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Bis April wurden dieses Jahr von den Jobcentern mehr als 315.000 neue Hartz-IV-Sanktionen verhängt. Interessanterweise mussten diesmal vor allem jüngere Menschen unter den Strafkürzungen leiden.

Vermehrt gehen die Jobcenter wieder gegen Hartz-IV-Bezieher mit Strafen vor, wenn sich die Sozialhilfebedürftigen nicht den Regeln der Jobcenter fügen. Wie die „Bild“-Zeitung unter der Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit berichtete, sollen im ersten Drittel des Jahres 2017 deutlich mehr Sanktionen gegen Hartz-IV-Bezieher verhängt worden sein, als noch im Vorjahreszeitraum: Verglichen mit dem ersten Drittel aus 2016 sollen es dieses Jahr laut „Bild“-Informationen 11.091 Sanktionen mehr gewesen sein.

Allein im April soll es 85.418 neue Strafen gegeben haben, von denen etwa 20.056 in Nordrhein-Westfalen und 13.692 in Berlin ausgesprochen wurden. Mit einem Anteil von 67.000 Sanktionen wurden überwiegend Meldeversäumnisse bestraft. Hierbei wurden die Leistungen der Betroffenen im Durchschnitt um etwa 109 Euro gekürzt.

Tausende Total-Kürzungen

Allerdings gibt es auch weit dramatischere Zahlen: So sollen ganze 7.317 Hartz-IV-Beziehern die Leistungen sogar vollständig gekürzt worden sein. Dass ein Großteil der Sanktionen völlig willkürlich verhängt wird, verärgert dabei viele Experten.

Deutlich wurde auch, dass eine Bevölkerungsgruppe unter dem Sanktionsdruck besonders leidet – nämlich Hartz-IV-Bezieher am Alter unter 25 Jahren. Sie waren am häufigsten von den Sanktionen betroffen. Die Sanktionsquote betrug bei ihnen im April 3,7 Prozent. Es folgten die 25- bis 55-Jährigen mit 3,5 Prozent und schließlich die über 55-Jährigen mit einer Sanktionsquote von nur 0,8 Prozent.

Bildquelle:  © Thomas Reimer – Fotolia.com

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