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Schon im letzten Jahr verbuchten Wissenschaftler Erfolge bei der Prävention von Diabetes Typ 1 mit einem Insulin-Pluver. Wann ist aber das Ziel erreicht, einen Schutz mittels Impfung aufbauen zu können?

In der Pre-POINTearly-Studie wird aktuell an Kleinkindern getestet, ob eine Impfung gegen Diabetes Typ 1 möglich ist. Zuvor hatte man bereits positive Effekte mit Insulin-Pulver bei Kindern zwischen zwei und sieben Jahren erzielen können. Nun will man testen, ob die Autoimmunerkrankung dauerhaft behandelt beziehungsweise der Ausbruch der Erkrankung grundsätzlich durch eine Impfung verhindert werden kann.

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Geimpft gegen Diabetes Typ 1: Wie soll das funktionieren?

Beim Typ-1-Diabetes, auch Diabetes mellitus genannt, werden die Betazellen der Bauchspeicheldrüse infolge einer Überreaktion des Immunsystems angegriffen und zerstört. Diese Zellen produzieren jedoch das körpereigene Insulin, welches Glukose aus der Nahrung aus dem Blut in die Zellen transportiert und infolgedessen den Blutzuckerspiegel korrigiert.

Bei Diabetes mellitus ist diese Funktion gestört, sodass der Zucker nicht in die Zellen gelangt, der Blutzuckerspiegel ansteigt und mitunter auf Dauer schwere Folgeerkrankungen in den Nieren oder Knochen auftreten können.

In einer vorherigen Testreihe mit diabetischen Mäusen konnte dieser Angriff unterbunden werden, nachdem die Tiere mit einem Impfstoff aus veränderten Bauchspeicheldrüsenzellen gespritzt wurden. Der Impfstoff aktivierte die sogenannten T-Suppressorzellen, die als Teil des Immunsystems für die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen verantwortlich sind.

Das Einzigartige an der Studie

Im Rahmen der Studie wurde den gefährdeten Personen, die zum Beispiel mit einem Typ-1-Diabetes-Patienten verwandt sind, das Insulin prophylaktisch verabreicht. Die Autoimmunerkrankung war demnach zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgebrochen. „Dies ist eine Revolution bei der Behandlung von Typ 1 Diabetes“, sagte Prof.

Anette-Gabriele Ziegler, Leiterin des Forschungsbereichs im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) am Institut für Diabetesforschung des Helmholtz Zentrum München, welches an der PrePOINTearly-Studie beteiligt ist.

Bis zur Vorsorgeimpfung dauert es noch

Die ersten Erfolge in den Testreihen sind ein Ansporn für die Forschung, weiter an ihrem Ziel festzuhalten, Diabetes mellitus dauerhaft zu behandeln und vor der Erkrankung zu schützen. Hierzu seien aber noch zahlreiche Studien notwendig, unter anderem die Versuche an einer größeren Gruppe von gefährdeten Kleinkindern.

Sollten die Test erfolgreich sein, dass der Impfstoff aus Insulin Diabetes Typ 1 dauerhaft verhindert, könne man an eine Vorsorgeimpfung für den Massenmarkt denken.

Das wäre nicht nur eine gute Nachricht für die rund 400.000 Erkrankten, sondern auch für deren Verwandte und viele andere Menschen. Zwar sind die Ursachen für die Autoimmunerkrankung noch nicht ausreichend geklärt. Forscher und Mediziner gehen jedoch davon aus, dass die Erbanlagen eine wichtige Rolle spielen. Dennoch kann auch jeder andere von Diabetes Typ 1 betroffen sein.

An Diabetes Typ 2, bei der kein Insulinmangel, sondern eine eingeschränkte Insulinwirkung auftritt, leiden hingegen deutlich mehr Deutsche. Rund sieben Millionen Menschen sollen hierzulande von der chronischen Stoffwechselkrankheit betroffen sein.

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

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