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Anthrax – Der Milzbranderreger zählt zu den gefährlichsten Bakterien der Welt. Hochgiftig für den menschlichen Körper und nur schwer zu vernichten. Bislang eher als hochwirksame Biowaffe bekannt, konnten Forscher dem Bakterium auch etwas Positives abringen: Ein bedeutendes Ergebnis, welches in Zukunft bei der Behandlung von Krebs eine Rolle spielen könnte!

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Was ist Anthrax / Milzbrand ?

Anthrax oder auch Milzbrand ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Stäbchenbakterium, dem Bacillus anthracis, verursacht wird. Das vom Erreger produzierte Milzbrandtoxin ist hochgiftig. Die Erreger-Sporen können unter Umständen Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte überleben und behalten ihre hochansteckende Wirkung. Da sie sich nur schwer durch Hitze oder Licht zu vernichten lassen, ist Anthrax auch als hochwirksame Biowaffe geeignet.

Meist sind Paarhufer befallen, also Rinder, Schweine, Kamele, Ziegen und Schafe, aber auch andere Tiere wie Giraffen und Flusspferde. Auch wenn Menschen theoretisch befallen werden könnten, wenn sie hohen Dosen der Milzbrandsporen ausgesetzt sind, ist bislang kein derartiger Fall bekannt.

Anthrax hat traurige Berühmtheit erlangt, als Terroristen das Virus an US-Behörden versandten.

Giftige Anthrax-Erreger schrumpfen Krebszellen

Die Wirkungsweise des Anthrax-Erregers und der Verlauf der Krankheit sind gut erforscht. Aufgrund seiner Eignung als Biowaffe und der Suche nach Abwehrmöglichkeiten stießen Forscher darauf, die Wirkung als Zellgift selektiv gegen Krebszellen einzusetzen.

Modifizierte Toxinbestandteile zur Bekämpfung von Krebsgeschwüren

Die Toxine des Milzbrand-Erregers können das Tumorwachstum unterbinden. Zu dieser Erkenntnis kamen bereits im Jahre 2003 amerikanische Forscher der US National Institutes of Health um Steve Leppla. Sie wiesen im Labor die Wirksamkeit genetisch veränderter Milzbrandtoxine gegen Krebstumore nach. Sie fanden damals eine neue Form der Bekämpfung von Krebsgeschwüren.

Mittlerweile ist auch bekannt, wie die Wirkung zustande kommt. Die Bakterien zerstören Tumore, indem sie ein Protein angreifen, welches von den Krebszellen in großer Menge produziert wird.

Der Versuch an Mäusen brachte beeindruckende Ergebnisse hervor

Dass das Milzbrand-Gift durchaus als Therapie gegen Krebs Erfolg hat, beweist ein Versuch an Mäusen. Die US-Wissenschaftler haben eine genetisch modifizierte Version des hochgefährlichen Anthrax-Toxins dazu verwendet, bösartige Tumore in Mäusen zu bekämpfen.

Das Gift war dabei so erfolgreich, dass nach nur einer Behandlung die Tumore bereits um bis zu 92 Prozent schrumpften. Die Größe von Melanomen verringerte sich um 17 Prozent. Umliegende Hautzellen und Haarfollikel wurden nicht angriffen.

Eignung als Tumorbekämpfungsmittel für Menschen bisher nicht vorhanden

Lange Zeit war unklar, ob die genetisch veränderten Bakterien beim Menschen dieselbe Eignung als Tumorbekämpfungsmittel haben wie im Tierversuch. Leider zeigte sich, dass die Proteine schnell vom menschlichen Immunsystem neutralisiert wurden.

Jetzt ist es Forschern gelungen, die Wirkung der Toxin-Proteine mit einer Chemotherapie zu kombinieren. Das hat zur Folge, dass die Proteine aufgenommen werden, ihre Wirkung entfalten und den Tumor zum Schrumpfen bringen können.

Die Forscher fanden ebenso heraus, dass die „Anthrax-Therapie“ gegen viele verschiedene Krebsarten effektiv zu sein scheint. Die Bakterien wirken nicht auf den Tumor direkt, sondern greifen seine Blutversorgung an und töten ihn damit.

Es gibt also durchaus Anlass zur Hoffnung!

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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