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Das Phänomen Magersucht breitet sich in erschreckendem Tempo aus – jedes Jahr fallen der Erkrankung Tausende Kinder zum Opfer. Auch Todesfälle sind nicht ausgeschlossen. Nicht nur für die Kinder selbst ist Magersucht eine unerträgliche Last, sondern auch für Freunde und Verwandte. Umso wichtiger ist es, dass jeder den Betroffenen zur Seite steht!

Schon jedes dritte Kind von Essstörungen geplagt

Studien zufolge leidet bereits jedes dritte Kind unter einer Essstörung. Nicht selten nehmen die Essstörungen sogar lebensbedrohliche Ausmaße an.

Tatsächlich lautet der Fachbegriff für Magersucht „Anorexie“ – oder zu Deutsch: „Appetitverlust“. Das klingt zwar harmlos, ist es allerdings nicht. Eine ausgeprägte Essstörung zeichnet sich nämlich nicht selten durch extremes und zwanghaftes Hungern aus.

Achtung: Dass der Appetit gerade im Teenageralter hin und wieder abklingt, ist normal, doch gerade das macht das Erkennen einer sich anbahnende Anorexie so schwierig. Es ist völlig in Ordnung, wenn ein Kind eine Mahlzeit auslässt und dann wenige Stunden später eine Fressattacke bekommt. Doch sollte das Verhalten zunehmend extremer werden, ist Vorsicht geboten!

Daran erkennen Sie, dass eine ernstzunehmende Störung vorliegt

  • Kinder mit Magersucht essen sehr wenig und sehr langsam
  • Manchmal versuchen Betroffene, ihr Essen zu essen, spucken die Nahrung dann jedoch in einem unbeobachteten Moment wieder aus
  • Betroffene ziehen sich häufiger zurück und weisen depressive Charakterzüge auf
  • Betroffene sind sich nicht bewusst, dass es sich bei ihrem Verhalten um eine Störung handelt
  • Kinder, die magersüchtig sind, fühlen sich zu dick – auch dann, wenn sie bereits komplett abgemagert sind
  • einige Betroffene treiben krampfhaft Sport, um noch weiter abzunehmen

Bei solchen Anzeichen sollten nicht nur Eltern hellhörig werden, sondern auch Freunde und Bekannte.

Verständnis und ein offenes Ohr: das A und O

Verschwiegen werden sollte das Thema nicht. Viel wichtiger ist es, sich mit den Betroffenen über das Problem zu unterhalten. Eine Konfrontation mit dem Thema wird dem Kind mit Sicherheit nicht gerade angenehm sein, doch es ist eine notwendige Maßnahme, um das Eis zu brechen.

Bitte keine Symptombehandlung

Nun gibt es noch eine besonders wichtige Sache, die häufig falsch bewertet wird. Dass ein Kind krampfhaft abnehmen will, weil es sich zu dick fühlt, mag ein Symptom sein – es ist jedoch nicht die Ursache. Genau aus diesem Grund nützt es auch nichts, sich mit dem Kind über seine Figur zu unterhalten und zu sagen: „Du siehst doch super aus, warum willst du denn abnehmen“.

Es kommt vielmehr darauf an, die Ursache des Problems zu finden und zu behandeln. Oftmals hat eine Magersucht nämlich wesentlich subtilere Gründe als nur das „Äußerliche“: Häufig fühlen sich Kinder mit Magersucht zu wenig beachtet und zu wenig ernst genommen.

Das offene miteinander Sprechen ist eine der besten Möglichkeiten, auch ohne professionelle Ausbildung mit dem Thema umzugehen und Hilfe zu leisten.

Doch um die wirklichen Baustellen des Kindes zu erfahren, bedarf es oft mehrerer vertrauensvoller Gespräche, bei denen das Kind ein gutes Gefühl entwickelt und sich gerne offenbart. Und gerade hier ist aufmerksames Zuhören gefragt:

Denn den eigentlichen Auslösern ist sich das Kind in vielen Fällen gar nicht bewusst. Es kann also sein, dass ein Problem lediglich als Randnotiz warngenommen wird.

Ist ein Problem gefunden, so muss natürlich eine konstruktive Lösung her, die man am Besten im Beisammensein der ganzen Familie bespricht. Parallel dazu sollte auch lieber früher als zu spät professionelle Hilfe aufgesucht werden.

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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