Die moderne Medizintechnik erlaubt Ärzten den Durchblick – mit ihr können sie Krankheiten feststellen und diese möglichst früh erkennen. Ob Computertomografie oder Magnetresonanz – die Apparate für diese Techniken werden von Spezialisten entwickelt. Was Sie beim Studium der Medizintechnik erwartet, erfahren Sie in diesem Artikel.
Übersicht
- Was ist Medizintechnik?
- Das Berufsbild eines Medizintechnikers
- Medizintechnik: ein interdisziplinärer Studiengang
- Voraussetzungen für ein Studium der Medizintechnik
- Das Studium der Medizintechnik
- Bewerbung und Bewerbungsfristen
- Vorbereitung auf das Studium
- Das duale Studium
- Einstiegsgehälter und späterer Verdienst
- Zukunftsaussichten als Medizintechniker
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Was ist Medizintechnik?
Vom Hörgerät bis zum Ultraschallapparat: Medizintechnik macht den Alltag von Erkrankten oder Beeinträchtigten einfacher und hilft Medizinern dabei, Diagnosen zu stellen oder Schwangere zu untersuchen. Neue Operationstechniken sorgen dafür, dass der Patient geschont wird – beispielsweise bei der Laseroperation am Auge oder durch minimalinvasive Eingriffe am Knie.
Medizintechnik ist im Einsatz für
- Prävention
- Diagnose
- Therapie
- Rehabilitation
Das Berufsbild eines Medizintechnikers
Wer einen Bachelor oder einen Master in Medizintechnik in der Tasche hat, findet in der Gesundheitswirtschaft vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Sie sind zum Beispiel in Krankenhäusern, in der Industrie oder in Forschungsinstituten gefragt, um medizinische Verfahren und Produkte für klinische Anwendungen zu entwickeln. Sie konstruieren und fertigen medizinische Geräte, Instrumente sowie Endoprothesen und Implantate.
Klassisches Einsatzgebiet:
- Konstruktion und Entwicklung
Weitere Einsatzgebiete:
- Vertrieb
- Beratung
- Kundenservice
- Qualitätssicherung
Medizintechnik: ein interdisziplinärer Studiengang
Im Studium der Medizintechnik wird ein breitgefächertes Wissen vermittelt, das sowohl Mathematik, also auch Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Medizin umfasst. Feinwerktechnik, Mikrosystemtechnik, Nano-Technologie, Laser-Forschung und Materialforschung sowie Kenntnisse der menschlichen Anatomie und Diagnosemöglichkeiten sind relevant, um für diesen Zweck die benötigten Apparate zu konstruieren und weiterzuentwickeln.
Voraussetzungen für ein Studium der Medizintechnik
Wer sich für ein Studium der Medizintechnik interessiert, sollte Interesse an technischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen mitbringen. Projekte werden im Zusammenspiel von mehreren Experten bearbeitet, daher ist es wichtig, Kommunikationsstärke vorweisen zu können und Spaß an der Arbeit im Team zu haben.
Das Umfeld ist international, auch Fremdsprachen und fremde Kulturen sollten als Interessengebiet vorhanden sein. Insbesondere im Vertrieb oder verwandten Bereichen sind Ingenieure der Medizintechnik häufig auf Geschäftsreise, aber auch für die Vorstellung neuer Geräte oder für die Beratung in der Anwendung sind sie unterwegs, denn sie zeigen den Einsatz von medizinischen Geräten direkt vor Ort, zum Beispiel in Arztpraxen oder Kliniken.
Da sich der Bereich der Medizintechnik stetig weiterentwickeln wird, ist ein Studium nur der Startschuss zum lebenslangen Lernen. Die Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterbildung muss also vorhanden sein, um den Beruf auch langfristig erfolgreich ausüben zu können.
Das Studium der Medizintechnik
Das Bachelor-Studium der Medizintechnik dauert an der HAW Hamburg sieben Semester, also 3,5 Jahre, und wird im Modulsystem absolviert. Im ersten Studienjahr werden Grundlagen in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Informatik gelehrt.
Das zweite Jahr ist bereits praxisorientierter und vermittelt die Anwendungen und zudem theoretische Kenntnisse in den Bereichen Management, BWL und Recht. Im dritten Studienjahr stehen fachspezifische Anwendungen auf dem Programm. In einem Praxissemester lernen die Studenten den Alltag kennen. Nachdem ein Absolvent den Bachelor-Abschluss in der Tasche hat, kann er sich mit einem Masterstudium weiterqualifizieren.
Dieses hat im Bereich Medizintechnik eine besondere Bedeutung ein, da erst hier die Spezialisierung erfolgt. Master-Absolventen schaffen sich somit besonders gute Voraussetzungen, einen Job zu finden und ein hohes Einkommen zu erzielen.
Bewerbung und Bewerbungsfristen
Für ein Studium der Medizintechnik können sich an der HAW Hamburg Schulabsolventen mit Fachhochschulreife, Allgemeiner Hochschulreife, Fachgebundener Hochschulreife sowie Meister oder Fachwirte bewerben.
Außerdem können Absolventen ohne Abitur mit einer Berufsausbildung und dreijähriger Berufserfahrung den Besonderen Hochschulzugang nutzen. Mit einem guten Notendurchschnitt in Mathematik oder in Naturwissenschaften steigen die Chancen, einen der begehrten Studienplätze zu ergattern.
Vorbereitung auf das Studium
Die erforderliche Vorpraxis von 13 Wochen sollte vor Studienbeginn geleistet werden. Allerdings handelt es sich nicht um eine Zulassungsvoraussetzung! Spätestens bis zum Ende des zweiten Studienjahres muss sie jedoch vorliegen. Außerdem können sich Studierende in spe mit einem Mathematik-Vorkurs auf das Studium vorbereiten.
Wer sich über die Bewerbungsfristen einer Hochschule informieren möchte, sollte hierzu deren Website besuchen.
Das duale Studium
Wer Medizintechnik dual studieren möchten, muss ebenfalls drei bis vier Jahre dafür einplanen und sollte sich direkt bei einem Unternehmen seiner Wahl um einen Ausbildungsplatz bewerben, denn ohne diesen gibt es keinen Studienplatz.
Wer bei einem Unternehmen genommen wird, hat den Studienplatz jedoch schon automatisch gesichert. Der Vorteil eines dualen Studiums ist, dass Theorie und Praxis gekoppelt sind und bereits in der Ausbildung ein Gehalt gezahlt wird und die Studiengebühren in der Regel vom Unternehmen übernommen werden.
Das Ausbildungsgehalt liegt bei 800 bis 900 Euro monatlich im ersten Jahr, im zweiten Ausbildungsjahr bei 900 bis 1000 Euro und im dritten Jahr bei 1.000 bis 1.100 Euro brutto im Monat.
Einstiegsgehälter und späterer Verdienst
Die Medizintechnik rangiert auf den vorderen Plätzen der bestbezahlten Branchen. Bereits die Einstiegsgehälter sind für Absolventen der Medizintechnik hoch: Sie liegen bei 2.000 bis 5.000 Euro brutto. Das Durchschnittsgehalt liegt bei 4.600 Euro im Monat. Besonders viel können Vertriebler verdienen: Ihr Verdienst beträgt bis zu 8.000 Euro brutto monatlich.
Zukunftsaussichten als Medizintechniker
Medizintechnik gilt als Wachstumsmarkt, der stark international orientiert ist. Mehr als die Hälfte der hierzulande entwickelten Geräte werden exportiert, der Bedarf wächst stetig. Bildgebende Verfahren sowie computergestützte und minimalinvasive Medizintechnik stehen noch am Beginn ihrer Entwicklung, insofern handelt es sich um eine Zukunftsindustrie mit interessantem Potenzial. Die Branche ist stark kundenorientiert und die Entwicklung neuer Geräte erfolgt praxisnah.
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