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Geschenke gehören zu Weihnachten einfach dazu. Natürlich möchte man seinen Liebsten auch eine kleine Freude gönnen – wenigsten einmal im Jahr soll es sein, an den wichtigsten Festtagen überhaupt. Hier hat sich das bekannte Weihnachtsgeld eingebürgert, welches im Großen und Ganzen für den finanziellen Mehraufwand infolge der Weihnachtszeit gedacht ist. Für die Bezieher von Hartz IV sieht es in der Weihnachtszeit allerdings düster aus…

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Kein Weihnachtsgeld für Hartz-IV-Empfänger

Zur Weihnachtszeit geben die Deutschen hohe Summen aus. Es zählt zum guten Ton, sich selbst – vor allem aber seiner Familie und seinen Freunden – etwas zu gönnen. Jedes Jahr lässt sich zur Vorweihnachtszeit beobachten, wie die Deutschen in einen Kaufrausch verfallen. Die Zeitungen schreiben von Rekordumsätzen im Einzelhandel, doch eine Volksgruppe dürfte das Ganze etwas verhaltener sehen…

Die Bezieher von Hartz IV haben nämlich große Probleme damit, Geschenke zu kaufen. Denn das Geld, das ohnehin schon als Existenzminimum recht knapp bemessen ist, sieht eine Weihnachtsbeihilfe nicht vor.

Während also die Bundesbürger hunderte von Euro für ihre Weihnachtsgeschenke ausgeben, müssen die Hartz-IV-Bezieher zusehen, woher sie ihre Weihnachtsgeschenke bekommen. Dass kein Weihnachtsgeld für Hartz-IV-Empfänger geplant ist, geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Das Sozialministerium antwortete prompt, dass ein Weihnachtsgeld nicht vorgesehen sei.

Änderung womöglich schon 2017?

Bis 2005 hatte es in der Sozialhilfe noch eine sogenannte Weihnachtsbeihilfe gegeben. Seither allerdings nicht mehr.

Mit einer Neubestimmung der Hartz-IV-Regelsätze Anfang 2017 würden einmalige Leistungen bei besonderen Anlässen in die monatlichen Geldleistungen für den Regelbedarf einbezogen werden, so gibt die Regierung an. Zum Jahresbeginn steigt der Regelsatz für Alleinstehende von 404 Euro auf 409 Euro pro Monat an. Kritiker halten dies allerdings für deutlich zu gering.

Nun verwies die Regierung auf eine Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), nach der etwa 90 Prozent der Deutschen zu Weihnachten etwas verschenken möchten – durchschnittlich möchten sie zu diesem Zweck 280 Euro ausgeben. Das sind etwa sechs Euro mehr als im Vorjahr. Einige planten sogar mit Weihnachtsausgaben in Höhe von durchschnittlich 324 Euro.

Sabine Zimmermann, die Linken-Fraktionsvize, die die Regierung gefragt hatte, setzte folgende Kritik aus: „Ein Fest an Weihnachten ist für Hartz-IV-Beziehende nicht zu finanzieren.“

Ein Fest mit leuchtenden Kinderaugen und glücklichen Familienangehörigen sei für Personen, die die Grundsicherung beziehen würden, nicht möglich. Nicht einmal den für deutsche Haushalte so charakteristischer Weihnachtsbaum, der doch das Sinnbild weihnachtlicher Vorfreude und ein Zeichen von Gemütlichkeit ist, kann sich ein Bezieher der Grundsicherung leisten.

Selbst eine Fahrt zu Verwandten kann zu einer unüberbrückbaren Hürde werden, da selbst die Reisekosten das Budget der Bezieher von Sozialleistungen übersteigt. „Es ist beschämend und traurig, dass Millionen Menschen sich ein Weihnachtsfest nicht leisten können.“ Die Linke forderte nun eine Weihnachtsbeihilfe für Leistungsberechtigte.

In Kürze wird der Bundestag im Plenum über einen Antrag der Linken mit einer Forderung nach einem Aktionsplan gegen Kinderarmut beraten.

Bildquelle: © Yvonne Weis – Fotolia.com

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