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Fast jede Schwangere wird früher oder später ihre ersten Erfahrungen mit den unangenehmen Seiten der Schwangerschaft machen. Eine davon ist die Übelkeit. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Ursachen die Übelkeit während der Schwangerschaft haben kann und wie man die Übelkeit bestmöglich in den Griff bekommen kann. Das Redaktionsteam von heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Woher kommt die Schwangerschaftsübelkeit?
  • Was tun bei Schwangerschaftsübelkeit?
  • Wann sollte man zum Arzt gehen?
  • Diese Dinge können Sie tun!

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Woher kommt die Schwangerschaftsübelkeit?

Zunehmende Übelkeit in den ersten Wochen der Schwangerschaft ist nichts Außergewöhnliches, sondern in Wirklichkeit sogar ziemlich normal. Die meisten Schwangeren fühlen sich in den ersten Schwangerschaftswochen nämlich eher schlecht als gut. Auch dann, wenn im Prinzip noch nicht viel vom Baby zu sehen ist.

Von Fall zu Fall unterschiedlich

Allerdings gibt es einen signifikanten Unterschied darin, wie schlecht es den Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft geht. Manchen geht es wirklich sehr schlecht, während es anderen weniger schlecht geht. Der einen Schwangeren kann beim Aufwachen der Magen etwas flau sein, während bei einer anderen sich schon bei einem bestimmten Geruch der komplette Magen umdrehen möchte.

Aber nicht nur die Intensität kann völlig unterschiedlich sein, sondern auch der Zeitraum. Von kurz- bis langanhaltend (teilweise sogar über mehrere Wochen) kann alles dabei sein.

Ursachen der Schwangerschaftsübelkeit

Gerade zum Beginn der Schwangerschaft ist die Frau einem heftigen Hormonwechsel ausgesetzt. Ihr Körper wird sich nun rapide einer ganz neuen Aufgabe widmen: Dem Heranwachsen des Babys.

Besonders die Konzentration des Hormons HCG (humanes Choriongonadotropin) steigt ab dem Moment der Befruchtung extrem an. Nach der neunten Schwangerschaftswoche sinkt es allerdings auch wieder und kommt dann um die 12. bis 16. Schwangerschaftswoche herum auf einen relativ konstanten Wert.

Interessant: Das Hormon HCG nimmt unter anderem Einfluss auf den Verdauungstrakt sowie auf den Geruchs- und Geschmackssinn. Aus diesem Grund kann es in der Zeit des Anstiegs von HCG auch vermehrt zu Übelkeit und sogar zu Erbrechen kommen.

Morgendliche Übelkeit

Wenn Sie besonders morgens mit der Übelkeit zu kämpfen haben, kann das daran liegen, dass der Magen nach der langen Nacht leer ist. Der Blutzuckerspiegel ist infolgedessen recht niedrig. Zusammen mit den Hormonschwankungen zu Beginn der Schwangerschaft kann es dadurch zu der morgendlichen Schwangerschaftsübelkeit kommen.

Übelkeit zu anderen Tageszeiten

Tritt die Übelkeit jedoch zu anderen Tageszeiten auf, kann trotzdem die Hormonschwankung die Ursache hierfür sein. Der entscheidende Auslöser zur Übelkeit kann dann schon etwas Stress oder eine Überbelastung sein. Da auch tagsüber ein Blutzuckerspiegel nicht immer konstant ist, kann auch dieser auslösend für eine Übelkeitserscheinung sein, ebenso wie Vitamin-B- oder Zinkmangel.

Bestimmte Gerüche und Lebensmittel

Vielleicht werden Sie auch feststellen, dass Ihnen insbesondere bestimmte Gerüche oder Lebensmittel zu schaffen machen, obwohl diese bisher keinerlei Probleme für Sie dargestellt hatten…

Auch das ist nicht weiter tragisch sondern völlig normal. Manche Frauen haben beispielsweise überhaupt keine Lust mehr auf den morgendlichen Kaffee oder hören von Heute auf Morgen mit dem Rauchen auf. Teilweise sind aber auch Lebensmittel wie Brot oder Düfte wie bestimmte Parfums plötzlich tabu für die Schwangere.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist hierbei denkbar, dass sich der Körper während der Schwangerschaft vor bestimmten Stoffen schützen möchte, da diese eine Gefahr für das Kind darstellen könnten.

Übrigens: Von Schwangerschaftsübelkeit sind vor allem Frauen betroffen, die Zwillinge oder Mehrlinge erwarten.

Was tun bei Schwangerschaftsübelkeit?

Die Schwangerschaftsübelkeit kann Sie in vielen Lebensbereichen stark beeinträchtigen. Manche Frauen, die besonders stark unter der Schwangerschaftsübelkeit leiden, müssen teilweise heftige Einschnitte in ihrer Lebensqualität hinnehmen.

Vielleicht sind auch Sie bereits an einem Punkt angelangt, an dem Sie merken, dass Sie Ihr Leben nicht mehr wie gewohnt fortführen können. Vielleicht, weil Sie nicht mehr arbeiten können oder sich nicht mehr so oft mit den Freundinnen treffen können, wie Sie gerne würden.

Lassen Sie sich helfen

Besonders wichtig wird für die nächste Zeit sein, dass Sie sich von Freunden und Verwanden sowie insbesondere von Ihrem Partner helfen lassen. Bei vielen Dingen sind Sie von nun an vermehrt auf Unterstützung angewiesen, wie zum Beispiel beim Kochen oder im Haushalt. Wenn Sie bereits andere Kinder betreuen müssen sollten Sie sich auch hier die entsprechende Hilfe genehmigen.

Manchmal kann es auch helfen, mit anderen Leuten über das Problem zu sprechen. Vor allem, wenn Sie die Schwangerschaft bisher geheim gehalten haben, werden Sie unter Umständen besonders stark mit der Geheimhaltung zu kämpfen haben.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei Übelkeit sollten Sie so früh wie möglich mit Ihrem Gynäkologen beziehungsweise Ihrer Gynäkologin sprechen. Alternativ empfiehlt sich auch eine Hebamme, sofern Sie bereits eine haben. Je länger Sie damit warten, sich entsprechende Hilfe zu suchen, desto schwieriger kann eine Behandlung sein. Zum Arzt sollten Sie dann gehen, wenn die Übelkeit oder verschiedene andere Symptome Ihr beginnen, Ihr Leben zu beeinträchtigen.

Je nach dem, was der Arzt für ratsam hält, kann es auch sein, dass er nur aktiv wird, wenn Sie an heftige Erbrechen leiden. Dies kann nämlich zu schweren Komplikationen während der Schwangerschaft führen.

Hintergrund: Viele Ärzte sind der Meinung, dass die Schwangerschaftsübelkeit ein sehr einfaches Problem ist und schenken ihr daher weniger Beachtung. Neuere Erkenntnisse der Forschung zeigen allerdings, dass Übelkeit einen enormen Einfluss auf das Leben der Frau hat – dies wird von vielen Ärzten leider noch stark unterschätzt. Mehrere Studien belegen, dass ständig Übelkeit von Frauen wesentlich schlimmer empfunden wird, als regelmäßiges Erbrechen. Ein Erbrechen sorgt nämlich wenigsten für eine kurzfristige Erleichterung.

Tipp: Vielleicht sollten Sie sich also einen Arzt suchen, der Ihr Anliegen ernst nimmt und sich um Sie kümmert.

Sollten Sie sich mehrere Male täglich übergeben müssen, wenig bis nichts essen oder trinken oder sogar Gewicht verlieren, ist ein Arztbesuch sogar dringend ratsam! Es besteht nämlich die Gefahr, dass Sie dehydrieren – also austrocknen. In der Schwangerschaft ist das wesentlich schlimmer als sonst, da in dieser Zeit besonders viel Wasser gebraucht wird. Der Körper wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, was nicht nur schlecht für Sie, sondern auch besonders schlecht für Ihr Kind ist.

Diese Dinge können Sie tun!

Sicherlich vermeiden Sie bereits Lebensmittel, die Sie ohnehin vor Übelkeit nicht mehr sehen oder riechen können – allerdings gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten, um die Übelkeit zu unterdrücken oder zumindest zu besänftigen…

Die richtige Ernährung

Um der Übelkeit etwas besser entgegenzuwirken, sollten Sie lieber kleinere Mahlzeiten essen. Damit Sie trotzdem auf Ihre Kalorien kommen, empfehlen sich mehrere Mahlzeiten am Tag. Essen Sie also lieber weniger, dafür aber öfter. Hierdurch haben Sie übrigens auch den Vorteil, dass das Essen besser verdaut und die Nährstoffe besser aufgenommen werden können.

Das wichtigste aber ist, dass Ihnen durch diese Maßnahe schon viel seltner übel werden wird.

Eine wichtige Grundregel dabei ist, dass Sie lieber geschmacksneutrale Lebensmittel zu sich nehmen sollten mit einer festeren Konsistenz. Üppige und deftige Mahlzeiten bewirken meist eher das Gegenteil. Optimal sind einfache Knabbereien wie Zwieback, trockene Kekse oder Knäckebrot mit einem leichten Schmierkäse aufstrich und ein paar Radieschen. Solche Dinge können Sie sich im Übrigen auch ideal auf den Nachttisch stellen.

Morgens sollten Sie, um den leeren Magen möglichst gut und schonend zu versorgen, schon direkt nach dem Aufwachen eine Kleinigkeit von Ihrem Nachttisch naschen. Bleiben Sie dafür dann auch ruhig eine halbe Stunde länger liegen.

Wichtig: Essen Sie ruhig die Sachen, die Ihnen schmecken und die Sie mögen. Von fetthaltigen oder stark gewürzten Speisen sollten Sie allerdings lieber die Finger lassen! Auch saure oder frittierte Nahrungsmittel sind nicht gut für Sie.

Eiweiß- und kohlenhydratreich: Versuchen Sie bei den Nahrungsmitteln darauf zu achten, dass diese einen hohen Gehalt an Eiweißen und Kohlenhydraten aufweisen. Optimal sind beispielsweise mageres Fleisch oder Meeresfisch, ebenso wie Vollkorn-Produkte. Natürlich ist dabei in erster Linie wichtig, dass Sie die aufgenommenen Speisen auch tatsächlich im Magen behalten können. Essen Sie daher auch nur das, was Ihnen wirklich bekommt.

Genügend Flüssigkeit

Gerade während der Schwangerschaft werden Sie deutlich mehr Flüssigkeit benötigen als sonst. Versuchen Sie daher immer ausreichend zu trinken. Sollte es für Sie jedoch schwierig werden, während der Mahlzeiten zu trinken, verschieben Sie das Trinken lieber auf die Zeit zwischen den Mahlzeiten.

Tipp: Der Duft von Zitronen hilft Ihnen kurzzeitig, eine vorübergehende Übelkeit zu unterdrücken. Sie können sich somit gerne eine Kanne Wasser mit etwas Zitrone vorbereiten, die Sie über den Tag verteilt trinken. Auch Tee mit Zitrone ist super!

Besonders bekannt für seine beruhigende Wirkung auf den Magen ist Ingwertee. Ein solcher Tee kann bei Übelkeit wahre Wunder vollbringen. Allerdings sollten Sie dieses Mittel nur in Maßen und mit äußerster Vorsicht genießen – es wirklich leider nicht bei jedem…

Tagebuch führen

Wenn Sie an wirklich lang anhaltender Übelkeit leiden, sollten Sie unbedingt ein Tagebuch führen, in dem Sie genau dokumentieren, wann Sie etwas gegessen haben und was Sie gegessen haben. Zusätzlich halten Sie fest, wann es Ihnen besser oder schlechter geht. Sehr oft können durch die Notizen interessante Zusammenhänge auftauchen, die man sonst vielleicht übersehen hätte.

Vielleicht vertragen Sie bestimmte Lebensmittel einfach nicht mehr oder aber es geht Ihnen einfach immer zu bestimmen Uhrzeiten schlechter. Durch die Erkenntnisse können Sie viel über sich lernen und Ihre Essgewohnheiten bei Bedarf etwas anpassen.

Entspannung

Besonders wichtig wird nun Entspannung für Sie sein. Bei vielen Frauen spielen Stress und Druck eine wichtige Rolle in Bezug auf ihr Wohlbefinden. Nicht selten können Stress oder Druck dazu beitragen, dass einer Frau während der Schwangerschaft übel wird oder sie sich übergeben muss.

Versuchen Sie sich die notwendige Zeit zu genehmigen, die Sie brauchen, um sich vom Alltagsstress zu regenerieren. Wenn nötig, sollten Sie sich Zeiten schaffen, in denen Ihnen Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder etwas unter die Arme bei den alltäglichen Aufgaben greifen, sodass Sie sich öfter ausruhen können.

Auch die Arbeit kann ein hartnäckiger Stressfaktor sein. Unter Umständen kann es Sinn machen, wenn Sie sich eine kurze Auszeit von der Arbeit gönnen.

Akupressur-Bänder

Möglicherweise kann Ihnen auch ein sogenanntes Akupressur-Armband helfen. Ursprünglich wurden die Armbänder gegen Seekrankheit entwickelt – sie können aber auch bei Schwangeren gegen die morgendliche Übelkeit eingesetzt werden.

Das Armband wird so angelegt, dass die kleinen Plastikknöpfe gegen die Akupressur-Punkte am Handgelenkt drücken. Solche Bänder finden Sie und Apotheken und Drogerien.

Aromatherapie

Die Aromatherapie ist eine alternative Therapieform, bei der mit Zitrusfrucht-Ölen gearbeitet wird. Sollten Sie Interesse an einem solchen Programm haben, sollten Sie unbedingt mit einem erfahrenen Therapeuten sprechen.

Achtung bei Medikamenten!

Leider greifen Erwachsene viel schneller zu Medikamenten, als es eigentlich sinnvoll wäre. Tatsächlich haben viele Medikamente, selbst wenn sie rezeptfrei zu bekommen sind, teilweise heftige Nebenwirkungen.

Insbesondere in der Schwangerschaft sollte man sich unbedingt davor hüten, eigenmächtig Medikamente zu kaufen und einzunehmen. Das kann nicht nur Ihnen als Mutter schaden, sondern vor allem auch Ihrem Kind.

Bis heute gibt es viele Fälle, bei denen Medikamente von Schwangeren eingenommen wurden, die beim ungeborenen Kind erhebliche Schäden (teilweise sogar den Tod) hervorgerufen haben. Selbst Medikamente, die von Ärzten verordnet werden, könne für Ihr ungeborenes Baby schädlich bis tödlich sein.

Insgesamt schätzen Experten die Zahl der Todesfälle, die durch das Medikament Aspirin hervorgerufen werden, auf etwa 3.000 – und das allein in Deutschland!

Achtung auch bei Naturheilmitteln

Selbst „ungefährlich anmutende“ Stoffe wie rein pflanzliche Mittel können schwer Schien verursachen, da auch sie in den Körper eingreifen. Auch hier sollte man deswegen stets Rücksprache zum Arzt oder zur Hebamme halten. Das gleiche gilt im Übrigen auch für Vitaminpräparate oder andere Nährstoffe in höherer Konzentration.

Bildquelle: © Kzenon – Fotolia.com

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