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Viele Schwangere werden gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft von unangenehmem Sodbrennen geplagt. Wir zeigen Ihnen, was Sie gegen die Beschwerden tun können. Das Redaktionsteam von heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Was genau ist Sodbrennen eigentlich?
  • So können Sie Sodbrennen erkennen
  • Ist Sodbrennen während der Schwangerschaft gefährlich?
  • Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
  • Diese Dinge helfen gegen Sodbrennen

Was genau ist Sodbrennen eigentlich?

Als Sodbrennen bezeichnet man das unschöne Gefühl, wenn die salzsäurehaltige Magensäure bis in die Speiseröhre aufsteigt. Der Magen selbst ist gegen die eigene Säure natürlich resistent, die die Nahrung zersetzen beziehungsweise aufbrechen soll. Die Speiseröhre ist gegen einen so üblen Gegner allerdings nicht gewappnet. Und das schmeckt beziehungsweise spürt man regelrecht.

Je nach Fall kann das Brennen auf Höhe des Brustbeins recht heftig werden. Und mal trifft es seltener auf, mal öfter.

Besonders häufig bei Schwangeren

Gerade während der Schwangerschaft treten derartige Beschwerden bei den Frauen häufiger auf. Insbesondere dabei im letzten Schwangerschaftsdrittel. Doch warum kommt es ausgerechnet dann häufiger zu Sodbrennen als sonst?

Die Ursache der Beschwerden ist das Kind, das im letzten Drittel der Schwangerschaft noch mal jede Menge mehr Platz benötigt, als vorher. Klar, so ein Kind benötigt jede Menge Raum; und der muss irgendwo hergenommen werden. Es wird im wahrsten Sinne eng für den Magen. Er wird nach oben geschoben und ein Teil der Magensäure direkt in die Speiseröhre gedrückt.

Aber auch die hormonelle Umstellung bei der Frau während der Schwangerschaft kann dazu beitragen, dass es häufiger zu Sodbrennen kommt. Der Mutterkuchen produziert nämlich das Hormon Progesteron, das zur Entspannung der Uterusmuskulatur dient. Auf diese Weise beugt der weibliche Körper vorzeitige Wehen vor. Das Problem ist allerdings, dass gleichzeitig auch der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre gelockert wird. Während des Verdauungsvorgangs kann es also häufiger dazu kommen, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt.

So können Sie Sodbrennen erkennen

Besonders typisch für Sodbrennen sind die folgenden Beschwerden:

  • vermehrtes Aufstoßen, das von einem extrem unangenehmen, sauren oder bitteren Geschmack begleitet wird
  • Brennen in der Speiseröhre auf Höhe des Brustbeins
  • verstärkter Speichelfluss
  • stärkerer Magendruck sowie ein Völlegefühl

Sodbrennen, das nachts auftritt, kann im Übrigen auch Ihre Schlafqualität deutlich negativ beeinflussen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie häufiger aufwachen und sich am nächsten Morgen fragen, weshalb Sie so erschöpft sind!

Ist Sodbrennen während der Schwangerschaft gefährlich?

Auch wenn das Gefühl von Sodbrennen äußerst unangenehmen ist: eine Gefahr geht hierdurch noch lange nicht aus. Weder für Mutter, noch für das Kind. Vor allem Frauen, die noch nie derartige Magenbeschwerden hatten, müssen sich deswegen keine Sorgen machen.

Interessant: Einige Experten sind sogar der Meinung, dass Sodbrennen die Entwicklung des Kindes fördert. Wegen der vermehrten Progesteron-Ausschüttung kann das Kind nämlich ungehindert wachsen. Sodbrennen sei somit ein gutes Zeichen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Obwohl Sodbrennen bei schwangeren Frauen im letzten Drittel der Schwangerschaft etwas relativ normales ist, kann es manchmal besser sein, wenn man doch einen Arzt aufsucht. Das sollte man gerade dann tun, wenn das Sodbrennen etwas schmerzhafter wird.

Ein Arzt kann abklären, ob das Brennen tatsächlich durch die aufsteigende Magensäure verursacht wird, oder ob nicht etwa eine andere Krankheit hinter den Beschwerden steckt.

Achtung: Von medizinischen Präparaten sollten Sie besser die Finger lassen! Diese unterdrücken in der Regel nur das Symptom aber verbessern die Ursache nicht. Außerdem können sich Medikamente während der Schwangerschaft enorm schädlich auf die Entwicklung des heranwachsenden Kindes auswirken! Befragen Sie also unbedingt erst einen Arzt, bevor Sie eigenmächtig ein Medikament aus der Apotheke besorgen.

Allgemein sollten Sie bei Unsicherheiten lieber einmal zu viel als gar nicht zum Arzt gehen. Häufig können Frauen bei der ersten Schwangerschaft nur schlecht einschätzen, welche Symptome völlig normal während der Schwangerschaft sind, oder ob Symptome auf eine ernsthafte Krankheit hin deuten. Um sich sicher sein zu können, sollten Sie also lieber einen Spezialisten konsultieren.

Diese Dinge helfen gegen Sodbrennen

Natürlich müssen Sie nicht gleich zu Medikamenten greifen, um die unangenehm aufstoßende Magensäure zu besänftigen. Oft helfen auch schon ein paar ziemlich einfache Mittel, die jeder in seinem Haushalt haben sollte:

Sodbrennen-Beschwerden natürlich und gesund lindern

Mandeln, Reiswaffel, Haferflocken oder Haselnüsse saugen die Magensäure zum Beispiel besonders gut auf. Sie unterstützen auch gleichzeitig die Verdauung. Von diesen Dingen sollten Sie während der Schwangerschaft also immer einen kleineren Vorrat bei sich Zuhause parat haben, um zwischendurch davon zu knabbern.

Akupressur gegen Sodbrennen

Auch eine Akupressur hat sich schon bei vielen Schwangeren gegen die Beschwerden, die durch Sodbrennen hervorgerufen werden, zu lindern. Für den Magen gibt es nämlich einen speziellen Akupressur-Punkt. Er befindet sich genau in der Mitte des Daumenballens. Der Spezialist wird den Punkt kurz behandeln und kann damit beruhigenden Einfluss auf Ihren Magen nehmen.

Allerdings können Sie sich auch gut selbst helfen, indem Sie zwischendurch den Punkt einfach 30 Sekunden lang mit einem guten Druck versorgen. Drücken Sie dazu etwa 30 Sekunden lang nacheinander jede Hand genau in der Mitte des Daumenballens.

Homöopathische Mittel gegen Sodbrennen

Eine weitere Möglichkeit sind homöopathische Mittel. Heilpraktiker empfehlen beispielsweise sehr oft „Robinia pseudacacia“ gegen eine übermäßige Säurebildung des Magens. Bevor man sich allerdings selbst mit bestimmten homöopathischen Mitteln versorgt, sollte man lieber einen Spezialisten aufsuchen und sich von diesem ausführlich beraten lassen. Nur so können Sie sicher sein, dass Sie Ihrem Kind keinen Schaden durch irgendwelche Mittel zufügen.

Kann man Sodbrennen vorbeugen?

Sodbrennen lässt sich zwar behandeln, allerdings nicht wirklich vorbeugen. Gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel wird man nicht vermeiden können, dass es hin und wieder zu den Beschwerden durch Sodbrennen kommt. Wichtig ist also, sich lieber mit dem immer wieder auftretenden Problem abzufinden und die Beschwerden durch natürliche und gesunde Mittel so angenehm wie möglich zu machen.

Weniger und seltener Sodbrennen bekommen

Einige Lebensmittel tragen dazu bei, dass besonders viel Magensäure produziert wird. Versuchen Sie sich an die folgenden Tipps zu halten, damit Ihr Magen nicht besonders viel Magensäure produziert. So können Sie zumindest die Häufigkeit von Sodbrennen deutlich senken.

Vermeiden Sie extrem stark gewürztes Essen. Auch Kaffee verursacht einen rapiden Anstieg der Magensäure. Schokolade und Zitrusfrüchte kurbeln ebenfalls die Magensäureproduktion an. Indem Sie auf diese Lebensmittel verzichten oder zumindest die Aufnahme reduzieren, vermindern Sie gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit auf Sodbrennen.

Verzichten Sie generell lieber auf Süßigkeiten und auf Weißmehl. Weißmehl hat nämlich jede Menge kurzzeitiger Kohlenhydrate.
Anstatt großer Mahlzeiten sollten Sie lieber mehrere und dafür kleinere Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen.

Kauen Sie langsam und gründlich, damit Ihr Magen nich so viel Arbeit vor sich hat.

Trinken Sie lieber weniger während der Mahlzeiten, da sich der Magen durch die zusätzliche Flüssigkeit noch mehr ausdehnt. Trinken sollten Sie deswegen lieber zwischen den Mahlzeiten.

Meiden Sie beim Trinken zuckerhaltige oder kohlensäurehaltige Getränke. Wesentlich besser ist stilles Wasser.

Legen Sie sich direkt nach der Mahlzeit nicht hin. Gerade wenn der Schließmuskel durch das Hormon Progesteron entspannt wird, hat er es schwer, die Mageninhalte in der Liegeposition zu halten. Legen Sie sich am besten erst eine Stunde nach dem Essen hin, wenn sich der Magen bereits etwas geleert hat.
Wenn Sie sich schlafen legen, können Sie Ihrem Oberkörper eine etwas erhöhte Position genehmigen. Das unterstützt die natürliche Schwerkraft.

Bildquelle: © AntonioDiaz – Fotolia.com

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