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Eine Schwangerschaftsvergiftung kann schleichend und unentdeckt auftreten, da die Symptome nicht immer leicht zu erkennen sind – im schlimmsten Fall kann eine unerkannte Schwangerschaftsvergiftung sogar zum Tod von Mutter und Baby führen. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie Sie eine Schwangerschaftsvergiftung rechtzeitig erkennen können und welche Maßnahmen zur Vorbeugung wichtig sind!

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Was genau ist eine Schwangerschaftsvergiftung?
  • Was sind die Ursachen einer Schwangerschaftsvergiftung?
  • Diese Formen der Schwangerschaftsvergiftung gibt es
  • Mögliche Folgen
  • HELLP-Syndrom
  • Achtung!
  • Wie kann man eine Schwangerschaftsvergiftung vermeiden?
  • So beugen Sie vor!

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Was genau ist eine Schwangerschaftsvergiftung?

Schwangerschaftsvergiftungen sind keine Seltenheit und treten insbesondere im letzten Drittel einer Schwangerschaft auf. Typische Symptome sind Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen in Beinen und Händen. Weitere Symptome sind Bluthochdruck und Eiweißausscheidungen im Urin.
Was anfangs noch ziemlich harmlos erscheint, kann allerdings schnell zur Bedrohung für das heranwachsende Kind werden. Je nach Umständen schwebt das Baby sogar in Lebensgefahr!

Übrigens: Eine Schwangerschaftsvergiftung wird häufig auch als Gestose bezeichnet. Der Begriff „Schwangerschaftsvergiftung“ ist im Übrigen schon ziemlich veraltet und daher durch das Wort Gestose überholt worden. Früher ist man noch davon ausgegangen, dass dieser Erkrankung eine Vergiftung zugrunde liegt, was nach neueren Erkenntnissen allerdings nicht der Fall ist.

Verlauf einer Schwangerschaftsvergiftung

Das Ärgerliche an einer Schwangerschaftsvergiftung ist, dass sie bei den werdenden Müttern recht unterschiedlich verlaufen kann. Einen wirklich klaren Verlauf gibt es somit nicht, was ein Erkennen einer solchen Vergiftung natürlich schwerer macht.

Schwangere sollten deswegen schon bei den ersten Anzeichen sofort mit einem Arzt in Verbindung treten.

Wird eine Gestose rechtzeitig erkannt, kann ein Arzt die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergreifen. Dadurch stehen die Chancen signifikant besser, dass das Kind letztendlich gesund zur Welt kommt.

Folgen einer Schwangerschaftsvergiftung

Sollte jedoch zu spät oder sogar gar nichts gegen eine Schwangerschaftsvergiftung unternommen werden, kann dies eine Frühgeburt zur Folge haben. Im Extremfall kann eine Schwangerschaftsvergiftung sogar zum Tod des Kindes und der Mutter führen.
Was sind die Ursachen einer Schwangerschaftsvergiftung?

Bis heute sind die Ursachen für eine Schwangerschaftsvergiftung leider nich nicht eindeutig geklärt. Viele Mediziner sind der Ansicht, dass der erhöhte Blutdruck der Mutter ein wichtigstes Merkmal einer Schwangerschaftsvergiftung ist. Allerdings gibt es auch die Meinung, dass eine Stoffwechselstörung die Ursache des Problems ist.

Was man heute allerdings weiß, ist, dass das Risiko für eine Gestose erhöht wird, wenn die Schwangere entweder noch sehr jung ist oder aber bereits älter als 35 Jahre. Außerdem haben besonders schwergewichtige Frauen ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer Gestose zu erkranken, sowie Frauen, die bereits früher einen hohen Blutdruck hatten oder erblich vorbelastet sind. Auch Frauen mit einer Nierenerkrankung oder Diabetes können eine Schwangerschaftsvergiftung erleiden.

Diese Formen der Schwangerschaftsvergiftung gibt es

Bei der Schwangerschaftsvergiftung oder Gestose unterscheiden Ärzte zunächst zwischen einer Früh- und einer Spätgestose.

Frühgestose – nicht so gefährlich

Eine Frühgetose kann schon im ersten Drittel der Schwangerschaft auftreten und ist insbesondere durch vermehrtes Auftreten von Übelkeit und Erbrechen gekennzeichnet. Meist verschwinden die Symptome aber schon nach der 12. Schwangerschaftswoche und haben dadurch keinerlei Auswirkungen auf Mutter und Kind.

Spätgestose – sehr gefährlich

Wesentlich gefährlicher ist die Spätgestose. Sie tritt im letzten Drittel einer Schwangerschaft auf. Etwa 5 bis 10 Prozent der Schwangeren in Deutschland leiden an einer sogenannten EPH-Gestose (auch als Präeklampsie bekannt), die insbesondere durch drei Symptome gekennzeichnet ist:

1. Proteinurie (Eiweißausscheidungen im Urin)
2. Ödeme (Wassereinlagerungen)
3. Hypertonie (Bluthochdruck)

Sollte auch nur eines der drei Symptome während der Schwangerschaft auftreten, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Mögliche Folgen

Wird eine Schwangerschaftsvergiftung rechtzeitig erkannt, kann ein Arzt noch Gegenmaßnahmen einleiten. Bei einer schweren Form der Schwangerschaftsvergiftung (der Eklampsie) kann es zu schweren Krampfanfällen kommen. Komplikationen wie Thrombosen werden hervorgerufen, Hirnödeme sowie akutes Nierenversagen können auftreten. Diese Auswirkungen sind für Mutter sowie Kind lebensbedrohlich!

Normalerweise normalisiert sich der Zustand der Mutter nach der Geburt wieder. Allerdings kann es, wenn auch nur selten, nach der Geburt zu bleibenden Organschäden kommen.

HELLP-Syndrom

Das sogenannte HELLP-Syndrom ist eine besonders schwere Verlaufsform der EPH-Gestose. In dieser Form wird die Blutgerinnung und die Funktion der Leber massiv gestört. Die typischen Symptome sind auch hier starke Schmerzen im Oberbauch sowie Übelkeit und Erbrechen.

Da Übelkeit ein häufiges Problem in der Schwangerschaft ist, ist das HELLP-Syndrom besonders schwer zu erkennen. Im Extremfall kann es schon nach wenigen Stunden zum Tod der Mutter führen. Auch nach der Geburt normalisiert sich der Zustand der Mutter in der Regel wieder.

Achtung!

Generell gilt, dass eine Gestose beziehungsweise Schwangerschaftsvergiftung während der Schwangerschaft selbst nicht geheilt werden kann.

Nach der Geburt klingen die Symptome und Beschwerden allerdings wieder langsam ab, sodass sich der Gesundheitszustand der Mutter wieder normalisiert.

Wie kann man eine Schwangerschaftsvergiftung vermeiden?

Sollten bei Ihnen eine oder gleich mehrere der Symptome einer Gestose auftreten, ist besonders wichtig, dass Sie sich unverzüglich an einen Arzt wenden. Zwar handelt es sich nur selten tatsächlich um eine Gestose, doch in Anbetracht der hohen Gefahr, die von einer solchen Erkrankung ausgeht, sollten Sie lieber schnell handeln.

Sollte bei Ihnen tatsächlich eine Schwangerschaftsvergiftung festgestellt werden, wird der Arzt Ihnen im Regelfall eine ausgewogene und salzhaltige Ernährung mit besonders vielen eiweißhaltigen Lebensmitteln empfehlen. Zudem sollten Sie versuchen, privaten sowie beruflichen Stress zu meiden. Gönnen Sie sich lieber zwischendurch ein paar Ruhepausen.

Früher wurden häufig Medikamente zur Entwässerung verordnet oder sogenannte Obst- und Reistage empfohlen – heute lehnen Mediziner diese allerdings strickt ab, da neue Erkenntnisse gezeigt haben, dass diese Maßnahmen während einer Schwangerschaft eher schädlich sind.

Blutdruck senkende Medikamente

Sollte der Blutdruck trotz der verschiedenen Maßnahmen nicht absinken, werden Schwangere sehr oft mit blutdrucksenkenden Medikamenten behaltet. Teilweise werden sie sogar stationär in einem Krankenhaus aufgenommen, sodass der Gesundheitszustand von Mutter und Kind rund um die Uhr beobachtet werden kann.

Im Extremfall: In besonders schlimmen Fällen muss das Baby per Kaiserschnitt frühzeitig aus dem Bauch der Mutter geholt werden.

So beugen Sie vor!

Wichtig ist, dass Sie sämtliche Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft beim Arzt wahrnehmen. Durch die hier durchgeführten Routine-Untersuchungen können eventuelle Symptome frühzeitig von Spezialisten erkannt werden.

Unterstützen können Sie das Ganze, indem Sie sich selbst regelmäßig beobachten. Besonders sollten Sie Beine und Hände ins Visier nehmen und prüfen, inwiefern Sie mit Wassereinlagerungen zu kämpfen haben. Auch das Gesicht zeigt in der Regel schnell mögliche Wassereinlagerungen. Wassereinlagerungen in de Füßen erkennen Sie daran, dass Ihre Füße sehr viel dicker sind als sonst und Strümpfe sowie Locker stärker als sonst einschnüren. An den Händen können Ringe an den Fingern zeigen, inwiefern der Handbereich von Wassereinlagerungen betroffen ist.

Gegen Wassereinlagerungen

Als Gegenmaßnahme zu den Wassereinlagerungen sollten Sie sich regelmäßig bewegen. Spaziergänge sind sehr gut, aber auch Schwimmen. Warme Badewannen können Ihnen helfen, ebenso wie entspannende Liegepositionen. Achten Sie beim Liegen darauf, dass Ihre Füße höher liegen, als das Becken.

Gegen Bluthochdruck

Gegen den Bluthochdruck hilft vor allem Entspannung. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für sich und verschwenden Sie diese wertvolle Zeit nicht mit Fernsehen, sondern mit Ruhe. Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, die das Herz stärkt. Bei einer Gestose empfehlen Ärzte beispielsweise den Verzehr von mehr eiweißhaltigen Lebensmitteln – zum Beispiel Käse, Milch, Fisch, Nüsse oder Hülsenfrüchte. Auch Kartoffel und Vollkornbrot sind wichtig, da diese wertvolle Kohlenhydrate enthalten.

Bildquelle: © pressmaster – Fotolia.com

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