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Von der Straße ins Bordell: In Deutschland bekommen wir nur wenig mit – doch der Handel mit Menschen ist ein weltweites Milliardengeschäft. Viele Mädchen und auch Jungen werden verschleppt und schon in jungem Alter zur Prostitution gezwungen. Vor allem aus Osteuropa stammen die Opfer – doch auch aus Deutschland gibt es viele Zwangsprostituierte, die laut Statistik immer jünger werden…

Ein kaum erträglicher Gedanke: Der „Bedarf“ ist vorhanden – es gibt unzählige durchaus solvente Personen, die ihre dubiosen Sex-Phantasien mit Minderjährigen ausleben wollen und auch bereit sind dafür jede Menge Scheine hinzublättern. Kein Wunder, dass im Verborgenen hierum eine kleine Wirtschaft entstanden ist. Doch die Leidtragenden sind meist erst Teenager, manchmal sogar noch jünger.

Zwangsprostituierte immer jünger

Laut Beobachtungen des Bundeskriminalamtes werden die Opfer der Zwangsprostitution in Deutschland immer jünger. Die Mehrzahl der im Jahr 2011 entdeckten 640 Frauen und Männer war jünger als 21 Jahre. Etwa 12 Prozent der entdeckten zur Prostitution gezwungenen Personen waren zwischen 14 und 17 Jahre alt. 13 der Betroffenen sogar unter 14 Jahre. Dies erklärte der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, in Berlin.

Menschenhandel auch in Deutschland ein Thema

Was kaum jemand vermuten würde: Auch in Deutschland ist Menschenhandel ein ernstzunehmendes Thema. Viele der in Deutschland erfassten Opfer wurden aus Rumänien und Bulgarien zwangsverschleppt. Manche von ihnen stammen auch aus der Türkei.

Hinterlistig werden die Opfer unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt. Jedes fünfte Opfer wurde dann mit Gewalt zur Prostitution gezwungen.

Allein in Rumänen sollen etwa 80.000 Kinder und Jugendliche ohne Eltern aufwachsen. Sie sind ein besonders leichtes Ziel für Ausbeuter und Menschenhändler.

Traurig aber wahr: In vielen Fällen trauen sich die Opfer nicht, gegen ihre Peiniger auszusagen. Bei den Vernehmungen schweigen sie oft aus Angst oder Scham. Sie fühlen sich bedroht – und ziehen deswegen auch viele Aussagen wieder zurück, was den Ermittlern die Arbeit zusätzlich erschwert.

Bildquelle: © aradaphotography – Fotolia.com

 

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