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Wo kommen eigentlich Stoffe wie Eisen und Stahl her? Und wie werden sie zu Blechen, Drähten und Rohren geformt? Die Antworten kennt ein/e Verfahrensmechaniker/in in der Hütten- und Halbzeugindustrie aus dem Effeff. Was Sie zu Ausbildung, Gehalt und Perspektive wissen müssen, erfahren Sie hier.

Übersicht:

  • Das Berufsbild des Verfahrensmechanikers in der Hütten- und Halbzeugindustrie
  • Die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie
  • Voraussetzungen für die Ausbildung
  • Ausbildungsdauer und -gehalt
  • Ausbildungsinhalte
  • Gehalt als Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie
  • Weiterbildung als Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie
  • Perspektive als Verfahrensmechaniker der Hütten- und Halbzeugindustrie

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Das Berufsbild des Verfahrensmechanikers in der Hütten- und Halbzeugindustrie

Der Aufgabenbereich eines Verfahrensmechanikers in der Hütten- und Halbzeugindustrie beläuft sich auf die Erzeugung von Eisen und Stahl als auch anderer Metalle sowie deren Weiterverarbeitung zu sogenannten Halbzeugen wie zum Beispiel Bleche, Drähte, Rohre und Profile.

Wer für diesen Beruf entbrennt, darf den Umgang mit großen Maschinen, Produktionsanlagen und Werkzeugen nicht scheuen und Hitze und Feuer nicht fürchten. Denn die Tätigkeiten reichen vom Einschmelzen der Erze über das Gießen und Schmieden bis zur Kaltverformung. Dabei wird im Laufe der Ausbildung eine Spezialisierung in einer von vier Fachrichtungen gewählt, die im jeweiligen Einsatzbereich zum Tragen kommt.

  • Eisen- und Stahl-Metallurgie
  • Stahlumformung
  • Nichteisen-Metallurgie
  • Nichteisen-Metallumformung

Die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie

Voraussetzungen für die Ausbildung

Eine Vorliebe für technische Abläufe und große Produktionsanlagen gepaart mit einer guten Auffassungsgabe, einem hohen Reaktionsvermögen, Entscheidungsfreude und einer relativen Unempfindlichkeit gegenüber Lärm und Hitze machen Sie zum perfekten Anwärter für diesen Beruf.

Zudem sollte in diesem Beschäftigungsumfeld immer volle Konzentration und Aufmerksamkeit herrschen, denn es besteht eine erhöhte Unfallgefahr durch den Umgang mit großen Maschinen und schwerer Gütern. Spezielle Anforderungen an die schulische Ausbildung gibt es nicht, jedoch besitzen die meisten Bewerber auf diesen Ausbildungsberuf die mittlere Reife. Ein Interesse an Mathematik, Physik, Werken und Technik sind von Vorteil.

Ausbildungsdauer und -gehalt

Der anerkannte Ausbildungsberuf zum Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie erfolgt im dualen System. Das bedeutet, dass die theoretischen Grundlagen, die für diesen Beruf erforderlich sind, in Kombination mit allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Mathematik, Politik als auch Sozialwissenschaften in einer Berufsschule absolviert werden, während die Vermittlung des praktischen Wissens der ausbildende Betrieb übernimmt.

So wird dem angehenden Verfahrensmechaniker Schritt für Schritt das nötige Rüstzeug mit auf den Weg gegeben. Die Ausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Im ersten Lehrjahr wird der angehende Verfahrensmechaniker der Hütten- und Halbzeugindustrie mit durchschnittlich 780 bis 804 Euro entlohnt.

Während der Ausbildung steigern sich nicht nur Wissen und Fähigkeiten des Berufseinsteigers, sondern auch die berufliche Anforderung und damit das Gehalt. So werden im zweiten Lehrjahr bereits 830 bis 848 Euro gezahlt, im dritten Lehrjahr beträgt die Ausbildungsvergütung 887 bis 909 Euro und im letzten Lehrjahr sind es 932 bis 965 Euro.

Ausbildungsinhalte

Bis zu der Spezialisierung auf eine der vier Fachrichtungen in den letzten 18 Monaten der Ausbildung werden allen Verfahrensmechanikern in der Hütten- und Halbzeugindustrie dieselben Ausbildungsinhalte vermittelt. Ein Rahmenlehrplan sieht dabei unterschiedliche übergreifende Lernziele in Kombination mit dem Erlangen der fachlichen Berufskompetenz vor.

So sollen die Auszubildenden die Fähigkeit und Reife erlangen Aufgabenstellungen und Probleme durch ganzheitliche Ansätze zu lösen, die Planung, Durchführung und Kontrolle von diversen produktionstechnischen Abläufen zu beherrschen, Unfallgefahren zu erkennen und diese im Zuge der Unfallverhütungsvorschriften zu vermeiden.

Des Weiteren werden ergonomische, ökonomische, ökologische und betriebliche Kenntnisse vermittelt. Natürlich dürfen auch die fachlichen Grundlagen nicht fehlen, hierzu zählen beispielsweise Kenntnisse aus den Gebieten der Werkstoff-, Fertigungs- und Prüftechnik als auch der Maschinen- und Gerätetechnik und der Steuerungs- und Elektrotechnik.

Gehalt als Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie

Das Gehalt des ausgelernten Verfahrensmechanikers ist wie in vielen anderen Berufen auch von den unterschiedlichsten Faktoren abhängig. Ein entscheidendes Kriterium ist die Berufserfahrung und damit die Komplexität der Arbeiten, für die Verantwortung übernommen werden kann.

Ein noch unerfahrener Berufseinsteiger kann mit einem Gehalt von anfänglich 1.800 bis 2.000 Euro brutto rechnen. Mit steigender Berufserfahrung steigt der monatliche Lohn im Laufe der Jahre auf die berufsübliche Entlohnung von 2.100 bis 2.900 Euro brutto. Neben der übernommenen Verantwortung und erbrachten Leistung gilt auch die Größe des Betriebes und die Branche als mitbestimmend für das Gehalt des Verfahrensmechanikers.

Weiterbildung als Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie

Wie in vielen handwerklichen und industriellen Berufen üblich, kann auch der Verfahrensmechaniker in der Hütten-und Halbzeugindustrie sich auf viefältige Weise fortbilden. Zum ersten steht ihm der Weg des Industriemeisters offen. Die Aufstiegsweiterbildung kann in den Fachrichtungen Hüttentechnik, Gießerei und Metall absolviert werden. 

Ferner kann die Prüfung zum staatlichen Techniker abgelegt werden. Dies ist in den Fachrichtungen Gießereitechnik, Werkstofftechnik und Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Verfahrenstechnik möglich.

Ein ausgebildeter Verfahrensmechaniker kann sich gleichfalls für eine Fortbildung zum technischen Fachwirt oder Industrie-Betriebswirt entscheiden oder bei erfüllten Voraussetzungen wie zum Beispiel Abitur bzw. Fachabitur eine akademische Laufbahn beginnen und ein Ingenieurstudium anstreben.

Perspektive als Verfahrensmechaniker der Hütten- und Halbzeugindustrie

In einer hochtechnologisierten Welt mit ständig steigenden Ansprüchen an Werkstoffe und deren Erzeugnisse sind die Nutzungsmöglichkeiten des Werkstoffs Metall noch längst nicht erschöpft.

Auch wenn im Beruf des Verfahrensmechanikers noch ursprüngliche Kräfte wirken, handelt es sich um einen modernen Beruf in einer Branche mit Zukunft. Durch neue Anforderungen, Techniken und Werkstoffe wird dieser sich stets weiterentwickeln, aber mit Know-how, Lernbereitschaft und Hingabe kann sich der Verfahrensmechaniker eine erfolgreiche Zukunft sichern.

Bildquelle: © ehrenberg-bilder – Fotolia.com

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