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Hier bekommen Sie Informationen zu Ihrem Wohngeldanspruch. Ausbildung und Lehre werden dadurch finanziell weniger problematisch. Wir geben Ihnen Tipps, was Sie beachten sollten, damit Sie Ihren Wohngeldanspruch während der Ausbildung durchsetzen können.

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Wohngeld

Überblick

  • Was ist Wohngeld?
  • Voraussetzungen
  • Höhe
  • Antrag
  • Wann wird Wohngeld bewilligt?
  • Wohngeld und BAföG
  • Ausschluss vom Wohngeldanspruch
  • Mietstufen
  • Bedarfsgemeinschaft
  • Änderungen ab 2013
  • Wohngeld oder Grundsicherung
  • Wohngemeinschaft oder Wirtschaftsgemeinschaft
  • Wohngeldanspruch und Vermögen

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Was ist Wohngeld?

Durch Wohngeld übernimmt der deutsche Staat die Kosten für die Miete (Mietzuschuss) oder für selbst genutztes Wohneigentum (Lastenzuschuss). Die gesetzlichen Grundlage dafür findet sich im Sozialgesetzbuch (Paragraf 68, Nummer 10 im Sozialgesetzbuch I).

Daneben gibt es auch noch das Hausgeld, das der Verwalter einer gemeinschaftlich genutzten Immobilie bekommt. Es wird auch manchmal als Wohngeld bezeichnet und hat mit dem Wohngeldanspruch als Sozialleistung nichts zu tun.

Voraussetzungen

Um Wohngeld zu bekommen, muss man finanziell bedürftig sein, also die Kosten einer angemessenen Wohnfläche nicht allein tragen können. Man erhält das Geld nicht automatisch, sondern muss einen Antrag bei der für das Wohngeld zuständigen Behörde stellen.

Wenn man wie in einer Ausbildung Geld verdient, wird das Wohngeld mit dem Lohn verrechnet. Es kann also sein, dass Sie so viel verdienen, dass das Wohngeld nur eine kleine Finanzierungslücke schließt und nicht die gesamten Miet- und Mietnebenkosten deckt.

Höhe des Wohngeldanspruchs

Drei Faktoren sind für die Höhe des Wohngeldes ausschlaggebend: die Anzahl der Personen, die als Bedarfsgemeinschaft in einer Wohnung leben, das Familieneinkommen sowie Miet- und Nebenkosten für einen angemessenen Wohnraum.

Es gibt für jeden der Faktoren Richtwerte. Nur bei der Frage, was ein angemessener Wohnraum ist, gibt es einen gewissen Interpretationsspielraum. Viele Ämter zahlen auch Mietkosten, die über den Richtwert hinausgehen, weil es nicht zumutbar oder wirtschaftlich sinnvoll ist, in eine kleinere Wohnung umzuziehen.

Im Durchschnitt lag der Wohngeldanspruch in Deutschland bei monatlich unter 120 Euro.

Antrag

Um Ihren Anspruch auf Wohngeld geltend zu machen, brauchen Sie drei Urkunden und eine Reihe von Unterlagen, um Ihren Anspruch zu belegen.
Bei den Urkunden handelt es sich um:

  • den Antrag auf Wohngeld
    eine Bescheinigung des Vermieters über die Größe der Wohnung und die Zusammensetzung der Mietkosten oder eine Bescheinigung der Bank, wenn
  • Wohngeld für eine Eigentumswohnung beantragt wird
  • Zusätzliche Erklärungen zum Antrag auf Wohngeld

Mit den zusätzlichen Unterlagen müssen Sie Ihre Einkommensverhältnisse darlegen und zum Beispiel einen Behinderungsgrad nachweisen.

Wann wird Wohngeld bewilligt?

Für den Zeitraum, in dem Ihnen Wohngeld bewilligt wird, ist das Datum Ihres Antrags entscheidend. Es wird ab dem Monat ausgezahlt, in dem Sie Ihren Antrag eingereicht haben. Das gilt auch rückwirkend für den gesamten Monat.

Wohngeld und BAföG

Der Wohngeldanspruch während der Ausbildung besteht nur dann, wenn grundsätzlich die Notwendigkeit für Zuschüsse besteht, aber die BAföG-Regelung nicht zur Anwendung gebracht werden kann. Die Wohngeldbehörde prüft, ob die Ausbildungsförderung genutzt werden kann.

Ausschluss vom Wohngeldanspruch

Es gibt eine ganze Reihe von Fällen, in denen Sie zwar bedürftig sind, aber keinen Anspruch auf Wohngeld haben, weil Sie bereits durch ein anderes Sozialsystem unterstützt werden. Dazu gehören Leistungen aus dem Arbeitslosengeld II oder der Grundsicherung im Alter.
Das gilt auch, wenn Sie diese Leistungen wegen Sanktionen nicht mehr erhalten.

Mietstufen

Für die Einordnung ob ein Wohnraum angemessen ist, gibt es sechs Mietstufen mit jeweils eigenen Höchstbeträgen, die bezuschusst werden. Mietstufen eins und zwei liegen unter dem Durchschnitt des Mietspiegels in der entsprechenden Stadt oder Region, Mietstufe drei liegt genau im Schnitt und vier bis sechs liegen darüber.

Bedarfsgemeinschaft

In einer Bedarfsgemeinschaft werden Leistungen wie das Wohngeld nur an die ganze Gemeinschaft gezahlt und nicht an jedes Mitglied einzeln. Dabei wird im Rahmen einer Prüfung auf Anspruch von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe entschieden, wer zu einer Bedarfsgemeinschaft gehört. Auch bei einer Ehe oder eheähnlichen Partnerschaft haben Sie zusammen mit Ihren Kindern einen gemeinsamen Wohngeldanspruch.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Ihr Anspruch auf Wohngeld in der Ausbildung entfällt, sobald ein Mitglied in Ihrem Haushalt Zuschüsse aus BAföG, Hartz IV oder ähnlichem erhält.

Änderungen ab 2013

Um einen missbräuchlichen Wohngeldanspruch bei der Ausbildung und in anderen Fällen auszuschließen, wurden im Januar 2013 neue Regelungen eingeführt. Die zuständigen Behörden können nun leichter Daten austauschen und so falsche Angaben erkennen.

Wohngeld oder Grundsicherung

Das soziale Netz in Deutschland hat mehrere Ebenen, die teilweise alle gleichzeitig greifen. Das macht es nicht einfach den Überblick zu behalten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Wohngeldanspruch während der Ausbildung berechtigt ist, dann sollten Sie sich beraten lassen. Die Adressen von Hilfsorganisationen sowie der Verbraucherzentrale finden Sie im Internet.

Wohngemeinschaft oder Wirtschaftsgemeinschaft

Wenn sich mehrere Personen Bad und Küche teilen, dann bedeutet das noch nicht, dass sie vom Gesetz als eine Wohneinheit behandelt werden. Wenn es sich um eine klassische WG handelt, in der die Finanzen strikt getrennt sind, kann jede Partei unabhängig von den anderen Mietern Wohngeld beantragen. Nur bei Familienangehörigen nimmt der Gesetzgeber automatisch an, dass eine Wirtschaftsgemeinschaft besteht.

Wohngeldanspruch und Vermögen

Anders als bei den meisten anderen Sozialleistungen spielt das Vermögen beim Wohngeld meist keine Rolle. Allein die Zinsen, die sich daraus ergeben, müssen auf jeden Fall angegeben werden. Allerdings geht der Gesetzgeber davon aus, dass ab Vermögen von 60.000 Euro keine Bedürftigkeit mehr gegeben ist und das Wohngeld missbräuchlich beantragt wurde.

Beim Vermögen spielen neben dem Geld auf dem Konto auch Immobilien und Wertgegenstände eine Rolle. Davon ausgeschlossen ist aber die Immobilie, für die Wohngeld beantragt wird. Sie können also wegen Wohngeldanspruch in der Ausbildung nicht gezwungen werden, ein wertvolles Haus zu verkaufen und in eine günstigere Wohnung zu ziehen.

Bildquelle: © PeJo – Fotolia.com

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