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Wenn Kinder und Jugendliche mit Problemen zu kämpfen haben, wenn sich Alleinerziehende überfordert fühlen, wenn Familien Unterstützung und Bedürftige Hilfe benötigen – dann sind meist Sozialpädagogen zur Stellen, denn hierbei handelt es sich um einige der Kernbereiche ihrer sozial geprägten Tätigkeit. Sozialpädagogen sind nicht nur gute Zuhörer, sie haben auch die passenden Antworten für Probleme unterschiedlichster Art. Weiterhin bieten sie Unterstützung auf dem Weg zur Lösung der Situation.

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Aber reicht es aus eine bequeme „Schulter zum Ausweinen“ zu sein oder werden deutlich höhere Anforderungen an den Beruf gestellt? Welche Voraussetzungen ein Sozialpädagoge mitbringen sollte und wie hoch man ihm sein oftmals nicht nur berufliches, sondern auch persönliches Engagement entlohnt, zeigt der nachfolgende Überblick zum Thema Gehalt von Sozialpädagogen.

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Wichtige Voraussetzungen und Charaktereigenschaften

Der Sozialpädagoge ist dann gefragt, wenn es schwierig wird. Es reicht demnach nicht aus nur über ein großes Einfühlungsvermögen zu verfügen oder Menschen besonders gut zuhören zu können. Vielmehr müssen Menschen, die Sozialpädagogen werden wollen, belastbar sein, strukturiert auftreten, organisatorisch tätig werden, Toleranz zeigen und offen kommunizieren können.

Über allem sollte die Charaktereigenschaft stehen, anderen Menschen bei Lösungsmöglichkeiten zu unterstützen und sie dauerhaft in eine gute Richtung zu lenken. Es gilt weiterhin Grenzen setzen zu können, bestimmt aufzutreten, ohne dabei die betroffene Person zu diskreditieren oder zu entmutigen, künftig Situationen eigenständig klären zu können. Man benötigt Fingerspitzengefühl und Durchsetzungsvermögen, Mitgefühl und Selbstbewusstsein.

Tätigkeitsbereiche und Aufgaben des Sozialpädagogen

Der Sozialpädagoge hat keinen einfachen Beruf gewählt. Ganz im Gegenteil, denn seine Tätigkeit befasst sich hauptsächlich mit der Bewältigung von Krisensituationen bei Einzelpersonen, Familien oder Gruppen. Für gewöhnlich ist der Sozialpädagoge in den Bereichen Erziehung, Familienarbeit, Betreuung, Jugendberatung und Pflege tätig.

Weitere Schwerpunkte der Tätigkeit können sich aber auch mit Drogenberatung, Flüchtlingshilfe, sozialer Arbeit der Justiz sowie mit der Betreuung und Förderung geistig sowie körperlich behinderter Menschen befassen.

In den einzelnen Feldern bestehen wiederum zahlreiche Möglichkeiten, sich als Sozialpädagoge zu engagieren. So kann man beispielsweise Eltern in Sachen Erziehung unterstützen, aber auch behinderten Menschen zu mehr Selbstständigkeit verhelfen.

Ziel der Arbeit eines Sozialpädagogen ist stets der eigenständige Umgang der betroffenen Person oder Personengruppe mit schwierigen Situationen und Lebenskrisen. Oftmals spricht man in diesem Zusammenhang auch von der „Lebenspraxis“, also dem Zurechtkommen und -finden in alltäglichen Situationen und gesellschaftlichen Bereichen.

Abgrenzung zu anderen Berufsfeldern

Im Allgemeinen wird der Sozialpädagoge gerne mit anderen Berufsfeldern verwechselt beziehungsweise synonym verwendet. Das liegt unter anderem an den häufig ähnlichen Aufgabengebieten, zum anderen aber auch daran, dass die Ausbildung zum Sozialpädagogen von den Bundesländern geregelt wird und folglich kein einheitliches Ausbildungs- und Berufsbild entstanden ist.

Vielfach wird der Sozialpädagoge mit „Erzieher“ oder „Sozialarbeiter“ gleichgesetzt, was sich gegenseitig nicht ausschließen muss, aber durchaus unterschieden werden kann. Nach dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH) gilt die Sozialpädagogik als Teilbereich der sozialen Arbeit. Die Aufgaben sind sich sehr ähnlich, in der Ausbildung werden aber unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.

Ausbildung zum Sozialpädagogen

In Deutschland wird die Ausbildung zum Sozialpädagogen über ein sozialwissenschaftliches Studium geregelt. Entweder als Hauptfach oder als Teilbereich einer ähnlichen Sozialwissenschaft kann Sozialpädagogik im Bachelor- und Masterstudium absolviert werden.

Angebote findet man sowohl an Hochschulen als auch an Fachhochschulen und Berufsakademien. Die Regelstudiendauer für einen Bachelor-Abschluss beträgt zwischen sieben und acht Semestern. Der Masterstudiengang ist auf drei bis vier Semester ausgelegt. Die Studiengänge sind je nach Bundesland unterschiedlich geregelt.

Studieninhalte der Sozialpädagogik

Ob man nun Sozialpädagogik im Hauptfach oder Nebenfach (z.B. mit Sozialer Arbeit als Hauptfach) studiert, die Studieninhalten sind häufig sehr ähnlich. Für gewöhnlich werden den Studierenden Fachwissen und Methoden aus folgenden Bereichen vermittelt: Theorien der Sozialarbeit, Erziehungswissenschaften (Pädagogik), Psychologie, Rechtswissenschaften, Heilpädagogik, Sozialmanagement, Theologie sowie Ethik. Weitere Bereiche können Politikwissenschaften, Organisation, Kulturarbeit sowie interkulturelle Pädagogik sein.

Gehalt Sozialpädagoge: Erst nach der Ausbildung

Da die Ausbildung zum Sozialpädagogen über ein Studium erfolgt, verdient man in der ersten Zeit kein Geld. Je nach Studiendauer und der Entscheidung für einen anschließenden Masterabschluss kann es bis zu sechs Jahre dauern, bis der Sozialpädagoge in einem Vollzeitberuf sein erstes Gehalt verdient.

Beim Einstiegsgehalt kommt es demnach auf den Abschluss sowie die Praxiserfahrung an, die man beispielsweise bei verschiedenen Praktika erlernt hat. Im Durchschnitt kann man von einem monatlichen Bruttoverdienst von rund 2.000 Euro sprechen, sofern die Berufserfahrung unter fünf Jahren liegt. Bei tariflich gebundenen Arbeitsverträgen kann man sich über mehr Gehalt freuen. Durchschnittlich liegt das Monatseinkommen dann bei 3.009 Euro.

Gehalt für Sozialpädagogen durch Weiterbildungen aufbessern

Mit der Berufserfahrung steigt auch das Gehalt, so dass man im Laufe der Jahre und mit leitender Position durchaus auf ein  Monatsgehalt von 4.000 Euro und mehr kommen kann. Das spätere Einkommen wird bestimmt durch Faktoren wie Weiterbildung, persönliches Engagement (möchte man aufsteigen?), Verhandlungsgeschick hinsichtlich des Gehaltes sowie Berufserfahrung (z.B. in speziellem Fachwissen, Know-how für bestimmte Bereiche, etc.).

Perspektiven für den Berufsweg

Nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) ist es Menschen mit abgeschlossenem Studium der Sozialen Arbeit (Masterabschluss) erlaubt, die Ausbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu machen. Nach erfolgter Approbation und Kassenzulassung finden Sozialpädagogen demnach auch in der spezialisierten Kinder- und Jugendunterstützung (im Sinne der Psychotherapie) ein Aufgabengebiet.

In diesem Gebiet sind die Verdienstmöglichkeiten höher als beim regulären Sozialpädagogen. So verdient man als Kinder- und Jugendpsychotherapeut zu Beginn rund 2.800 Euro und kann sich auf etwa 4.500 Euro steigern. Hat man eine eigene Praxis sind die Verdienstmöglichkeiten noch höher. Einige Kinder- und Jugendpsychotherapeuten verdienen bis zu 8.000 Euro. Allerdings wird es sich hierbei um Ausnahmen handeln.

Bildquelle: © Kzenon – Fotolia.com

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