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Sie suchen einen anspruchsvollen Job, eine wahre Herausforderung mit viel Verantwortung? Wir informieren Sie an dieser Stelle über die Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann sowie über die anschließenden Möglichkeiten der Weiterbildung – ggf. auch durch ein Studium an einer Hochschule. Gleichzeitig klären wir, ob man für den so verantwortungsvollen und wichtigen Beruf auch angemessen vergütet wird. Lesen Sie einfach weiter!

Übersicht

  • Berufsprofil Werkfeuerwehrmann
  • Allgemeines zum Beruf
  • Die Aufgaben der Werkfeuerwehr
  • Die Arbeitsbereiche & Arbeitsbedingungen
  • Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann
  • Dauer und Abschluss
  • Ausbildungsinhalte
  • Zugangsvoraussetzungen & wichtige Fähigkeiten
  • Gehalt während der Ausbildung und im Beruf
  • Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt
  • Nach der Ausbildung weiter lernen: Weiterbildung & Studium

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Berufsprofil Werkfeuerwehrmann

Allgemeines zum Beruf

Eine Werkfeuerwehr unterscheidet sich von einer Berufs-, Pflicht- oder Freiwilligen Feuerwehr insofern, dass sich ihr Arbeitsradius auf das Gelände eines Unternehmens, einer Fabrik, einer Forschungseinrichtung, einer Universität oder eines Flughafens beschränkt. Sie rückt also nicht aus, wenn in der Stadt ein Wohnhaus brennt, sondern konzentriert sich auf die Notfälle und Brände auf einem Werksgelände. In der Ausbildung, in der Organisation sowie in der Ausrüstung unterscheidet sich die Werkfeuerwehr jedoch nicht von der öffentlichen Feuerwehr.

In den großen Industriebetrieben sind Werkfeuerwehrleute für die Sicherstellung des Brandschutzes zuständig, für das Löschen von Bränden sowie die Rettung oder Bergung von Verletzten und Opfern. Darüber hinaus gehen sie ihrer gewohnten Arbeit im Betrieb nach, denn Werkfeuerwehrleute müssen nicht zwingend hauptberuflich tätig sein. Nebenberufliche Kräfte werden im Einsatzfall dann von ihrer Tätigkeit freigestellt. Die Arbeit in einem anderen Betrieb ist als Werkfeuerwehrmann allerdings nicht möglich.

Die Aufstellung einer Werkfeuerwehr kann Pflicht, aufgrund der erhöhten Gefahrensituation z.B. auf Flughäfen oder in Chemieparks, oder eine freiwillige Entscheidung sein. Dennoch hat die Werkfeuerwehr ähnlich wie alle Feuerwehren mit dem demographischen Wandel zu kämpfen. Die Altersstruktur wird immer älter und Nachwuchskräfte fehlen. Mitunter aus diesen Gründen wurde die Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann 2009 eingeführt.

Die Aufgaben der Werkfeuerwehr

Die Tätigkeiten der Werkfeuerwehr wurden bereits oberflächlich beschrieben, hier nun ein Überblick der Aufgaben im Einzelnen:

  • Brandschutz (Vorbeugende Maßnahmen, Installation von Brandmeldesystemen, Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge, Instandhaltung,
  • Brandkontrollen, Sicherheitskontrollen, Information der Mitarbeiter über den baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutz)
  • Bedienung und Steuerung der Fahrzeuge und Geräte
  • Brandausbreitung einschätzen, Unfallstelle sichern
  • Lösch-, Rettungs-, Sicherheits- und Bergungsmaßnahmen durchführen
  • Durchführungen von ABC-Einsätzen zur Abwehr von radioaktiven, biologischen und chemischen Gefahren
  • Gesundheitsschutz und Umweltschutz gewährleisten
  • Medizinische Notfallversorgung einleiten
  • Betriebsabläufe aufrechterhalten, Werterhaltung der Betriebsstätte

Die Arbeitsbereiche & Arbeitsbedingungen

Werkfeuerwehrleute arbeiten, wie bereits erwähnt, für Betriebe, Fabriken, Flughäfen, Labore und Forschungseinrichtungen sowie für alle anderen Unternehmen aus der Industrie und Wirtschaft für die ein erhöhtes Gefahrenrisiko besteht oder freiwillig eine Werkfeuerwehr eingerichtet wurde. Letztere werden dann häufig auch als Betriebsfeuerwehr bezeichnet.

Übliche Branchen sind:

  • Chemie, Pharmazie
  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Elektro
  • Fahrzeugbau, Fahrzeuginstandhaltung
  • Rohstoffgewinnung und Rohstoffaufbereitung
  • Ver- und Entsorgung
  • Transport, Verkehr
  • Papier, Druck, Kunststoff
  • Kraftwerke

Die Arbeitsbedingungen sind ähnlich zu jenen der öffentlichen Feuerwehr: Man arbeitet in Schutzkleidung unter körperlichem Einsatz, im Umgang mit Chemikalien und anderen Gefahrenstoffen.

Zur Brandbekämpfung oder Bergung werden verschiedene technische Geräte, Löschmittel und Maschinen eingesetzt. Unfallgefahr z.B. aufgrund von Arbeiten in Höhen gehört zum Arbeitsalltag dazu. Werkfeuerwehrleute arbeiten außerdem im Bereitschaftsdienst, tragen hohe Verantwortung für sich, die Kameraden und andere Beteiligte. Während ihrer Arbeit müssen sich rechtliche Vorschriften beachten, mit häufig wechselnden Arbeitssituationen umgehen.

Die Arbeit ist grundsätzlich sehr hart, körperlich und seelisch anstrengend, man muss immer aufmerksam sein und eine sehr gute Reaktionsfähigkeit zeigen.

Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann

Die Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann wurde im Jahr 2009 eingeführt. Der Grund dafür war insbesondere der Nachwuchskräftemangel sowohl in der Werkfeuerwehr als auch in der Berufsfeuerwehr. Um den Beruf attraktiver zu gestalten und die Ausbildung zu erleichtern, führte man die Berufsausbildung zum Werkfeuerwehrmann ein, die einen verkürzten Feuerwehrausbildungsweg darstellt und den Einstieg in den Beruf erleichtern soll.

Dauer und Abschluss

Die Dauer der staatlich anerkannten Berufsausbildung zum Werkfeuerwehrmann dauert drei Jahre im dualen System, also im Betrieb und in der Berufsschule. Mit einer Prüfung vor der zuständigen Stelle der Industrie- und Handelskammer wird die Ausbildung abgeschlossen. Hierzu muss der Prüfling eine Abschlussprüfung in einem schriftlichen und einem praktischen Teil mindestens mit der Note „ausreichend“ abschließen.

Der erste Teil der Prüfung wird bereits im zweiten Ausbildungsjahr absolviert. Der Prüfling muss hier seine handwerklichen Fähigkeiten in einer praktischen Aufgabe unter Beweis stellen. Im zweiten Teil muss der Prüfling verschiedene Arbeitsproben erstellen, ein Fachgespräch führen sowie schriftlich Aufgaben lösen.

Berufsprofilgebende und integrativ zu vermittelnde Ausbildungsinhalte:

  • Aufbau & Organisation des Betriebes
  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
  • Umweltschutz
  • Information, Kommunikation und Teamarbeit
  • Erstellung und Anwendung technischer Unterlagen
  • Kommunikations- und Informationstechnologie
  • Arbeitsorganisation
  • Elektrotechnische Arbeiten für den Feuerwehreinsatz
  • metall-, sanitär-, heizungs- und klimatechnische Arbeiten
  • Holzbauarbeiten
  • rechtliche Grundlagen des Feuerwehreinsatzes
  • Anforderungen an den Beruf
  • Brandgeschehen, Löschmittel und Löschverfahren
  • Fahrzeuge und Geräte
  • Atemschutz
  • Einrichtung, Sicherung und Betrieb von Einsatzstellen
  • Sicherung, Rettung und Bergung
  • Brandbekämpfung und vorbeugender Brandschutz
  • technische Hilfeleistung
  • ABC-Einsatz
  • Rettungssanitäter-Einsatz

Zugangsvoraussetzungen & wichtige Fähigkeiten

Die Anforderungen an Werkfeuerwehrleute sind hoch. Umso löblicher, wenn man sich dennoch für dieses Berufsziel entscheidet und eine Ausbildung anfangen möchte. Doch schon in der Auswahl wird den Bewerbern einiges abverlangt. Zwingend gefordert ist ein Mindestalter von 16 Jahren, ein Führerschein der Klasse B, der Nachweis körperlicher Fitness (Sporttest) sowie der Feuerwehrtauglichkeit und ein Führungszeugnis.

Darüber hinaus achten die Betriebe bei der Einstellung von Auszubildenden auf den Schulabschluss, der mindestens mittlere Reife oder ein Realschulabschluss sein sollte. Bewerber mit Fachabitur oder Hochschulreife werden auch immer gerne gesehen. Bei den individuellen Fähigkeiten und Kenntnissen spielen die Fächer Sport, Werken/ Technik, Physik sowie Englisch wichtige Rollen.

Der Arbeitsalltag des Werkfeuerwehrmanns fordert sehr unterschiedliche Fähigkeiten – unter anderem das Können, organisatorisch, abstrakt, sozial und praktisch arbeiten zu können.

Sie sollten weiterhin in diesen Punkten überzeugen:

  • Beobachtungsgenauigkeit und Merkfähigkeit
  • Anpassungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit
  • Körperbeherrschung, Handgeschick
  • Technisches Verständnis, räumliche Orientierung
  • Gutes Ausdrucksvermögen
  • Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein
  • Leistungsbereitschaft und Sorgfalt
  • Selbstständige Arbeitsweise und Teamfähigkeit
  • Umsichtiges Arbeiten
  • Psychische Belastbarkeit und Stabilität

Gehalt während der Ausbildung und im Beruf

Für die anspruchsvolle Leistungen sollten Werkfeuerwehrleute entsprechend vergütet werden. Die Verdienstmöglichkeiten unterteilen sich in ein Gehalt in und nach der Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann.

Das Ausbildungsgehalt liegt zwischen:

  • 850 und 890 Euro im 1. Jahr
  • 900 und 970 Euro im 2. Jahr
  • 970 und 1.060 Euro im 3. Jahr

Nach der Ausbildung steigt die Verantwortung und damit auch das Gehalt des Werkfeuerwehrmanns. Man ist für den feuerwehrtechnischen mittleren Dienst ausgebildet, unter Umständen sogar schon mit 19 oder 20 Jahren, wenn man direkt nach dem Realschulabschluss bzw. im Mindestalter die Ausbildung beginnt. Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt bei 2.500 Euro brutto pro Monat.

Durch entsprechende Betriebszugehörigkeit, Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen steigt das Gehalt im Laufe der Jahre dann auf etwa 2.700 bis 3.100 Euro. Nach Tarif und Position können Zuschläge das Bruttogehalt aufstocken.

Vergibt der Betrieb keine Tarifverträge muss das Gehalt individuell verhandelt werden, ebenso wie Gehaltserhöhungen, die nicht zwingend nur mit einer Fort- oder Weiterbildung einhergehen. Diese können jedoch die Gehaltssteigerung zügiger voranbringen.

Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

Wie bereits eingangs erwähnt sieht die Arbeitsmarktsituation für die Werksfeuerwehren – und alle öffentlichen Feuerwehren – nicht sehr rosig aus. Aufgrund des demographischen Wandels ist die Altersstruktur recht hoch, junge Nachwuchskräfte folgen aber nicht in ausreichendem Maße.

Die direkte, verkürzte Ausbildung zum Werksfeuerwehrmann soll nun Abhilfe schaffen, den Weg in den Beruf erleichtern und selbigen attraktiver machen. Man muss also nicht mehr wie vor einigen Jahren erst eine Berufsausbildung abschließen, um sich dann als Feuerwehrmann ausbilden lassen zu können.

Laut Angaben des Deutschen Feuerwehr Verbands wurden 2013 32.542 Werkfeuerwehrleute beschäftigt. Das ist ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr (31.710), was sich auf die ersten Absolventen der Berufsausbildung zurückführen lässt. Allerdings sind rund 50 % der Feuerwehrleute (insgesamt in Deutschland) zwischen 35 und 50 Jahre alt, rund 31 % sind älter als 50. Neben der demographischen Entwicklung sorgt auch die Arbeitszeitverkürzung unter Feuerwehrleuten für einen zusätzlichen Bedarf an Personal.

Insgesamt bietet der neue Ausbildungsberuf Werkfeuerwehrmann interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen guten Einstieg in das Berufsfeld. Der Personalverlust an andere Betriebe – aufgrund der bislang vorherigen Berufsausbildung z.B. im Bereich Handwerk oder Elektro – geht ebenfalls verloren, da die eine direkte Ausbildung stattfindet.

Die Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz stehen aufgrund des demographischen Wandels und dem künftigen Personalwegfall sehr gut. Gleichfalls sorgen die Aufstiegsmöglichkeiten für eine attraktive Karriere.

Nach der Ausbildung weiter lernen: Weiterbildung & Studium

Wer unmittelbar nach dem Realschulabschluss oder Fachabitur eine Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann beginnt, kann bereits mit 19 oder 20 Jahren fertig ausgebildet sein und hat noch alle Zeit, sich mit Zusatzqualifikationen einen solide Karriere aufzubauen.

Ob Weiterbildung oder Studium – das bleibt jedem selber überlassen. Zu beachten ist, dass eine Weiterbildung meist auch nebenberuflich durchgeführt werden kann, sodass man nicht aus dem Arbeitsalltag ausscheidet und weiterhin Gehalt bekommt. Ein Studium kostet Studiengebühren bzw. Semesterbeiträge und dauert in Vollzeit etwa drei Jahre (Grundstudium mit z.B. Bachelorabschluss).

Durch Fort- und Weiterbildungen stehen unter anderem folgende Karriereperspektiven zur Auswahl:

  • Gruppenführer / Truppführer
  • Brandschutzmeister
  • Industriemeister für Brandschutz
  • Werkfeuerwehrtechniker

Weiterhin gibt es Spezialisierungsangebote für die Bereiche Explosionsschutz, Katastrophenschutz, baulicher Brandschutz, Brandschutzanlagen und Rettungsdienst.

Das Studium eröffnet neue Karrierechancen, unter anderem um beim Gehalt aufzusteigen. Wenn man nach Tarif vergütet wird, kann man vom mittleren in den höheren und gehobenen Dienst aufsteigen.

Studiengänge, die für Werkfeuerwehrleute sinnvoll sind:

  • Sicherheitstechnik
  • Sicherheitsmanagement
  • Rettungsingenieurwesen
  • Sanitäts- und Rettungswesen
  • Versorgungstechnik
  • Technische Gebäudeausrüstung

Nicht selten werden derlei Studiengänge auch im Fernstudium angeboten. Das könnte von Vorteil sein, wenn Sie weiterhin beruflich tätig sein möchten und nicht auf Ihr Gehalt verzichten wollen. Dann dauert das Grundstudium jedoch etwas länger. Und auch im Fernstudium kann es sein, dass Präsenzveranstaltungen abgehalten werden – beispielsweise an Wochenenden.

Bildquelle: © MABO – Fotolia.com

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