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In vielen Gemeinden und Städten ist die Arbeitslosigkeit im Januar angestiegen. Allerdings melden viele Arbeitsagenturen, dass die Quote dennoch unter dem Vorjahr liegt.

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Anstieg ist witterungsbedingt

Zum Jahresende ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf 2,568 Millionen angestiegen. Im Vergleich zum Vormonat November waren im Dezember 2016 36.000 mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Der Grund liegt aber im Wetter. Saisonbedingt steigt die Zahl der Arbeitslosen immer um den Jahreswechsel. Nach Schätzungen von Ökonomen nimmt die Beschäftigung vor allem in Außenberufen ab, wie etwa im Baugewerbe oder in der Landschafts- und Gartenpflege.

Die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit zeigen aber auch etwas gutes, denn im Vergleich zum Vorjahr waren im Dezember 2016 weniger Menschen arbeitslos. Im Dezember 2015 waren noch 113.000 mehr Menschen ohne Arbeit.

„Der Winter ist noch nicht vorbei“

Viele Gemeinde und Städte verzeichnen ähnliche Zahlen zur Arbeitslosigkeit im Dezember 2016 und Januar 2017. In Dortmund startete man mit 2.000 weniger Arbeitslosen ins neue Jahr als im Januar 2016. Aber, so die Geschäftsführerin Operativ der lokalen Agentur für Arbeit Annabelle Bandes, die Zahl der Arbeitslosen könne dennoch ansteigen. „Der Winter ist noch nicht vorbei, auch im Februar ist mit einem weiteren Ansteigen der Arbeitslosigkeit zu rechnen.“

Die besten Chancen haben weiterhin qualifizierte Kräfte, so dass man bei der Agentur für Arbeit in Dortmund verstärkt Qualifizierungen anbieten wolle. „Damit mehr Menschen von der Nachfrage nach Fachkräften profitieren können, bieten wir Arbeitslosen verstärkt Qualifizierungen an, die zu einem Berufsabschluss führen“ so Brandes.

Niedrigster Jahreswert seit 25 Jahren

Für das gesamte Jahr 2016 lag die durchschnittliche Arbeitslosenzahl bei 2,691 Millionen Menschen. Eine so niedrige Arbeitslosenquote gab es in Deutschland seit über 25 Jahren nicht. Schon in 2015 wurde mit durchschnittlich 2,795 Millionen Arbeitslosen ein Tiefstwert gemessen. Den Rekord konnte man nun noch einmal unterbieten.

„Die gute Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit hat sich zum Jahresende fortgesetzt“, so Bundesagentur-Chef Frank-Jürgen Weise. Die Nachfrage nach Mitarbeitern sei zwar zum Dezember zurückgegangen, aber dennoch weiterhin hoch. „Der lange Zeit kräftige Beschäftigungsaufbau hat sich seit den Sommermonaten zwar spürbar abgeschwächt, die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern bewegt sich aber weiter auf sehr hohem Niveau“, so Wiese weiter.

Deutschland als Vorbild: Arbeitslosigkeit in der EU

Deutschland gehört zu den vorbildlichen Ländern innerhalb der Europäischen Union, wenn es um Beschäftigung geht. Denn hierzulande ist die Arbeitslosenquote trotz Finanzkrisen in einigen EU-Ländern recht stabil geblieben. Griechenland, Spanien, Italien: Vor allem unter jungen Erwachsenen war die Arbeitslosigkeit weit verbreitet.

In Deutschland spielten verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle, damit die Arbeitslosigkeit der Bürger eingedämmt wurde – unter anderem die Arbeitsmarktreformen unter Gerhard Schröder, die Einführung von Minijobs zur Arbeitsmarkteingliederung von Arbeitslosen sowie die Dezentralisierung der Gehaltsverhandlungen auf betrieblicher Ebene.

Darüber hinaus ist der deutsche Arbeitsmarkt stark reglementiert. Insbesondere Kündigungen sind für Arbeitgeber schwer, so Wirtschaftsexperten. Schnelle Entlassungen wie in anderen Ländern sind nicht möglich.

Bildquelle: © Pascal Huot – Fotolia.com

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