Heimarbeit am

Heimarbeit im Homeoffice stellt sowohl für Mitarbeiter mit Arbeitsvertrag als auch für selbstständige Buchhalter in vielen Lebenssituationen eine hervorragende Alternative zum Bürojob dar. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, welche Qualifikation Buchhalter nachweisen müssen, die in Heimarbeit tätig sein möchten, welche Regeln Sie bei der Einrichtung eines Homeoffice befolgen sollten, welche Vor- und Nachteile diese Art der Beschäftigung hat, und wie viel Sie verdienen können.

Übersicht:

  • Qualifikation
  • Gewerbeanmeldung
  • Kundenakquise
  • Heimarbeit als Buchhalter im Angestelltenverhältnis
  • Homeoffice einrichten
  • Raum
  • Arbeitsplatz
  • Arbeitsmittel
  • Vor- und Nachteile der Heimarbeit
  • Verdienstmöglichkeiten

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Qualifikation

Um sich als Buchhalter selbstständig machen zu können, ist entweder eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung oder ein gleichwertiger Berufsabschluss zuzüglich dreijähriger Berufspraxis auf dem Gebiet der Buchhaltung Voraussetzung. Während der drei Jahre muss ein regelmäßiges Arbeitsverhältnis, mit mindestens 16 Wochenstunden buchhalterischen Tätigkeiten bestanden haben. Einem kaufmännischen Abschluss ebenbürtig ist die bestandene Abschlussprüfung in einem wirtschaftsberatenden oder steuertechnischen Ausbildungsberuf oder ein höherwertiger Abschluss.

Gewerbeanmeldung

Sofern die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind, dürfen Sie sich als Buchhalterin oder Buchhalter selbstständig machen. Im steuerrechtlichen Sinn sind Sie als Buchhalter mit Homeoffice gewerbetreibend und daher verpflichtet, innerhalb von 4 Wochen beim zuständigen Amt ein Gewerbe anzumelden. Je nach Ausbildungsabschluss, den Sie gegebenenfalls per Zertifikat, Zeugnis oder Urkunde nachweisen müssen und dem angestrebten Aufgabengebiet dürfen Sie auf der Gewerbeanmeldung folgende Bezeichnungen eintragen lassen:

Sie sind dann von Amtswegen legitimiert, für Ihre Kunden gegen Entgelt laufende Geschäftsfälle zu buchen, laufende Lohnabrechnungen anzufertigen und Lohnsteuervoranmeldungen vorzunehmen.

Alle weiterführenden Tätigkeiten, wie beispielsweise das Einrichten der Buchführung, die Finanzbuchhaltung oder Jahresabschlüsse dürfen ausschließlich Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und vereidigte Buchprüfer vornehmen.

Tipp: Falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich als Buchhalter in Heimarbeit selbstständig zu machen, können Sie sich unverbindlich und kostenfrei in Ihrer zuständigen Industrie- und Handelskammer beraten lassen. Auch die Landes- und Berufsverbände und die deutschlandweit vertretenen Vereine für selbstständige Buchhalter erteilen gerne weiterführende Auskünfte.

Kundenakquise

Neben Unternehmen, die eigene Mitarbeiter für die Buchhaltung beschäftigen, gibt es eine ganze Reihe von Firmen, die externes Personal suchen. Die Ausschreibung findet zumeist übers Internet, per Zeitungsanzeige oder am Unternehmensstandort direkt statt.

Umgekehrt dürfen Buchhalter auch in eigener Sache Werbung machen und ihre Leistungen beispielsweise via eigener Webseite oder per Zeitungsannonce anbieten. Weil die Kommunikation in aller Regel per E-Mail und Telefon stattfindet, spielt der Standort des Homeoffice kaum eine Rolle.

Heimarbeit als Buchhalter im Angestelltenverhältnis

Falls Sie einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben, sind Sie arbeits- und steuerrechtlich betrachtet, Arbeitnehmer. Mit Ihrer Unterschrift haben Sie ihrem Arbeitgeber versichert, dass Sie ihm Ihre Arbeitsleistung im Rahmen der vereinbarten Bedingungen zur Verfügung stellen. Im Gegenzug erhalten Sie Lohn oder Gehalt.

Sie haben Anspruch auf bezahlten Urlaub und Sozialleistungen. Wo Sie die vertraglich festgelegten Leistungen als Buchalter erbringen, ist rein rechtlich betrachtet unerheblich. Sofern Ihr Arbeitgeber einverstanden ist, können Sie durchaus von zu Hause aus arbeiten.

Homeoffice einrichten

Wer meint, mehrere Stunden am Küchentisch arbeiten zu können, irrt. Genau wie in einem normalen Büro, sollten auch im Homeoffice zumindest die wichtigsten ergonomischen Grundregeln eingehalten werden. Eine ordentliche und vor allem praktische Einrichtung ermöglicht produktives Arbeiten.

Nachfolgend finden sie drei Checklisten, die ihnen wichtige Hinweise zur Einrichtung eines Heimarbeitsplatzes für Buchhalter liefern:

Raum

  • – Gibt es ausreichend natürliches Licht?
  • – Ist ordentlicher Blendschutz gegeben?
  • – Steht der Schreibtisch so, dass eingeschaltetes Licht keine Schatten auf die Arbeitsfläche wirft?
  • – Lässt sich der Raum auf mindestens 21°C heizen?
  • – Lässt sich die Raumtemperatur während der heißen Jahreszeit so regulieren, dass es im Raum zumindest sechs Grad kühler ist, als draußen?
  • – Beträgt die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 65 Prozent?
  • – Kann man den Raum ausreichend lüften?
  • – Ist Zugluft ausgeschlossen?

Arbeitsplatz

 

  • – Die Blickrichtung am Arbeitsplatz und zum Computermonitor sollte parallel zum Fenster ausgerichtet sein.
  • – Es ist günstig, wenn sich häufig genutzte Arbeitsmittel in der Mitte des Schreibtischs befinden.
  • – Bildschirmarbeit sollte grundsätzlich ohne Verdrehung der Halswirbelsäule oder des Körpers möglich sein.
  • – Schubladen, Schranktüren und Auszüge sollten sich bequem, ohne Verrenkungen öffnen lassen.
  • – Verkehrswege benötigen eine Mindestbreite von 80 Zentimetern. Ansonsten werden sie schnell zu Stolperfallen.
  • – Es empfiehlt sich eine Schreibtischgröße von mindestens 1,5 Quadratmetern. Das entspricht einer Arbeitsfläche von circa 160 mal 100 Zentimeter. Nur so können Sie den empfohlenen Blickabstand zum Monitor problemlos einhalten und haben noch ausreichend Platz für Papiere.
  • – Schreibtisch und Stuhl müssen zueinander passen. Die Stuhlhöhe sollte so eingestellt sein, dass die Ober- und Unterarme einen 90°-Winkel bilden. Das Gleiche gilt für Ober- und Unterschenkel, wobei die Oberschenkel auf der Sitzfläche voll aufliegen und die Füße fest am Boden stehen.Sehr empfehlenswert ist die Anschaffung eines Bürostuhls, der dynamisches Sitzen unterstützt sowie eines Stehpultes, um auch im Stehen vollwertig arbeiten zu können.

Arbeitsmittel

  • – Sind alle Monitore spiegelfrei?
  • – Arbeiten die Arbeitsgeräte (Laufwerke, Drucker ect.) geräuscharm oder können mögliche Lärmquellen weiter entfernt vom unmittelbaren Arbeitsplatz aufgestellt werden?
  • – Befinden sich häufig genutzte Arbeitsmittel in Reichweite?

Falls Sie ganz sicher gehen möchten, besorgen Sie sich entsprechendes Material von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft. Sowohl die Prospekte und Broschüren als auch der Internetauftritt enthalten jede Menge nützliche Informationen und wertvolle Tipps rund um die Einrichtung eines Büro-Heimarbeitsplatzes.

Vor- und Nachteile der Heimarbeit

Nicht nur für Hausfrauen und Mütter ist Heimarbeit als Buchhalterin von Vorteil. Wer die besondere Herausforderung nicht scheut, profitiert von folgenden Aspekten:

  • – kein Arbeitsweg, deshalb kein (zusätzliches) Auto bzw. Kosten für die Fahrt zu Arbeit erforderlich
  • – freie Zeiteinteilung
  • – Selbstbestimmung

Doch die vermeintliche Freiheit hat auch ihre Tücken:

  • – viel Selbstdisziplin erforderlich
  • – konsequentes Abschalten vom Arbeitsalltag fällt möglicherweise schwer
  • – keine Kollegen, somit keine unmittelbare Kommunikation

Verdienstmöglichkeiten

Die Angestelltentätigkeit als Buchhalter in Heimarbeit wird gemäß der Regelungen im Arbeitsvertrag vergütet. Entweder bekommt der Mitarbeiter Lohn oder Gehalt, wobei Stundensätze zwischen 15 und 30 Euro üblich sind.

Selbstständige Buchhalter handeln ihre Vergütung mit dem jeweiligen Auftraggeber selbst aus, wobei sie ihren Stundensatz auf die zu erbringende Leistung anpassen. Neben Stundensätzen sind auch Tagespauschalen oder Projekthonorare möglich, sodass bei wochentäglich acht Stunden Arbeit ein Jahreseinkommen (Gewinn) von rund 30.000 Euro realistisch ist.

Bildquelle:  © Andrey Popov – Fotolia.com

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