Dass Deutschlands Rentner schon seit einigen Jahren immer häufiger auch im Ruhestand arbeiten müssen, um genug Einkommen zu haben, ist keine Neuigkeit. Aber was sind die beliebtesten Jobs der Rentner? Hier die 10 Jobs, in denen Rentner am liebsten arbeiten.
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Oftmals nur Minijob
In Deutschland arbeitet jeder siebte Rentner, obwohl er eigentlich bereits im Ruhestand ist. In Zahlen sind das 1,1 Millionen Rentner, also etwa 14,5 % aller 65- bis 69-Jährigen. In der Regel haben die berufstätigen Ruheständler aber nur einen Minijob. Insgesamt sind das 888.000 Minijober über 65 Jahre. Rund ein Viertel geht einer Vollzeitbeschäftigung nach.
Die 10 beliebtesten Jobs bei Rentnern
Rund 125.280 Rentner arbeiten als Unterstützung im Büro und übernehmen Sekretärsaufgaben. Sie machen die größte Gruppe der arbeitenden Rentner aus. Auf Platz 2 folgen mit etwa 105.590 Beschäftigten über 65 Jahre Reinigungsarbeiten. Als Hausmeister sind dann nur noch knapp 74.400 Rentner tätig. Es folgen auf den Plätzen 4 bis 10 Paket- und Briefzusteller (54.146), Verkäufer (42.632), Lagerarbeiter (41.797), Busfahrer (39.332), LKW-Fahrer (29.830), Wachmann (23.419) und Taxifahrer (22.947).
Warum arbeiten Deutschlands Rentner?
Vielfach ist davon die Rede, dass die gesetzliche Rente für den Altersruhestand nicht mehr ausreichend und die Menschen privat vorsorgen sollen. Und tatsächlich ist die Aufbesserung der Rente für die meisten Rentner der Grund, wieder in das Berufsleben einzusteigen. Rund zwei Drittel arbeiten, um mehr Geld zur Verfügung zu haben. 35 % fühlen sich hingegen noch zu jung, um tatsächlich in den Ruhestand zu gehen, und arbeiten daher weiter.
Europas Rentner sind fleißiger als die Deutschen
Im Alter noch berufstätig zu sein, ist keine Seltenheit mehr. Auch nicht in anderen europäischen Ländern. Teilweise sind die Rentner dort sogar fleißiger als in Deutschland. Während hierzulande nur 14,5 % der Rentner einer Arbeit nachgehen, sind es in Estland 29,3 % der 65- bis 69-Jährigen. Auch in England und Schweden ist die Zahl der arbeitenden Rentner bei rund 21 % recht hoch.
Weniger als die Deutschen arbeiten hingegen die Franzosen und Italiener. Hier gehen nur 5,9 % beziehungsweise 8,6 % der Rentner arbeiten. Die Anzahl der arbeitenden 65- bis 69-Jährigen hängt allerdings auch damit zusammen, wie hoch der Anteil der staatlichen Rente im Vergleich zum Nettoeinkommen ist. So erhalten Italiener 76 % Netto-Ersatzquote, die Deutschen hingegen nur 58 %. Damit liegen die Deutschen aber noch vor Schweden, England und Irland. Kein Wunder also, dass in diesen Ländern der Anteil der berufstätigen Rentner recht hoch ist.
Die geplante Flexi-Rente soll es richten
Die Regierungsparteien planen eine sogenannte Flexi-Rente. Das Modell soll es Menschen über 65 Jahren erleichtern, ihre Rentenbeträge aufzustocken, auch wenn sie das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht haben. Sollten sie dann ihre Rente antreten, erhalten sie im Gegenzug höhere Beträge.
Sind Rentner überhaupt attraktiv für Arbeitgeber?
Von gesetzlicher Seite die Möglichkeit zur Aufstockung der Rente zu haben, ist die eine Seite. Aber stehen auf der anderen Seite auch Arbeitgeber, die Rentner mit offenen Armen empfangen. In der Regel haben es ältere Menschen auf dem Arbeitsmarkt schwieriger – und das schon deutlich vor dem Renteneintrittsalter.
Um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, plant man neben der Flexi-Rente den Arbeitgebern finanzielle Erleichterungen zu ermöglichen. So soll der Arbeitslosenanteil für den arbeitenden Rentner entfallen.
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