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In einer Gesellschaft, in der ein Großteil der Prozesse auf Informations- und Kommunikationstechnologie basiert oder kurz um eine Informationsgesellschaft, ist die Arbeit der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI) durchaus sehr bedeutsam. In diesem Artikel stellen wir Ihnen den durchaus abwechslungsreichen Beruf des FaMI vor. Lesen Sie einfach weiter und erfahren Sie alles Wichtige über die Ausbildung, die Perspektiven des Berufes und die Verdienstmöglichkeiten.

Übersicht

  • Kurzprofil
  • Welche Aufgaben bringt der Beruf mit sich?
  • Typische Einsatzgebiete
  • Ausbildung
  • Ablauf & Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • persönliche Eignung
  • Gehalt während der Ausbildung
  • Im Beruf
  • Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt
  • Gehalt
  • Aufstieg durch Weiterbildung
  • Studium für die Karriere

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Kurzprofil

Das Tagesgeschäft des Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste ist von der Beschaffung, Verwaltung und Pflege von Informationen geprägt. Für gewöhnlich erschließt er diese am Computer, muss sich also mit verschiedenen Medien im Sinne von Informationsträgern bestens auskennen. Das nötige Handwerk lernt der FaMi in einer dreijährigen Berufsausbildung, die sie auf verschiedene Fachbereiche spezialisieren können.

Welche Aufgaben bringt der Beruf mit sich?

Unabhängig von der jeweiligen Fachrichtung müssen Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Informationen in unterschiedlichen Formen beschaffen, diese verarbeiten, systematisieren und archivieren. Das kann z.B. die Beschaffung von neuen Zeitschriften oder Büchern für Bibliotheken sein oder die Pflege von medizinischen Dokumentationen.

Hierzu müssen sowohl Printprodukte als auch audiovisuelle Medien oder elektronische Datenträger erschlossen und bearbeitet werden. Man muss sich also auch mit die jeweils wichtigen Computerprogrammen bestens auskennen. Analoge und digitale Katalogisierung gehört ebenso zu den gängigen Aufgaben des FaMI wie Materialbestellung, Lieferkontrolle und Bestandspflege.

Darüber hinaus unterstützen Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste das Rechnungswesen, das Haushaltswesen, die Verwaltung und Büroorganisation. Je nach Fachrichtung trägt man weiterhin zur Öffentlichkeitsarbeit, zum Marketing, zur Marktforschung oder ähnlichem bei. Nicht selten stehen Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in diesem Zusammenhang im engen Kundenkontakt, etwa bei der Vermittlung von Bildmaterialien oder Kundenakquise für Bildagenturen.

Typische Einsatzgebiete

Der Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste findet wahrlich in vielen Bereichen des Arbeitsmarktes Beschäftigung.

Möglich sind unter anderem folgende Arbeitgeber und Einsatzgebiete:

  • öffentliche Träger, Bildagenturen, Industrie- und Handelskammern
  • Verbände, Organisationen, öffentliche Verwaltung
  • Behörden, Kommunen, Städte, Kirchen
  • Bibliotheken, Hochschulen, Museen,
  • Rundfunkanstalten, Verlage, Werbe- oder Marketingagenturen
  • Datenbankanbieter, Datenverarbeitungsdienste, Archive
  • Nachrichtenbüros
  • Firmen der Medienbranche / Filmbranche
  • Informationsdienstleister
  • Marktforschungsinstitute
  • Medizinische Dokumentationsstellen von Krankenhäusern / Kliniken
  • Forschungseinrichtungen von Pharmaunternehmen

Ausbildung

Da es sich beim FaMI um einen anerkannten Ausbildungsberuf in Deutschland handelt, müssen Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen, um in diesem Job arbeiten zu können. Die Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste dauert im Regelfall drei Jahre. Wer gute Leistungen – oder alternativ eine Vorbildung – vorweisen kann, kann die Ausbildungsdauer auf etwa zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzen.

Wer aufgrund einer Erkrankung, Schwangerschaft oder anderen Sonderfällen die Ausbildung nicht vollständig begehen kann, darf die Dauer verlängern. Während der Berufsausbildung werden Sie sowohl im Betrieb als auch in Berufsschule fachlich ausgebildet (duales System). Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten müssen Sie während der drei Jahre in einer Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung unter Beweis stellen.

Ablauf & Inhalte

Grundsätzlich beginnt man in den ersten beiden Jahren Grundlagen in verschiedenen Fächern zu schaffen, bevor diese im letzten Jahr der Ausbildung vertieft werden. Für die Berufsausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste muss man die Inhalte entsprechend der Fachrichtung differenzieren.

Möglich ist die Ausbildung in den Bereichen Archiv, Bibliothek, Bildagentur, Information und Dokumentation sowie medizinische Dokumentation. In allen Fachrichtungen spielen die Fächer Deutsch und Mathematik eine wichtige Rolle. In der medizinischen Dokumentation müssen Sie außerdem Biologie / Chemie absolvieren.

Weiterhin sind folgende Bereiche wichtige Inhalte der Ausbildung zum FaMI:

  • Beschaffung, Erschließung und Bereitstellung von Informationen
  • Informations- und Kommunikationssysteme
  • Dokumentation
  • Bearbeitung von Informationsträgern
  • Informationsvermittlung
  • Verwaltung und Pflege von Datenspeichern / Datenträgern
  • Statistik, Archivierung
  • Bestandspflege und -kontrolle
  • Rechnungswesen, Haushaltswesen
  • Büroorganisation, Bürowirtschaft
  • Ausbildungsbetrieb, Rechtsform, Arbeitsabläufe, Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Arbeits- und sozialrechtliche Grundlagen
  • Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Marketing

Zugangsvoraussetzungen

Formal ist keine bestimmte Bildung vorgeschrieben, die den Zugang zur Ausbildung gewährt. In der Praxis bevorzugen Ausbildungsbetriebe jedoch Bewerber mit mindestens mittlerem Bildungsabschluss. Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurden 2014 402 Auszubildende für den Beruf FaMI im öffentlichen Dienst eingestellt.

Davon konnten 55 % Abitur und 44 % mittleren Reife vorweisen. Nur 1 % wurde mit Hauptschulabschluss zugelassen. Im Bereich Industrie und Handel stellte man sogar nur Bewerber mit Hochschulreife (60%) und mittlerem Bildungsabschluss (40%) ein. Auf gute Noten achtet man insbesondere in den Fächern Deutsch und Mathematik, da nicht nur eine gute Ausdrucksweise für den Beruf notwendig ist, sondern auch Fähigkeiten im Rechnungs- und Haushaltswesen.

Persönliche Eignung

Für den Beruf des Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste sollte man nicht nur bestimmte schulische Qualifikationen mitbringen, sondern auch ein gewisses Interesse an verschiedenen Tätigkeiten und Fachbereichen.

Wenn Sie sich fragen, ob sich persönlich für den Job geeignet sind oder Ihre Interessen mit der Tätigkeit übereinstimmen, können Sie hier einige jobspezifische Eigenschaften/ Fähigkeiten ausfindig machen:

  • Interesse an organisatorischen und beratenden Tätigkeiten
  • Selbstständige und sorgfältige Arbeitsweise
  • Serviceorientierte Vorgehensweise
  • Sorgfalt
  • Leistungsbereitschaft
  • Organisationsgeschick
  • Gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift
  • Kommunikationsfreude
  • Guter Umgang mit Computer, Bürotechnik, Software

Gehalt während der Ausbildung

Die Ausbildungsvergütung für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste variiert insbesondere entsprechend der Ausbildungsstelle. Findet die Berufsausbildung im öffentlichen Dienst statt, können sich Auszubildende auf eine Vergütung nach Tarifvertrag (für Auszubildende des öffentlichen Dienstes – kurz TVAöD) freuen.

Hier liegen die Gehälter für Auszubildende bei 853,26 Euro im ersten, 903,20 Euro im zweiten und 949,02 Euro im dritten Ausbildungsjahr (Stand: Bis 29.02.2016). Für FaMI Auszubildende in der Privatwirtschaft gibt es keine Tarifverträge, somit können die Gehälter nicht nur stark vom Tarif abweichen, sondern auch unter einander variieren. Das Ausbildungsgehalt liegt hier etwa zwischen 750 Euro und 850 Euro (1. bis 3. Ausbildungsjahr).

Im Beruf

Wer einen Beruf ergreifen möchte bzw. nach der passenden Ausbildung sucht, informiert sich oftmals auch über die finanziellen Aspekte eines Jobs oder wie zukunftssicher dieser ist. Im letzten Abschnitt dieses Artikels möchten wir Sie genau über diese Punkte informieren, sodass Sie abschließend nicht nur sagen können, dass der Job persönlich passt, sondern auch für den Lebensunterhalt sorgen kann.

Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

Entgegen der häufigen Befürchtungen, dass Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste nach der Ausbildung nur schwer eine Beschäftigung finden, werden die Arbeitsmarktchancen grundsätzlich positiv eingeschätzt.

Hierzu führen verschiedene Punkte:

  • der verantwortungsbewusste, sorgfältige Umgang mit Informationen ist in einer Informationsgesellschaft, die zunehmend durch schnellere Technik geprägt ist, sehr wichtig
  • viele Fachkräfte in Archiven und Bibliotheken werden künftig aus dem Berufsalltag ausscheiden, sodass Nachwuchs notwendig ist
  • in einigen Fachrichtungen sind vorrangig Frauen angestellt, die in Folge von Schwangerschaft und Kindererziehung durchaus häufiger aus dem Berufsalltag ausscheiden als männliche Kollegen
  • knappe öffentliche Kassen führen zu Personalkürzungen; Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste verursachen weniger Personalkosten als z.B. Archivare oder Bibliothekare.
  • die Einsatzgebiete können im Rahmen der Informatisierung noch deutlich vielseitiger werden

Gehalt nach der Ausbildung

Wer nach der Ausbildung im öffentlichen Dienst von seinem Ausbilder übernommen wird, kann sich auch danach über ein Gehalt nach Tarifvertrag freuen. Da man mit dreijähriger Ausbildung in der Regel in den Entgeltgruppen E5 bis E8 eingeordnet wird, kann man mit einem Gehalt von 2.145,97 Euro bis 3.097,26 Euro pro Monat rechnen (TvöD, Entgelttabelle bis 29.02.2016).

Das Gehalt in der Privatwirtschaft dürfte etwas niedriger ausfallen. Konkrete Zahlen sind schwer zu nennen, doch sollte man mit einem Bruttogehalt zwischen 1.500 und 2.100 Euro als Berufseinsteiger durchaus rechnen.

Aufstieg durch Weiterbildung

Wie in vielen Berufen sorgt man am besten mit Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen dafür, dass man auf der Karriereleiter aufsteigt und die Verdienstmöglichkeiten verbessert. Im Rahmen der Aufstiegsweiterbildungen sind vor allem jene zum Geprüften Fachwirt für Informationsdienste oder zum Ausbilder beliebt.

Die Fachwirtausbildung ermöglicht den Erwerb eines anerkannten Abschluss der mittleren Qualifikationsebene, die den Weg in den gehobenen Dienst erleichtert. Im öffentlichen Dienst kann man als Fachwirt mit einem Gehalt 3.600 Euro.

Gut zu wissen: Da sich insbesondere die Möglichkeiten der technischen Datenverarbeitung und -pflege rasant ändern können, sind Anpassungsweiterbildungen keinesfalls zu unterschätzen. Man sollte durch derlei Qualifikationen stets darauf achten, auf dem laufenden Stand und nicht „ersetzbar“ zu sein.

Studium für die Karriere

Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste können sich grundsätzlich auch für ein Studium entscheiden. Wer lediglich über einen mittleren Bildungsabschluss verfügt, erhält für gewöhnlich mit der Berufsausbildung, Berufserfahrung und Weiterbildung zum Fachwirt Zugang zum Hochschulstudium. Berufstätige mit Abitur können diesen Weg schon direkt nach der Ausbildung einschlagen.

Passende Studienfächer wären unter anderem Bibliotheks- und Informationswissenschaften, Bibliothekswesen, Informationstechnik sowie Informationsmanagement. Mit einem Bachelorabschluss steigt man im öffentlichen Dienst in die Entgeltgruppen E9 bis E12 auf, die einen Verdienst von 2.500 Euro bis 4.900 Euro ausmachen. Mit einem Masterabschluss können Sie als (früherer) Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste bis zu 5.800 Euro in der Gruppe E15 mit Stufe 5 verdienen.

Bildquelle: © fotogestoeber – Fotolia.com

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