Eine alleinerziehende Mutter aus Güstrow hat einen besonderen Plan: Sie will eine Selbsthilfegruppe ins Leben rufen. Dazu sucht sie noch nach Mitstreitern aus der Region. Ein Bericht, erschienen auf „SVZ.de“.
Sicher, das Großziehen von Kindern gehört heutzutage zu den Aufgaben, vor denen sich mittlerweile sogar ein Großteil der Bevölkerung lieber drücken würde. Selten hat es so viele Kinderlose gegeben – doch auch die Zahl der Alleinerziehenden ist leider hoch. Sie müssen fast ganz alleine das leisten, was sich teilweise nicht einmal Paare zumuten wollen.
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Alleinerziehende gehören zudem noch zu den Personen, die am häufigsten dem Armutsrisiko ausgesetzt sind. Doch die finanziellen Probleme sind längst nicht ihre einzige Hürde. Die Probleme seit weitaus umfassender.
Die alleinerziehende Mutter Clivia kennt die Probleme der Ein-Eltern-Familien nur allzu gut. Sie möchte aus diesem Grund eine Selbsthilfegruppe ins Leben rufen. Clivia ist Mutter von drei Kindern. Mittlerweile ist sie schon seit 17 Jahren alleinerziehend. Zwar sind bereits zwei ihrer Kinder erwachsen, doch kennt sie mittlerweile so ziemlich alle Schwierigkeiten, mit denen ein Alleinerziehender zu kämpfen hat:
„Wenn man 17 Jahre lang alleinerziehend ist, weiß man so einiges. Es ist sehr schwer“, erklärt sie.
Clivia scheut sich nicht davor, die Probleme, die den alleinerziehenden Eltern regelmäßig widerfahren, offen und ehrlich auszusprechen. Sie ist sich bewusst, dass sie nämlich nicht die einzige ist, die mit der Situation oftmals überfordert ist. Und genau aus diesem Grund möchte die tapfere Frau eine Selbsthilfegruppe ins Leben rufen.
In der Gruppe sollen alle die Möglichkeit haben, andere Menschen zu treffen und kennenzulernen, die in einer vergleichbaren Situation stecken: „Wir wollen uns einmal im Monat treffen“, erklärt die Alleinerziehende.
Neben einem regen Austausch soll es auch Vorträge sowie Frage-Antwort-Abende geben, bei denen sogar Experten eingeladen werden sollen. Zudem sind auch für die Kinder einige Aktivitäten geplant. Die Elternteile können dann selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder mitnehmen möchten oder nicht.
Zudem sei es auch wünschenswert, wenn sich neue Bekanntschaften ergeben. Man soll dadurch auch mal abwechselnd auf den Nachwuchs aufpassen, damit ein Elternteil den anderen beim Betreuen ablösen kann und so etwas mehr Zeit und Raum für einen selbst entsteht: „Es soll sich eine Gemeinschaft zum Wohlfühlen entwickeln.“
Bereits positive Resonanz
Einige Alleinerziehende sollen bereits ihr Interesse an den regelmäßigen Treffen signalisiert haben. Zudem sollen auch noch viele weitere Gleichgesinnte mobilisiert werden: „Man muss beim Aufbau einer Selbsthilfegruppe Geduld haben“, erklärt die Gründerin.
Nicht nur Frauen sollen teilnehmen, auch Männer sind gewünscht. „Eine Gruppe Alleinerziehender konnte sich bei der Kinderbetreuung bei wichtigen Themen aushelfen. Gemeinsame Unternehmungen könnten geplant werden und dabei ein Austausch über die Situation der Einzelnen in Gang kommen“, sagt Alice Hämmerling von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (Kiss) der Diakonie Güstrow.
„Der Wunsch, diese Möglichkeiten in einer Gruppe zu verwirklichen, wurde von einer Alleinerziehenden an uns herangetragen.“ Kiss fungiert als Ansprechpartner für die Organisation und Koordination von Selbsthilfegruppen. Sofern sich genügend Interessenten finden, soll demnächst sogar schon ein erstes Treffen in Güstrow stattfinden.
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