FamilieMütterNews am

Die Notfallversorgung von Kindern muss in jedem Fall gewährleistet sein. Allerdings ist es in den letzten Jahren vermehrt zur Schließung von Kindernotdiensten gekommen. Es wurden Umstrukturierungen vorgenommen, die von den Kassen als problemlos und von den Eltern als unzumutbar angesehen werden. Einer der jüngsten Fälle ereignete sich im südlichen Kreis Mettmann, wo die Eltern gegen die Schließung protestieren.

Übersicht

Kindernotdienste: Sie retten Leben
Die Aufgaben der Kindernotdienste
Die Unterschiede zu klassischen Notdiensten
Die Folgen für Kinder und Eltern nach einer Schließung

Die Schließung der Kindernotfallpraxis in Mettmann
Die Geschichte
Die Reaktion der Eltern

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Kindernotdienste: Sie retten Leben

Die Aufgaben der Kindernotdienste

Kindernotdienste übernehmen die Versorgung der kleinen Patienten, wenn diese einen Unfall hatten oder plötzlich erkranken. Bemerken die Eltern hohes Fieber oder hat das Kleinkind starke Bauchschmerzen, dann ist es wichtig, schnellstmöglich einen Arzt zu konsultieren. Treten die Notfälle in der Nacht oder am Wochenende auf, so hat der Hausarzt geschlossen und die Eltern benötigen einen neuen Ansprechpartner. Die Kindernotdienste sind entweder 24 Stunden täglich oder genau dann, wenn Arztpraxen geschlossen haben, besetzt. Gerade in ländlichen Gegenden wechseln sich Kinderärzte bei der Arbeit ab, sodass die Belastung für die Ärzte gleichverteilt wird. Es ist aber auch möglich, einen Kindernotdienst in ein Krankenhaus zu integrieren und feste Kräfte zu beschäftigen. In jedem Fall führen die Mediziner die Erstbehandlung durch und entscheiden, ob eine stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus notwendig ist.

Die Unterschiede zu klassischen Notdiensten

Kindernotdienste werden von Kinderärzten geführt, die sich durch ihre Ausbildung auf die medizinischen Besonderheiten der kleinen Patienten spezialisiert haben. Dadurch ist die optimale Versorgung garantiert. Zwar sind auch Allgemeinmediziner für die Tätigkeit qualifiziert, jedoch bestehen gerade bei Säuglingen und Kleinkindern oftmals Unsicherheiten auf Seiten der Eltern und der Ärzte. Kinderärzte sind im Umgang mit den verängstigten Patienten geschult und die Räumlichkeiten können zudem kindgerecht eingerichtet werden, sodass Vertrauen geschaffen wird.

Die Folgen für Kinder und Eltern nach einer Schließung

Nicht nur die Tatsache, dass in Kindernotdiensten Kinderärzte arbeiten, spricht für die Einrichtung der Praxen. Ein wichtiger Punkt ist die Verfügbarkeit. Der Transport ist für die Kinder eine Belastung, sodass die Fahrtzeit minimiert werden muss. Hinzu kommt die durch die Schließung verlängerte Wartezeit. Werden mehrere Einrichtungen zusammen gelegt, dann müssen die kleinen Patienten unnötige Wege in Kauf nehmen und in der Praxis länger auf die Behandlung warten. Im schlimmsten Fall kann dies zu drastischen gesundheitlichen Auswirkungen führen, da es den Kindern zunehmend schlechter geht.

Die Schließung der Kindernotfallpraxis in Mettmann

Die Geschichte

Die kassenärztliche Vereinigung hat im südlichen Kreis Mettmann den Kindernotdienst geschlossen. Die Versorgung soll nun über die Notfallpraxen in Essen, Ratingen und Velbert geregelt werden.

Die Reaktion der Eltern

Die Mütter der Kinder möchten die Schließung nicht kampflos hinnehmen und protestieren mit Plakaten und Kinderwagen auf den Straßen. Sie haben zudem eine Online-Petition gestartet. Sie haben mittlerweile mehr als 20.000 Unterschriften gesammelt und möchten im April 2016 die Liste der Ärztekammer und der kassenärztlichen Vereinigung übergeben. Das Problem sind sowohl die sich durch die Schließung ergebenden längeren Fahrtzeiten und die Überfüllung der Praxen. Durch die Zusammenlegung kommt es zu einer deutlichen Verlängerung der Wartezeiten. Viele Eltern haben laut eigener Aussage bereits den Rettungsdienst gerufen, da sie nicht gewusst hätten, zu welchem Ort sie fahren sollen und wie sie dort hingelangen. In einer Notfallsituation ist es umso schwerer, den Überblick zu behalten und nicht versehentlich auf eine Irrfahrt zu verschiedenen Krankenhäusern zu starten.

Bildquelle:© Sandor Kacso – Fotolia.com

0 Bewertungen
0.00 / 55 0