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Lange sah es danach aus, dass die Anzahl der neugeborenen Kinder weiter und weiter sinkt. Untergangs-Szenarien wie der demographische Wandel wurden der Bevölkerung in Aussicht gestellt – ein daraus folgender Kollaps des Sozialsystems und weitere. Nun hat Deutschland allerdings ein ganz anderes Problem: Entgegen der Erwartungen gibt es noch immer ziemlich viele Kinder. Zu viele sogar, zumindest für die Kitas…

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Ärgerlich für arbeitende Eltern

Deutschlandweit fehlt es an Hunderttausenden Kita-Plätzen. Doch nicht nur in der Kita sieht es schlecht aus. Auch Kindergärten haben Probleme damit, den Ansturm an Kindern in irgendeiner Weise zu bewältigen. Es gibt lange Wartelisten. Und wer sich nicht rechtzeitig um einen Platz kümmert, hat Pech gehabt. Besonders ärgerlich ist das dann natürlich für Eltern, die eigentlich arbeiten müssen und nicht wirklich die Zeit aufbringen können, sich um ihre Kinder in der Zeit zu kümmern.

Kinder und Schulen wurden geschlossen

In den 90er-Jahren wurden viele Schulen und Kindergärten geschlossen, weil man sich dem Trend ausgesetzt sah, dass immer weniger Leute Kinder bekommen. Inzwischen hat sich dieser Trend allerdings umgekehrt. Viele Städte in Deutschland erleben einen regelrechten Babyboom. Das ist auf der einen Seite zwar erfreulich, auf der anderen stellt es die Kommunen jedoch vor gewaltige Herausforderungen.

Große Überraschung auf Seiten der Kommunen

Viele Kommunen sind von der steigenden Geburtenanzahl stark überrascht. Denn der Zuwachs ist deutlich höher, als die meisten Prognosen geschätzt hatten. Nun sorgt zudem der Zuwachs an Flüchtlingen für eine weitere Herausforderung. Denn die bestehenden Kindergärten und Kitas sind bereits jetzt überfüllt. Und auf die Schnelle wird man keine neuen Betreuungseinrichtungen eröffnen können.

Während es vor wenigen Jahren noch hieß, dass Deutschland vor dem Aussterben bedroht sei, sieht es heute hingegen ganz anders aus. Die Zahl der Kinder nimmt zu. Allerdings wirft das die langfristigen Planungen der Kommunen über den Haufen.

Kommunen reagieren zu spät

Seit dem Jahr 2007 ungefähr steigt die Zahl der zu betreuenden Kinder kontinuierlich an. Die Städte und Gemeinden sind bemüht, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. So werden Jahr für Jahr weitere Kindergärten eröffnet, doch gedeckt werden kann der Bedarf an Plätzen so schnell nicht.

So reichen zum Beispiel auch im geburtenstarken Dresden die Plätze gerade so aus. Bis zum Jahr 2017 erwartet die Stadt einen Höchststand der Zahlen der Kita-Kinder. Bereits vom Jahr 2008 bis heute hat die Stadt 13.000 Plätze in Krippen und Kindergärten geschaffen. Das ist schon ein recht erstaunliches Ergebnis. Doch ein weiterer Anstieg könnte wieder für extreme Knappheit sorgen.

Erwartung an Betreuung steigt

Seit dem Jahr 2015 müssen die Kitas zusätzlich die Kinder geflüchteter Familien betreuen. Etwas mehr als 100.000 Kinder hätten hierdurch zusätzlich aufgenommen werden müssen, so sagt es Landsberg vom Städte- und Gemeindebund.

Hinzu kommt die steigende Erwartungshaltung der Eltern. Sie fordern immer längere und immer bessere Betreuung. Dabei kommt es immer darauf an, wie viele Erzieher für eine Gruppe da sein können. Denn viele Gruppen übersteigen bereits die zulässige Gesamtzahl an Kindern pro Erzieher.

Bildquelle: © Oksana Kuzmina – Fotolia.com

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