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Bereits seit dem Jahr 1950 existiert das Müttergenesungswerk. Hier wird Mütter geholfen, mit den manchmal unerträglichen Lasten des Alltags besser zurechtzukommen und sich wieder etwas zu erholen. Wie das genau funktioniert und wer einen Anspruch auf die Leistungen des Müttergenesungswerks hat, erfahren Sie in diesem Artikelüberschrift. Das Redaktionsteam von Heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Was genau ist das Müttergenesungswerk?
  • Sie sind Mutter und brauchen etwas Genesung?
  • Das Behandlungskonzept des Müttergenesungswerks
  • Hervorragende Qualität der Behandlungen
  • Wie wirkt sich die Therapie auf die Mütter aus?
  • Beratungsstellen für Mütter
  • Wer hat Anspruch auf die Maßnahmen des Müttergenesungswerks?

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Was genau ist das Müttergenesungswerk?

Das Müttergenesungswerk wurde im Jahr 1950 von Elly Heuss-Knapp gegründet und ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts. Das Ziel des Müttergenesungswerks ist die Förderung der Müttergenesung.

Elly Heuss-Knapp war die Frau des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss. Sie gab die Gründung der Stiftung am 31. Januar im Jahr 1950 innerhalb einer Rundfunkansprache bekannt.

Das Ziel des Müttergenesungswerks ist es, die Mütter in Deutschland in ihrer Gesundheit zu stärken. Hierfür bedient sich die Stiftung verschiedener frauenspezifischer und ganzheitlicher Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen. Das Angebot richtet sich dabei natürlich an Mütter und Mütter mit ihren Kindern. Die Maßnahmen bestehen aus medizinischen sowie psychosozialen Therapien.

Die fünf Träger des Müttergenesungswerks

Im Müttergenesungswerk haben sich insgesamt fünf wichtige Trägergruppen zusammengeschlossen. Durch den Zusammenschluss ist es möglich, gemeinsam die Gesundheit von Müttern zu fördern:

  • Arbeiterwohlfahrt (AWO)
  • der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV)
  • das Deutsche Rote Kreuz (DRK)
  • evangelischer Fachverband für Frauengesundheit e.V. (EVA, Diakonisches Werk)
  • katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e.V. )KAG, Caritas)

Die soeben genannten Akteure sind Träger von insgesamt 6 Mütter-Einrichtungen, 78 Mutter-Kind-Einrichtungen, sowie ca. 1.400 Beratungsstellen und Vermittlungsstellen.

Unglaublich: Im Jahr 2006 konnten etwa 35.000 Frauen mit 52.000 Kindern an den Maßnahmen des Müttergenesungswerks teilnehmen.

Sie sind Mutter und brauchen etwas Genesung?

Viele Mütter werden von den üblichen Erschöpfungs-Syndromen geplagt, die im unmittelbaren Zusammenhand mit er Familienarbeit oder der geschlechtsspezifischen Mehrfachbelastung stehen. Auch die Anforderungen an die Mütter sowie die erhöhten und zudem oft widersprüchlichen Erwartungen sorgen für schlaflose Nächte oder teilweise sogar Depressionszustände.

Frauen reagieren durch die immense Überforderung häufig mit Bewältigungsstrategien, die alles andere als förderlich für ihre Gesundheit sind. Vor allem dann, wenn beispielsweise Partnerschaftskonflikte auftreten, finanzielle Sorgen sie plagen, Arbeitslosigkeit droht oder ein Kind beziehungsweise anders Familienmitglied von Krankheit oder Behinderung geplagt wird.

Wenn auch Sie an der Grenze Ihrer Leistungsfähigkeit stehen, können Sie unter Umständen auf die Rehabilitationsmaßnahmen des Müttergenesungswerks zurückgreifen.

Diese werden normalerweise dann für Mütter bewilligt, wenn diese an einer oder mehreren der folgenden Beschwerden leiden:

  • Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
  • Psychische Störungen und Verhaltensstörungen
  • Krankheiten des Nervensystems
  • Krankheiten des Kreislaufsystems
  • Krankheiten des Atmungssystems
  • Krankheiten des Verdauungssystems
  • Krankheiten der Haut und der Unterhaut
  • Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
  • Krankheiten des Bindegewebes
  • Krankheiten des Urogenitalsystems
  • Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien

Auch Kinder können in verschiedener Weise betroffen sein. Folgende Beschwerden können hier unter anderem eine Mutter-Kind-Maßnahme rechtfertigen:

  • Krankheiten des Atmungssystems
  • Psychische Störungen und Verhaltensstörungen
  • Krankheiten der Haut und Unterhaut
  • Angeborene Fehlbildungen, Deformierten und Chromosomenanomalien

Daneben gibt es auch noch viele Einrichtungen, die ein spezielles Angebot für eine beschwerte Lebenssituation der Mutter zur Verfügung stellen. So gibt es beispielsweise Angebote für Mütter mit behinderten Kindern, für Mütter mit pflegebedürftigen Angehörigen, für Mütter mit Suchtkranken oder für alleinerziehende Mütter.

Das Behandlungskonzept des Müttergenesungswerks

Für das Behandlungskonzept des Müttergenesungswerks gibt es sowohl ganzheitliche als auch frauenspezifische Ansätze. Der Fokus liegt hierbei auch weniger auf einzelnen Symptomen, als vielen auf verschiedenen Symptomkonstellationen. Natürlich können diese sehr vielschichtige Ursachen haben, was das ganze Behandlungskonzept etwas komplizierter macht.

Allerdings ist es auch nicht selten, dass sich körperliche, soziale und psychische Beschwerden mischen und damit die gesamte Lebenssituation einer Mutter beeinträchtigen. Durch die Therapien sollen die Frauen in die Lage versetzt werden, die einzelnen Zusammenhänge zwischen ihren belastenden Lebensumständen sowie ihren Erkrankungen besser zu verstehen und letztendlich auch eigenständig erkennen zu können.

Das Ziel der Behandlung

Letztlich möchte man mit der Behandlung erreichen, dass Mütter eine besseres Gesundheitsbewusstsein entwickeln und sich eigenständig auch nach Bewältigungsmaßnahmen umsehen können. Natürlich ist das alles andere als einfach. Damit sich dieses Ziel dennoch erreichen lässt, arbeiten in den Einrichtungen des Müttergenesungswerks verschiedene Teams aus unterschiedlichen Fachbereichen eng miteinander zusammen.

Die Teams beinhalten unter anderem folgendes Personal:

  • Ärzte
  • Psychologen
  • Physiotherapeuten
  • Sozialpädagogen
  • Diätassistenten
  • etc.

Mithilfe einer besonders vielschichtigen Auswahl an Personal möchte man erreichen, dass man auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche von Müttern gezielt eingehen kann, um dort zu helfen, wo die Mütter die Hilfe tatsächlich bedürfen. Natürlich gibt es hier auch Spezialisten für die Kinder der Mütter.

Hervorragende Qualität der Behandlungen

Alle vom Müttergenesungswerk anerkannten stationären Einrichtungen werden streng geprüft, damit eine gute Qualität der Maßnamen gewährleistet werden kann. Die Einrichtungen verrichten ihre Arbeit nach einem fest vorgeschriebenen Konzept, das auf hohe Qualitätsstandards und eine gute Entwicklung ausgelegt ist. Wichtig ist zudem, dass die Maßnahmen stets den aktuellen medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen.

Wie wirkt sich die Therapie auf Mütter aus?

Mittelweile ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass sich die Maßnahmen des Müttergenesungswerk sehr positiv auf die Mütter auswirken. So hat beispielsweise der Forschungsverbund Prävention und Rehabilitation für Mütter und Kinder der Medizinischen Hochschule Hannover mehrere Untersuchungen durchgeführt und deren Ergebnisse veröffentlicht. Logisch, da das gesamte Projekt zu einem Großteil aus Spenden finanziert wird, ist die erwiesen Förderlichkeit des Ganzen sehr wichtig.

Ergebnisse der Untersuchungen

Die Untersuchungen zeigten eine deutliche Herabsetzung der Eingangsbelastung nach einer solche Therapie. Probanden zeigten eine starke Verminderung an Erschöpfung. Sie waren stärker und wesentlich erziehungskompetenter als zuvor. Aber nicht nur der Zustand der Mütter ist nach einer Therapie besser. Natürlich profitieren auch die Kinder, wenn sie an einer Maßnahme teilnehmen können.

Besonders wichtig: Die positiven Auswirkungen nach der Therapie konnten auch noch lange Zeit nach Ende der Therapie nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass ein besonders langfristiger positiver Effekt der Genesung entsteht. Auch diese Erkenntnis ist von existenzieller Bedeutung für das Projekt.

Beratungsstellen für Mütter

Bundesweit gibt es inzwischen mehr als 1.400 Beratungs- und Vermittlungsstellen der Wohlfahrtsverbände, an denen sich Mütter informieren und beraten lassen können. Hier können Sie auch alle Fragen rund um das Thema Mutter-Kind-Maßnahmen klären. Über die größte Anzahl an Beratungsstellen verfügt dabei die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung.

Die Beratung reicht hierbei von einfachen und allgemeinen Fragen wie beispielsweise der Versorgung der Kinder über spezielle und fachspezifische Fragen wie beispielsweise die Wartezeiten.

Wer hat Anspruch auf die Maßnahmen des Müttergenesungswerks?

Grundsätzlich besteht laut Gesetz für alle Frauen ein Anspruch auf die medizinische Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme nach § 24 und § 41 des SGB V, wenn sie in der Familie eine verantwortungsvolle Aufgabe beziehen.

Zudem gilt, dass eine solche Maßnahme des Müttergenesungswerks auch medizinisch indiziert sein sollte und die behandelnde Ärztin beziehungsweise der behandelnde Arzt die Notwendigkeit der Maßnahme per Attest ausgestellt hat.

Bildquelle: © didesign – Fotolia.com

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