Nach fast 30 Jahren: Polizei will Leiche vom Vierjährigem exhumieren
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Hanau: Gehörten seine Pflegeeltern einer Sekte an? 29 Jahre ist es mittlerweile her, dass ein vierjähriger Junge in Hanau starb. Doch heute sollen wegen Verdachts auf ein Gewaltverbrechen die Ermittlungen wieder aufgenommen werden…

Nach den damaligen Erkenntnissen war ein Ersticken die Todesursache des kleinen Jungen. Doch der Verdacht auf ein Gewaltverbrechen sorgte nun für den Beschluss, die Leiche des Jungen zu Untersuchungszwecken aus dessen Grab zu holen.

Möglicherweise starb der Vierjährige am 17.August 1988 nämlich nicht wie bisher angenommen ohne Fremdeinwirkung, sondern wurde ermordet. Und Morde verjähren nicht – so die Staatsanwaltschaft.

Erst kürzlich bestätigte die Staatsanwaltschaft Hanau ein aufgenommenes Ermittlungsverfahren. Weitere Angaben konnte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch nicht machen. Dies erklärte der Oberstaatsanwalt Dominik Mies.

Gehörten seine Pflegeeltern einer Sekte an?

Medienberichten zufolge sollen die Pflegeeltern des Jungen einer Sekte angehört haben. Zuvor waren sie in einer evangelischen Kirche tätig.

Der Mann soll hier radikale Ansichten geäußert haben, weshalb er aus seinem Amt als Pastor entlassen werden sollte. Doch einer solche Entlassung kam die eigenhändige Kündigung durch den Mann zuvor. Auch die Frau arbeitete an der Kirche und musste sich von ihrem Amt trennen.

Daraufhin gründeten beide eine Sekte. Den Ermittlern zufolge sollen dort „kaum zu ertragende Zustände“ geherrscht haben. Mitglieder sollen körperlicher Gewalt ausgesetzt worden sein – ein Umstand, der auch ihren Pflegejungen das Leben gekostet haben könnte.

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

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