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Kinder aus Hartz-IV-Familien sollen mithilfe eines neuen Programms zukünftig davor geschützt werden, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu verpassen.

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Armut wird an die Kinder sozial vererbt

Vor kurzem veröffentlichte eine Bertelsmann-Studie, dass die Kinderarmut in Deutschland steigt und es für die rund 2 Millionen kaum einen Ausweg aus der Dauerarmut gibt. Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland ist arm oder armutsgefährdet. Jedes siebte lebt von Hartz-IV-Leistungen.

Kinder, die in einem armen Haushalt aufwachsen und schon als Kind arm ist, sind mit größerer Wahrscheinlichkeit später auch noch arm; die Ursachen der Armut werden sozial vererbt. Besonders trifft es Kinder von Hartz IV-Empfängern, Migrantenkinder, aber auch die Kinder von Alleinerziehenden. Die Erwerbstätigkeit der Eltern ist demnach der Hauptfaktor für das Armutsrisiko bei Kindern.

Finanzielle Knappheit erschwert Konzentrationsfähigkeit

Die fehlende Chancengleichheit unseres Bildungssystems sei der Hauptgrund. Wer von Haus aus Unterstützung erfährt, lernt leichter. In armen Haushalten bestünde finanzielle Knappheit, die bei den Eltern tägliche Sorgen um das Geld auslösen. Kinder spüren diesen Stress und können sich weniger auf das Lernen konzentrieren.

750 000 der unter 25-jährigen auf Hartz IV angewiesen

Die fehlende Unterstützung aus dem Elternhaus, der tägliche Stress, nicht genug Geld zum Leben zu haben, junge Menschen erhalten denkbar schlechte Voraussetzungen, um sich der Armutsspirale zu entziehen. Je geringer die berufliche Qualifikation, desto höher das Risiko, keinen Arbeitsplatz zu ergattern und zum Hartz-IV-Empfänger zu werden. Derzeit sind fast 750.000 der 15 bis 24-jährigen auf Hartz IV angewiesen.

Wer länger in dieser Situation ist, ist regelrecht gefangen im Hartz-IV-System. In der Altersgruppe der unter 25-jährigen Arbeitslosen haben ca. 65 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung, das geht aus einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.

Neues Programm der BA soll Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern

Anfang Juli gingen Jugendliche aus ganz Europa in Berlin gegen die hohe Jungendarbeitslosigkeit auf die Straße. Nun sollen die „Hartz-IV-Karrieren“ beendet werden. Arbeitgeber und Gewerkschaften im Verwaltungsrat der Nürnberger BA haben deshalb ein neues Programm vorgelegt, junge Leute den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Neu ist, dass das Programm ausnahmsweise nicht mit Steuergeldern, sondern mit Mitteln der Arbeitslosenversicherung bezahlt werden. Genug hat die Behörde gesammelt: Sie sitzt auf Reserven von mehr als 22 Milliarden Euro.

Inhalte des Programms

Zur Prävention von Arbeitslosigkeit schlagen die Arbeitgeber und die Gewerkschaften vor, dass die etwa 150 Arbeitsagenturen künftig grundsätzlich die Betreuung aller jungen Menschen unter 25 Jahren ohne Erstausbildung übernehmen.

Der zweite Teil des neuen Programms sieht vor, Arbeitslosen einfacher Reha-Maßnahmen zu genehmigen, wenn sie dadurch schneller den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt finden.

Die Zustimmung für das Programm muss der Bundestag noch zustimmen, weil dafür einige Gesetze zu ändern sind.

Bildquelle: © luxorphoto – Fotolia.com

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