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Wie vielseitig Pelz- und Lederberufe sind, ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Neben den pelz-und lederverarbeitenden Berufen gibt es noch Materialien vorbereitende oder veredelnde Berufe. Auch stellen die Mitarbeiter der Pelz- und Lederberufe keineswegs nur Schuhe, Taschen und Pelzmäntel her. Erfahren Sie mehr darüber in diesem Artikel und lernen Sie die 5 besten Jobs kennen!

Überblick

  • Pelz- und Lederberufe allgemein
  • Pelz- und Lederberufe: Historisches
  • Kritik an Pelz- und Lederberufen
  • Auswahl der 5 besten Jobs der Pelz- und Lederberufe
  • Pelz- und Lederufe: 1. Gerber
  • Pelz- und Lederberufe: 2. Kürschner
  • Pelz- und Lederberufe: 3. Pelzveredler
  • Pelz- und Lederberufe: 4. Fachkraft für Lederverarbeitung
  • Pelz- und Lederberufe: 5. Schuhmacher
  • Fazit

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Pelz- und Lederberufe allgemein

Kürschner, Schuhmacher, Sattler, Täschner – diese Berufe kommen Menschen am ehesten in den Sinn, wenn es um Pelz- und Lederberufe geht. Außerdem spielt die Pelz- und Lederverarbeitung in der Mode eine Rolle, wobei sich die Bereiche zwischen dem Schneiderhandwerk und Pelz- und Lederberufen gelegentlich überschneiden.

Ebenfalls unter die Pelz- und Lederberufe fallen Berufe, die spezialisiert sind wie Handschuhmacher oder vorbereitend wie Gerber.

Pelz- und Lederberufe: Historisches

Bekleidung aus Tierfellen ist seit der Steinzeit üblich. Die Menschen wärmten und schmückten sich zuerst mit Pelzkleidung, bevor sie später mit Textilien aus Pflanzenfasern und Tierhaaren weitere Kleidungsstücke entwickelten.

Aus Tierhäuten ohne Fell fertigten die Menschen ebenfalls schon seit der Steinzeit strapazierfähiges Leder für Kleidung, Schuhe, Taschen und sonstige Behälter. Vermutlich haben sie aus kleineren Pelzteilen auch Taschen sowie aus Pelz- und Lederresten Dekorationen und Schmuckstücke angefertigt. Dabei entstanden über Jahrtausende immer ausgereiftere Verarbeitungstechniken.

An der außerordentlich gut erhaltenen Steinzeitmumie „Ötzi“ lässt sich der Stand der Pelz- und Lederverarbeitung von vor rund 5000 Jahren gut studieren. Ötzis Kleidung weist nützliche und modische Aspekte auf. Die Verarbeitung ist gekonnt und zeigt heute noch gebräuchliche Techniken.

Im Mittelalter erfuhren Pelz- und Lederberufe weitere Vervollkommnung und Aufwertung. Kürschner waren unter den ersten dieser Berufe, die sich zu Zünften zusammenschlossen. Zu Beginn der Neuzeit wurden die Arbeitsprozesse kleinteiliger und damit effizienter. Ab dem 18. Jahrhundert bildeten Messen wichtige Handelsbereiche.

Kritik an Pelz- und Lederberufen

Bis heute blüht die Branche der Pelz- und Lederberufe. Inzwischen werden allerdings kritische Stimmen laut, die sich gegen in einigen Betrieben bestehende tierschutzwidrige Verarbeitungsbedingungen richten oder gegen das mit Pelz- und Lederberufen verbundene Züchten, Halten und Töten von Tieren. Angehörige der Pelz- und Lederberufe sind daher gefordert, diesen Bedenken Gehör zu schenken, den Tierschutz ernstzunehmen und sich ihre Zulieferer genau auszusuchen.

Auswahl der 5 besten Jobs der Pelz- und Lederberufe

Unsere Auswahl der 5 besten Jobs unter den Pelz- und Lederberufen berücksichtigt den allgemeinen Arbeitsmarkt, die Arbeitsbedingungen und die Abwechslung bei der Arbeit. Daneben werfen wir natürlich auch ein Auge auf die Bezahlung, wobei diese in der Pelz- und Lederbranche eher moderat ist.

Pelz- und Lederberufe: 1. Gerber

Der Gerber verarbeitet rohe Tierhäute ohne oder mit Haaren zu Leder oder Pelz. Insgesamt verläuft der Verarbeitungsprozess über drei Phasen: Vorbereiten, Gerben und Trocknen.

In der Vorbereitungsphase befreit der Gerber die Tierhäute mit Werkzeugen von Fleisch und Haaren. Mit der Spaltmaschine teilt er die Häute in einzelne Schichten. Nach den Vorbereitungsarbeiten legt er sie in Gerbfässern ein. Je nach späterem Verwendungszweck kommen dabei unterschiedliche Gerbstoffe zum Einsatz.

Die Mischungsverhältnisse der einzelnen Chemikalien berechnet der Gerber selbst. Nach dem Gerbungsprozess wird das Leder getrocknet. Zum Schluss wird die Lederoberfläche bearbeitet: aufgeraut, geglättet, genarbt, geprägt, gefärbt oder gefettet.

Gerber benötigen eine gute körperliche Konstitution und hohe Toleranz gegenüber Lärm, Staub, Chemikalien und unangenehmen Gerüchen.

Pelz- und Lederberufe: 2. Kürschner

Kürschner stellen aus verarbeitungsfertigen Fellen Pelzartikel her – meistens Bekleidung wie Mäntel, Jacken, Mützen oder Schals, aber auch andere Artikel wie Überwürfe oder Taschen. Neben handwerklichen Arbeitstechniken wird regelmäßig das kreative Talent der Kürschner herausgefordert. Außer vorgefertigten Entwürfen erstellen Kürschner selbst Entwürfe für Pelzkleidung, in die sie Kundenwünsche und eigene Ideen einfließen lassen.

In ihrer Arbeit wählen Kürschner passende Felle aus, wobei sie vor allem auf Art, Zeichnung, Farbe und Struktur achten. Hiernach folgen Schnittmustererstellung und Fellanordnung. Kürschner bringen Felle in Form und entfernen schadhafte Stellen. Nach dem Zuschneiden und Zusammennähen stehen der Fertigstellung nur noch wenige Handgriffe bevor.

Außer der Herstellung von Pelzartikeln kümmern sich Kürschner auch um das Reparieren und Umarbeiten. Bei ihrer Arbeit stehen Kürschner in regem Kundenkontakt: Sie führen vorbereitende Gespräche, beraten und geben Tipps zur Pelzpflege.

Pelz- und Lederberufe: 3. Pelzveredler

Pelzveredler nehmen mit ihrer Arbeit die Position zwischen Gerber und Kürschner ein. Anders als Gerber belassen Pelzveredler die Tierhaare am Rohfell und befreien das Fell lediglich von Fleischresten und Bindehautgewebe. Pelzveredler arbeiten viel mit Maschinen und verarbeiten Rohfelle zu geschmeidigem Leder mit seitlich glänzendem Pelz. Sie machen Pelze lichtecht, schweißecht und wasserbeständig.

Die Pelzveredelung läuft über mehrere Prozesse ab: chemische Behandlung in der Wasserwerkstatt, Weiterbearbeitung auf der Kürschnerbank und Färben, Bleichen und andere Verfahren in der Nasswerkstatt. Anschließend machen Pelzveredler ihre Waren verkaufsfertig. Für den Einkauf der Rohwaren und die Lagerung sind sie ebenfalls zuständig.

Pelz- und Lederberufe: 4. Fachkraft für Lederverarbeitung

Eine Fachkraft für Lederverarbeitung stellt verschiedene Artikel aus Leder her wie Gepäckstücke, Schuhe oder Ledersitzbezüge. Dafür verwendet sie entweder bereits fertige Lederwarenhalbzeuge oder sie schneidet sich die Teile zurecht aus zuvor dem Verwendungszweck entsprechenden ausgewählten Lederstücken.

Durch Nähen, Schweißen, oder Kleben fügt die Fachkraft für Lederverarbeitung die Lederstücke zu den Endprodukten zusammen. Außerdem versieht sie die Lederprodukte mit dekorativen Nähten und Zierstichen sowie funktionellem Zubehör wie Schnallen oder Reißverschlüssen.

Pelz- und Lederberufe: 5. Schuhmacher

Er darf in der Auswahl der 5 besten Pelz- und Lederberufe nicht fehlen: der Schuhmacher. Der Beruf ist vielseitiger als oft gedacht. Im Schuhmacherhandwerk geht es nämlich nicht allein um Schuhreparaturen.

Schuhmacher stellen vor allem Maßschuhe her: vom Pumps bis zum Stiefel. Dafür nehmen sie an Kundenfüßen Maß für das Fußmodell – den Leisten. Danach zeichnen sie das Schnittmuster als Vorlage für das Zuschneiden der einzelnen Schuhteile, die sie anschließend zusammensteppen. Dabei vergessen sie auch nicht das Innenfutter und Bodenteil, unter welchem sie Sohlen und Absätze anbringen.

Den letzten Schliff verpassen Schuhmacher fertigen Schuhen mit Wachsen und Polieren.
Ebenfalls zu den Aufgaben für Schuhmacher zählt bei Fußproblemen das Umarbeiten und Weiten von Schuhen sowie Anfertigen von Schuheinlagen.

Fazit

Viele Handwerksberufe haben den Vorteil, dass sie nicht komplett durch Maschinen oder Roboter ersetzt werden können. Hier dienen Maschinen eher als willkommene Arbeitserleichterung. Dies gilt ebenso für Pelz- und Lederberufe.

Hier sind vor allem ein gutes Fingerspitzengefühl, Sinn für Ästhetik und das persönliche Meistern komplexer Arbeitsvorgänge gefragt. Einige Pelz- und Lederberufe führen ein Nischendasein, bieten dabei aber eine stabile Arbeitsmarktlage, da die Zahl der vorhandenen Fachkräfte und Auszubildenden geringer ist.

Bildquelle: © haveseen – Fotolia.com

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