Rente am

Wer selbst seine Rente berechnen kann, muss sich nicht darauf verlassen, was andere ihm sagen. Und er kennt vielleicht auch noch den einen oder anderen Trick, um mehr aus seiner Rente herauszuholen, indem er Steuern spart. Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, wie die Berechnung der Rente funktioniert.

Überblick:

  • Definition
  • Rentensystem
  • Gesetzliche Rentenversicherung
  • Private Rentenversicherung
  • Rentenformel
  • Wartezeit und Regelaltersgrenze
  • Zugangsfaktor
  • Entgeltpunkte
  • Rentenartfaktor
  • Rentenwert
  • Rente berechnen

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Was ist eine Rente?

Wenn jemand von Rente spricht, dann meint er in der Regel die finanziellen Bezüge im Alter. Genau darum soll es im Folgenden gehen. Wie Sie die Rente berechnen, die sich aus Kapitalanlagen oder anderen Maßnahmen ergibt, hängt vom jeweiligen Vertrag ab und soll hier nicht das Thema sein.

Grundsätzlich haben Sie zwei Möglichkeiten, um sich eine Rente zu sichern. Zum einen durch die regelmäßigen Einzahlungen in die staatliche Rentenkasse und zum anderen durch private Vorsorge, die teilweise ebenfalls staatlich gefördert wird.
Alternativ zur Rente im Alter gibt es auch die Rente aus Gründen der Arbeitsunfähigkeit oder die Angehörigenrente.

Rentensystem

Durch die historische Entwicklung bedingt, gibt es mehrere Rentensysteme in Deutschland. Soldaten und Beamte werden anders behandelt als Selbstständige und andere Berufsgruppen. Das widersprach dem Grundsatz der Gleichbehandlung im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, weshalb die Versteuerung der Rente bis ins Jahr 2040 schrittweise für alle Bürger angeglichen wird.

Gesetzliche Rentenversicherung

Die Bundesrepublik Deutschland wird als Sozialstaat bezeichnet. Die Rentenversicherung ist ein Teil der sozialen Absicherung, die einen Sozialstaat ausmacht.

Mit ihr soll verhindert werden, dass Menschen, die nicht mehr arbeiten, aber mindestens eine bestimmte Anzahl von Jahren Beiträge gezahlt haben, sich nicht mehr selbst versorgen können. Das System basiert auf dem sogenannten ‚Generationenvertrag‘. Das Geld, das Sie heute in die Rente einzahlen wird also größtenteils direkt für die jetzigen Rentenempfänger verwendet.

Private Rentenversicherungen arbeiten dagegen meist mit einem kapitalbildenden System. Sie bekommen also Ihr eigenes Geld im Alter mit Zinsen zurück. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

Die gesetzliche Rentenversicherung ist durch ihr System darauf angewiesen, dass das Verhältnis von Ein- und Auszahlungen stimmt.

Private Rentenversicherung

Im Jahr 2002 trat das Altersvermögensgesetz in Kraft, das die staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge in der Riester- beziehungsweise der Rürup-Rente ermöglichte. Der Anlass war die Reform der Rentenversicherung ab 2000, bei der das Rentenniveau eines Standardrentners von 70 Prozent auf 67 Prozent sank.

Durch das Gesetz haben Sie die Möglichkeit zertifizierte Altersvorsorgeverträge staatlich fördern zu lassen. Welche Rentenansprüche sich daraus ergeben, wird vom jeweiligen Vertrag festgelegt.

Die Förderung besteht dabei aus der Altersvorsorgezulage und dem Sonderausgabenabzug, falls dieser mehr Vorteile bringt. Seit dem Jahr 2008 erhalten Sie pro Person 154 Euro und pro Kind 185 Euro, beziehungsweise 300 Euro für alle Kinder, die ab dem 1. Januar 2008 geboren wurden. Darüber hinaus gibt es eigene Regelungen für Berufseinsteiger und Richtlinien für den Mindesteigenbetrag.

Rentenformel

Wie viel Rente Sie erhalten, errechnet sich aus der Rentenformel. Sie ist in Paragraph 64 des sechsten Buch des Sozialgesetzbuches nachzulesen. Grundlage ist die sogenannte Erwerbsbiographie also die Zeiten, in denen Sie einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgegangen sind. Die Formel multipliziert Ihre bis zum Eintritt der Rente erworbenen Entgeltpunkte mit dem Rentenfaktor und dem aktuellen Rentenwert.

Wartezeit und Regelaltersgrenze

Sie müssen mindestens 45 Jahre einzahlen, um die Altersrente für besonders langjährig Versicherte in Anspruch zu nehmen, 35 Jahre sind die Voraussetzung für langjährig Versicherte oder Schwerbehinderte, 25 für Bergleute, 20 Jahre für die Rente wegen voller Erwerbsminderung, 15 Jahre für Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit und die Altersrente für Frauen und 5 Jahre für die Regelaltersrente, Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit oder Hinterbliebenenrente.

Das Renteneintrittsalter wird individuell bestimmt. Der Gesetzgeber legt aber eine Regelaltersgrenze fest, die Einfluss auf bestimmte Leitungen hat. Sie liegt derzeit bei 67 Jahren oder 65 Jahren für alle, die vor 1947 geboren wurden.

Zugangsfaktor

Der Zugangsfaktor ist seit 1992 Teil der Rentenformel. Dieser Faktor bewirkt, dass Sie weniger Rente bekommen, wenn Sie früher in Rente gehen als allgemein vorgesehen, oder auch höher, wenn der Renteneintritt später erfolgt.

Für jeden Monat, den Sie Ihren Renteneintritt nach vorn oder hinten schieben, sinkt oder steigt die Rente um 0,3 Prozent. Wenn Sie die Rente trotz Erreichen der Wartezeit erst nach der Regelaltersgrenze in Anspruch nehmen, steigt der Prozentsatz um 0,5 pro Monat.

Entgeltpunkte

Die Entgeltpunkte stehen für das Verhältnis zwischen dem eigenen Einkommen und dem Durchschnittswert, die Beitragsleistung über das Erwerbsleben hinweg und die Lohnentwicklung. Daraus ergeben sich zum Beispiel für Bundesbürger im Osten andere Werte als für die im Westen.

Rentenartfaktor

Wenn Sie eine Rente mit Lohnersatzfunktion, also zum Beispiel eine Altersrente bekommen, dann fällt sie bei gleichen Beitragsleistungen höher aus als eine Rente wegen Erwerbsminderung oder eine Witwenrente. Durch den Rentenartfaktor werden einige Entgeltpunkte unterschiedlich bewertet.

Rentenwert

Der Rentenwert wird jedes Jahr am 1. Juli neu festgelegt und bestimmt, wie viel Sie für einen Entgeltpunkt bekommen. Diese Anpassung gewährleistet, dass die Rente der allgemeinen Entwicklung der Löhne folgt. Der Rentenwert liegt im Jahr 2015 bei 27,05 Euro im Osten beziehungsweise 29,21 Euro im Westen.

Rente berechnen

Wenn Sie Ihre persönliche Rente zu verschiedenen Renteneintrittsaltern messen wollen, können Sie das Online-Angebot der Deutschen Rentenversicherung nutzen. Dort erfahren Sie neben den Werten für bestimmte Altersgrenzen auch, was Ihr Geld inflationsbedingt aller Wahrscheinlichkeit nach wert sein wird.

Sie können vergleichen, wann Sie frühestens in Rente gehen können und wie viel Rentenansprüche Sie dadurch verlieren. Dafür sollten Sie verschiedene Informationen bereithalten, die Sie mit den regelmäßigen Renteninformationen erhalten haben.

Bildquelle:© Kurhan – Fotolia.com

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