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Besonders schlimm für eine Schwangere! Bei einer Rhesusunverträglichkeit reagiert das Immunsystem der Mutter auf bestimmte Blutgruppenmerkmale des kindlichen Bluts. Was die Folgen sein können und wie man sich gegen die Rhesusunverträglichkeit schützen kann, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten… Das Redaktionsteam von Heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

In diesem Artikel:

  • Was ist eine Rhesusunverträglichkeit?
  • Wie kann eine Rhesusunverträglichkeit behandelt werden?
  • Blutkontakt zwischen Mutter und Kind bei der Geburt
  • Ursachen einer Rhesusunverträglichkeit
  • Wichtig: Regelmäßige Kontrolle
  • Therapierungsmöglichkeiten
  • Wie stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie?

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Was ist eine Rhesusunverträglichkeit?

Während einer Schwangerschaft ist es völlig normal, dass es zu einem Blutkontakt zwischen Mutter und Kind kommt. Wenn die Blutgruppen von Mutter und Kind unterschiedlich sind, kann es allerdings zu einer Unverträglichkeit kommen. Im Blut der Mutter entstehen dann die sogenannten Rhesus-Antikörper… und die können für ein weiteres Kind in einer folgenden Schwangerschaft sehr gefährlich werden.

Wichtig: Das bedeutet auch, dass eine Rhesusunverträglichkeit nicht in einer ersten Schwangerschaft vorkommen sollte. Erst bei zweiten Kind und späteren Geburten kann die Rhesusunverträglichkeit eine gefährliche Rolle spielen.

Folgen der Rhesusunverträglichkeit

Infolge der Rhesusunverträglichkeit kann unter anderem eine Blutarmut entstehen – man nennt sie auch Anämie. Hierbei heften sich Antikörper der Mutter an die roten Blutkörperchen des Kindes und beginnen Stück für Stück, diese zu zerstören. Dadurch verliert das Kind mehr und mehr rote Blutkörperchen.

Weitere Folgen sind hierdurch eine Vergrößerung von Leber und Milz, Hirnschäden oder auch im schlimmsten Fall der Tod des Kindes – beispielsweise durch Herzversagen oder infolge von Sauerstoffmangel.

Durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen wird immer mehr Bilirubin im Blut des Babys freigesetzt, welches ein Abbauprodukt des roten Farbstoffs Hämoglobin ist. Sichtbar wird dies dann zum Beispiel an einer Gelbfärbung der Haut und der Augen, was auch als Gelbsucht bezeichnet wird.

Wie kann eine Rhesusunverträglichkeit behandelt werden?

Natürlich kann eine Rhesusunverträglichkeit auch medizinisch behandelt werden. Solange die Rhesusunverträglichkeit lediglich in einer leichteren Form vorliegt, kann mithilfe einer Lichttherapie beim Neugeborenen behandelt werden – bei schweren Formen von Rhesusunverträglichkeit kann eine Bluttransfusion helfen – entweder schon vor oder nach der Geburt.

Wichtig: Rhesusunverträglichkeit frühzeitig feststellen

Beim Frauenarzt kann eine Rhesusunverträglichkeit schon recht früh festgestellt werden. Mithilfe des sogenannten Antikörper-Suchtests wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung sowohl bei der Erstuntersuchung als auch in einer weiteren Untersuchung zwischen der 24. und 27.

Schwangerschaftswoche untersucht, inwiefern ein Risiko einer Rhesusunverträglichkeit vorliegt. Zusätzlich ermittelt der Arzt hier die Blutgruppe der Mutter. Nur wenn die Mutter Rh-negativ und der Vater Rh-positiv ist, ist eine Rhesusunverträglichkeit möglich. Auf diese Weise kann man schon sehr früh eine Rhesusunverträglichkeit ausschließen.

Gegen Rhesusunverträglichkeit: die Anti-D-Immunglobulin-Spritze

Damit eine Rhesusunverträglichkeit erst gar nicht entstehen kann, erhalten alle Rh-negativen Mütter eine Anti-D-Immunglobulin-Spritze. Sie wird entweder während oder nach der ersten Schwangerschaft gesetzt. Die Spritze bewirkt, dass die Mutter keine Antikörper mehr produziert und sich somit keine Rhesusunverträglichkeit entwickeln kann.

Eine solche sogenannte Rhesusprophylaxe ist im Übrigen nur möglich, wenn sich im Blut der Mutter noch keine Antikörper gebildet haben. Die Prophylaxe sollte also möglichst frühzeitig durchgeführt werden, um eine gewünschte Wirksamkeit zu erzielen.

Blutkontakt zwischen Mutter und Kind bei der Geburt

Sollte es während der Geburt zu einem Blutkontakt zwischen der Mutter und dem Kind kommen, kann sich ebenfalls eine Unverträglichkeiten zwischen beiden Blutgruppen entwickeln. Die Rhesusunverträglichkeit wird in diesem Fall durch die Antikörper der Mutter hervorgerufen, die sich gegen die Bestandteile des kindlichen Bluts richten.

Blutgruppenmerkmale

Es gibt Rhesus-positive Menschen und Rhesus-negative Menschen. Bei den Rhesus-positiven menschen tragen die roten Blutkörperchen spezielle Eiweiße mit sich. Bei den Rhesus-negativen Menschen sind diese hingegen nicht vorhanden. Wenn eine Rhesus-negative Frau zum ersten mal mit einem Rhesus-positiven Kind schwanger ist, ist das noch nicht so problematisch.

Zu diesem Zeitpunkt haben sich nämlich noch keine Antikörper in ihrem Blut gebildet, die dem Kind später gefährlich werden könnten. Allerdings können die Antikörper bereits bei der Geburt eines zweiten Kindes zum Problem werden. Die Rhesusunverträglichkeit wirkt sich somit für gewöhnlich lediglich auf das zweit Kind sowie weitere Kinder aus.

Bei der Geburt des ersten Kindes, bei einem Schwangerschaftsabbruch oder einer Fehlgeburt kann es passieren, dass rote Blutkörperchen des Kindes in den Blutkreislauf der Mutter gelangen, und sich auf diese Weise die Antikörper erst bilden und somit für eine weitere Schwangerschaft gefährlich werden könnten.

Bei einer weiteren Schwangerschaft könnten diese Antikörper nämlich die Plazenta durchwandern und sich an kindliche, rote Blutkörperchen binden, um diese dann zu zerstören. Das ungeborene Baby würde nun versuchen, mehr Blut zu produzieren, um so die Zerstörung seiner roten Blutkörperchen auszugleichen. Schafft das Kind dies nicht, kommt es infolge der Zerstörung seiner Blutkörperchen zu einer Blutarmut, zu einer Gelbsucht oder zu Wassereinlagerungen im Körper. Die schlimmste denkbare Folge wäre sogar der Tod des Kindes.

Ursachen einer Rhesusunverträglichkeit

Die Ursachen einer Rhesusunverträglichkeit liegen in den Blutgruppen-Eigenschaften der Mutter und des Kindes. Hervorgerufen wird das Ganze Problem durch eine Unverträglichkeit zwischen einem Rhesus-positiven Faktor des Kindes und einem Rhesus-negativen Faktor der Mutter.

Ausgelöst wird eine solche Konstellation meist, wenn die Mutter Rh-negativ und der Vater Rh-positiv ist. Rh-negativ sind derzeit rund 15 Prozent der Bevölkerung – Rh-positiv etwa 85 Prozent. Durch diese Konstellation passiert es, dass etwa jedes Zehnte Kind Rh-positiv wird.

Kleine Mengen Blut reichen bereits aus

Schon kleine Mengen des kindlichen Blutes reichen aus, um bei der Mutter im Blut die Bildung von Antikörpern auszulösen und damit die teilweise recht gefährlichen Folgen für das Kind zu verursachen. Unter anderem können sogar das Knochenmark, die Leber und die Milz anschwellen und dadurch die Blutbahnen eingeengt werden.

Infolge dessen kann aus den Gefäßen Wasser in die Umgebung austreten… Die schwerste Form von Rhesusunverträglichkeit ist der Hydrops fetalis – herbei lagert sich Wasser im gesamten Körper ein, was letztendlich zum Tod des Kindes führen kann – und zwar schon vor der Geburt.

Wichtig: Regelmäßige Kontrolle

Zum Glück kann der Frauenarzt eine Rhesusunverträglichkeit schon für in der Schwangerschaft diagnostizieren. Die Diagnose erfolgt über einen sogenannten Antikörper-Suchtest.

Zusätzlich wird vom Arzt hierbei die Blutgruppe der Mutter ermittelt. Die Sie ja nun wissen, kann eine Rhesusunverträglichkeit nämlich nur durch eine bestimmte Blutgruppen-Konstellation von Mutter und Vater erfolgen. Nur wenn die Mutter Rh-negativ und der Vater Rh-positiv ist, kann eine Rhesusunverträglichkeit überhaupt zustande kommen.

Bei Rhesusunverträglichkeit

Wenn der Frauenarzt bei Ihnen bereits früh in der Schwangerschaft mithilfe eines Antikörper-Suchtests eine Rhesusunverträglichkeit feststellt, kontrolliert der Arzt den Zustand des ungeborenen Kindes fortan besonders genau.

Er kann überprüfen, wie für Bilirubin das Fruchtwasser der Mutter enthält. Das Bilirubin entsteht beim Abbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Des Weiteren untersucht er den Fötus mittels Ultraschall, damit er mögliche Vergrößerungen bestimmter Organe rechtzeitig feststellen kann.

Nach der Geburt muss ein Arzt das Nabelschnurblut untersuchen und ermittelt hieraus, ob das Neugeborene mit ausreichend eigenem Blut versorgt ist, oder ob es an einer Blutarmut leidet. Bei Bedarf kann dann nämlich eine Bluttransfusion eingeleitet werden.

Therapierungsmöglichkeiten

Bei einer Rhesusunverträglichkeit beim neugeborenen Kind ist die Art der Therapie abhängig vom Schwertgrad der Erkrankung. Der Grad der Rhesusunverträglichkeit richtet sich hier vor allem am Ausmaß der Blutarmut und der Gelbsucht.

In leichten Fällen: In leichteren Fällen der Rhesusunverträglichkeit genügt eine Behandlung durch eine sogenannte Lichttherapie. Hier wird das Kind mit einem blauen Licht bestrahlt, um die Bilirubinmoleküle zu spalten und auf diese Weise ihre weitere Ausbreitung zu stoppen.

In schweren Fällen: In schweren Fällen einer Rhesusunverträglichkeit ist eine Blutabgabe, also eine Bluttransfusion notwendig. Eine solche Therapie kann, wenn erforderlich, sogar während der Schwangerschaft erfolgen.

Wie stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie?

In der Regel nimmt eine Rhesusunverträglichkeit einen positiven Verlauf. Sie lässt sich, sofern sie rechtzeitig entdeckt wurde, sehr wirksam behandeln oder sogar ganz verhindern. Grundsätzlich ist eine Rhesusunverträglichkeit auch nur in der zweiten Schwangerschaft mit einem einem Rhesus-positiven Kind zu einem Problem werden.

Damit eine solche Unverträglichkeitsreaktion erst gar nicht entsteht, können Schwangere während der erste Schwangerschaft eine sogenannte Anti-D-Immunglobin-Spritze erhalten.

Eine solche Spritze injiziert spezielle Antikörper, die Rhesus-positive Blutkörperchen, die in den Blutkreislauf des Kindes gelangt sind, sofort zerstören. Auf diese Weise kann der mütterliche Körper selbst keine Antikörper produzieren, die im Laufe einer weiteren Schwangerschaft zum Problem für das Kind werden könnten. Eine Entwicklung einer Rhesusunverträglichkeit wird so erfolgreich unterbunden.

Bildquelle: © adamchris – Fotolia.com

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