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Oftmals scheint der einzige Ausweg einer Mandelentzündung die operative Entfernung zu sein. Doch warum überhaupt und wozu sind die Mandeln eigentlich da? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Funktion die Mandeln im Körper des Menschen erfüllen und warum sie gerade im Körper eines Kindes wesentlich wichtiger sind, als bislang angenommen. Das Redaktionsteam von heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Was passiert bei einer Mandelentzündung?
  • Wichtiger als gedacht: Kinder brauchen ihre Mandeln
  • Operation: Können Komplikationen auftreten?
  • Gibt es Alternativen zu einer Operation?

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Was passiert bei einer Mandelentzündung?

Viele Eltern können sich noch an die eigene Mandelentzündung aus der Kindheit erinnern. Interessanterweise leiden viele Personen sogar noch im Erwachsenenalter immer wieder unter Rachenschmerzen und Mandelentzündungen.

Welche Funktion haben die Mandeln im Körper?

Die Mandeln sind eine wichtige Immunabwehrstation im Körper. Um die Krankheitserreger aus dem Körper fern zu halten, sitzen die Mandeln direkt in der Nähe der Mundhöhle. Während die Mandeln vor wenigen Jahrzehnten bis Jahren schon nach besonders kurzer Zeit operativ entfernt wurden, schenkt man den Mandeln heute deutlich mehr Beachtung. Tatsächlich scheinen die Mandeln im Immunsystem des Körpers nämlich eine deutlich wichtigere Rolle einzunehmen, als bisher geglaubt!

Die Gaumenmandel gehört zum sogenannten lymphatischen Rachenring. Dieser von von den lymphatischen Gewebeansammlungen in unterschiedlichen Regionen des Rachens gebildet. Der Ring ist ein wichtiger Teil des Immunsystems und hat eine bedeutsame Abwehrfunktion gegen verschiedene Eindringlinge und Keime.

Mandelentzündung: das sind die Ursachen

Zu einer akuten Entzündung der Gaumenmandeln kommt es dann, wenn Viren oder Bakterien in den Rachenbereich eindringen. Besonders betroffen sind meist Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren. Wenn es zu starken Schluckbeschwerden oder hohem Fieber kommt und dadurch das Allgemeinempfinden stark leiden, spricht man von einer akuten Mandelentzündung.

Bei Virusinfektion: Handelt es sich um eine Infektion, die durch Viren hervorgerufen wurde, klingen die Schmerzen und die Entzündung in der Regel schon wenige Tage ohne eine Behandlung oder Therapie von alleine ab.

Bei Bakterieninfektion: Ist die Infektion durch Bakterien hervorgerufen, sind die Widersacher meist sogenannte Streptokokken. Dies ist eine Gruppe der Bakterien, die bewirken, dass die Mandeln geschwollen sind und sich hochrot färben. Hinzu kommen gelbliche, streifenartige, punktförmige oder schmierige Beläge. Besonders typisch ist auch einsetzender unangenehmer Mundgeruch.

Wirklich gefährlich wird eine Infektion mit Bakterien dann, wenn sich auf den Mandeln auch noch ein Abszess zeigt, also eine eitrige Ansammlung. Möglichst bald sollte der Eiter dann operativ entfernt werden. Die Patienten erhalten hier oftmals begleitend Antibiotika.

Chronische Mandelentzündung: Eine solche Mandelentzündung entsteht, wenn sich auf den Einsenkungen der Mandeloberfläche Bakterien und abgestorbene Zellteile ablagern. Auf diese Weise wird eine Entzündung nämlich permanent aufrechterhalten. Dies führt zu einer Zerklüftung der Oberfläche und teilweise sogar zu einer Vernarbung des Gewebes.

Oft merken die Betroffenen gar nichts von der Infektion, weil sie keine Beschwerden haben. Allerdings treten oft Schluckbeschwerden auf sowie der äußerst unangenehme aber typische Mundgeruch. Auf Druck quillt sogar Eiter aus den kleinen Grübchen der Mandeloberfläche.

Die Einnahme von Antibiotika hilft in diesem Stadium nicht mehr, da der Wirkstoff das Mandelgewebe nicht mehr erreichen kann. Zudem können die Bakterien hier bereits als Botenstoffe in das Blut gelangen und andere Organe schädlichen. Wenn eine chronische Mandelentzündung verschleppt wird, sind häufig Nieren- und Herzklappen bedroht. Außerdem kann es zu einem rheumatischen Fieber kommen.

Operationen nur noch in besonders wichtigen Fällen

Da mittlerweile die Bedeutung der Mandeln genau versteht, werden Operationen mittlerweile nur noch in genau festgelegten Krankheitsbildern durchgeführt. Und zwar:

  • bei immer wiederkehrenden und akuten Mandelentzündungen – hier gilt öfter als dreimal pro Jahr
  • bei Mandelentzündungen, die trotz Antibiotika nicht ausheilen oder wenn sich ein Abszess, also eine Eiteransammlung gebildet hat
  • bei chronischen Mandelentzündungen
  • bei vergrößerten Gaumenmandeln, die die Atmung schwer machen

Wichtiger als gedacht: Kinder brauchen ihre Mandeln

Leider haben die Mandeln ein schlechtes Image. Lange Zeit war man in der Medizin der Meinung, dass die Mangeln keine besonders wichtige Rolle einnahmen, weshalb man jahrelang ziemlich schnell zu einer operativen Entfernung der Mandeln übergegangen ist.

Interessant: Schon seit rund 100 Jahren ist die Entfernung der Gaumenmandeln eine der am häufigsten geplanten operativen Eingriffe am Menschen. In den 60er Jahren wurden solche Eingriffe nahezu routinemäßig eingesetzt, um Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Die Wächter des Körpers

Heute weiß man jedoch, dass die Mandeln deutlich wichtiger sind, als bislang angenommen. Natürlich möchte das niemand nach jahrzehntelanger gegenteiliger Behauptung wirklich zugeben. Sie sind gewissermaßen die großen Wächter des Körpers, im diesen vor Viren- und Bakterienattacken zu schützen. Die Mandeln funktionieren als biologische Filterorgane und können in die Blut- und Lymphbahnen eingedrungene Keime abfangen und herausfiltern.

Achtung: Untersuchungen haben gezeigt, dass eine zu frühe Entfernung der Mandeln die Leistungsfähigkeit des kindlichen Immunsystems auf Jahre beinträchtigen kann. Im Klartext bedeutet das, dass durch das operativen Entfernen der Mandeln das Immunsystem Ihres Kindes immens verschlechtert wird.

Aus diesem Grund werden die Gaumenmandeln auch normalerweise erst ab dem sechsten Lebensjahr entfernt. In besonders schweren Fällen wie zum Beispiel chronisch entzündeten Mandeln oder einer Entzündung mit Abszessbildung müssen die Mandeln nämlich auch im Kindesalter schon entfernt werden.

Operation: Können Komplikationen auftreten?

Eine Mandeloperation ist ein sehr kurzer Eingriff, der normalerweise in Vollnarkose durchgeführt. Der Arzt trennt dabei die beiden Gaumenmandeln so ab, dass sie am oberen Ende abgeschnitten werden. Ein solcher Eingriff wird stationär durchgeführt, da eine Gefahr auf Nachblutungen entsteht.

Besonders häufig treten diese Nachblutungen am Tag der Operation sowie am Tag danach auf. Die Blutungen können extrem stark und damit sogar lebensbedrohlich sein, weswegen ein sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig ist. Die Patienten deswegen auch noch etwa sechs bis sieben Tage nach der Operation zu Beobachtungszwecken im Krankenhaus.

In einem kleinen Prozentsatz der Fälle kommt es nach der Operation häufiger zu Seitenstrang-Anginen. Das sind Entzündungen, die an der Seitenwand des Rachens auftreten.

Nach der Operation

Eine Gaumenmandelentfernung, die wegen ständiger Entzündungen durchgeführt wurde, führt fast in allen Fällen zu einer unmittelbaren Verbesserung der Ausheilung des Krankheitsbildes. Gerade in einem jungen Alter kann hierdurch die Anfälligkeit für Infekte deutlich abnehmen.

Gibt es Alternativen zu einer Operation?

Angeblich gibt es laut Medizin noch keine Alternative zur Operation, wenn eine Gaumenmandelvergrößerung oder eine chronische Mandelentzündung. Lediglich bei einem Abszess kann anstatt der Entfernung der Mandeln eine Schnittöffnung vorgenommen werden, damit der Eiter abfließen kann.

Allerdings sollten dann auch im Abstand von einigen Wochen die Mandeln entfernt werden. Somit ist man sich aus medizinsicher Seite zumindest scheinbar einig, dass eine chronische Entzündung der Vergrößerung der Mandeln nicht anders gelöst werden kann, als durch die operative Entfernung des Körperteils.

Gibt es auch andere Meinungen?

Tatsächlich scheint es hingegen der medizinischen Meinungen auch Meinungen zu geben, die behaupten, dass ein Abschwellen und Ausheilen der Mandeln durchaus möglich ist. Und das sogar ganz ohne Medikamente. Wichtig soll hier eine gute, ausgewogene und vor allem nährstoffreiche Ernährung sein. Viel frisches Obst und Gemüse sowie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Gerstengrass sollen eine deutliche Besserung bewirken können.

Bildquelle: © Picture-Factory – Fotolia.com

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