Schüler am

Für ein Plus an Bildung und Wissen ist es nie zu spät: Von daher lohnt es sich immer, einen nicht-gemachten Schulabschluss nachzuholen, weil man anschließend die Option auf weitere schulische und berufliche Qualifikationensmöglichkeiten hat.

Aber für welchen Abschluss auch immer man sich entscheidet: Die Auswahl bei den angebotenen Programmen und Kursen ist groß.
Es gibt sowohl staatliche, kommunale und private Anbieter, die Bandbreite der Kurse reicht über zeitlich genau festgelegte und ortsgebundene Programme bis zu diesbezüglich völlig flexiblen Fernstudiengängen. Welche Möglichkeiten insgesamt am besten und gefragtesten sind?

Übersicht:

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Abendschulen

Welche Möglichkeit darf es sein? Abendschule oder Abendhauptschule, – realschule beziehungsweise -gymnasium?

Der Unterschied liegt darin, dass an einer allgemeinen Abendschule alle Arten von Abschlüssen gemacht werden können, eine konkrete Schulform aber meist nur den Zugang zu einem bestimmten Schulabschluss ermöglicht.

Der Unterricht findet meist in kleineren Klassen von 15 bis 20 Schülern statt und belastet das Freizeitkonto der Teilnehmer nicht gerade wenig:
So muss man an vier bis fünf Wochentagen bis zu insgesamt 20 Präsenzpflicht-Unterrichtsstunden (meist zwischen 17.00 Uhr und maximal 22.00 Uhr) einplanen, die Zeit für Hausaufgaben noch nicht eingerechnet.

Der Hauptschulabschluss und die Mittlere Reife nehmen dabei gut ein Jahr in Anspruch, das Fachabitur dauert je nach Einstiegsstand ein bis zwei Jahre, das fachgebundene Abitur und das klassische Abitur dauern sogar zwei bis drei Jahre.

Für die Teilnahme am Unterricht sind ein Mindestalter von 19 Jahren und ein mindestens ein Jahr zurückliegender Besuch einer Regelschule Bedingung.
Vor allem für Fachabitur beziehungsweise das fachgebundene Abitur legen manche Anbieter zudem Wert auf nachweisbare Praktika und / oder abgeschlossene Ausbildungen sowie Berufserfahrung.

Die Kosten für die Kurse hängen vom Träger der Abendschule ab:

Werden sie von staatlichen Bildungsträgern gefördert, ist der Besuch – mit Ausnahme der selbst zu bezahlenden Zusatzmaterialien wie der Literatur – kostenlos.

Private Anbieter hingegen erheben Gebühren zwischen 150 € und 200 € pro Monat; der dortige Schulabschluss ist jedoch im gleichen Maße anerkannt.

Tagesschulen

Die Bedingungen an Tagesschulen ähneln denen an Abendschulen sehr weitgehend; allerdings ist der Nachweis einer bereits abgeschlossenen Ausbildung ist nicht notwendig.
Insofern lohnen sie sich auch für Personen, die erst noch im Berufsleben Fuß fassen wollen oder eher tagsüber Zeit für eine Präsenzschule haben.

Kolleg

Wie an der Tagschule findet hier der Unterricht vor allem vormittags, mittags und am frühen Nachmittag statt – zu den erreichbaren Abschlüssen gehören jedoch „nur“ die Fachhochschul- und / oder die Allgemeine Hochschulreife.

Der Unterricht findet in einer 30-Stunden-Vollzeit-Woche statt und umfasst eine einjährige Einführungsphase und ein (Fachabitur) bis zwei (Abitur) Jahre Qualifikationszeit.

Damit man ein Kolleg besuchen darf, muss man zumindest volljährig sein und eine abgeschlossene Ausbildung oder drei Jahre Berufserfahrung mitbringen.
Alternativ zur Ausbildung werden auch Wehr- und Zivildienst, ein soziales oder ökologisches Jahr, die Erziehungszeiten von Kindern, maximal 1,5 Jahre Arbeitslosigkeit oder ein Entwicklungshilfejahr anerkannt.

Dafür ist der Besuch in aller Regel aufgrund staatlicher Förderung komplett kostenlos.

Volkshochschulen

Eine Alternative zu den bisher vorgestellten Varianten im Präsenzbereich stellt die Volkshochschule dar. Hier hat man die Auswahl zwischen einzelnen Fachkursen wie Deutsch, Englisch oder Mathematik oder dem vollumfänglichen Schulabschluss-Programm.

Das diesbezügliche Angebot schwankt von VHS zu VHS, man sollte sich also unbedingt bei verschiedenen VHS informieren, welche gerade welche Kurse anbietet – und sich nicht auf den letzten Drücker anmelden, weil die Kursplätze sehr beliebt und daher schnell vergeben sind.
Die Zugangsvoraussetzungen ähneln dabei denen des Kollegs sehr weitgehend.

Entscheidet man sich für den kompletten Schulabschluss, dauert es je nach Anspruch unterschiedlich lange, bis man die Prüfung ablegen darf. Beim Hauptschulabschluss sind es ein bis anderthalb Jahre, die Mittlere Reife schafft man in der Regel in einem bis zwei Jahren. Das Fachabitur braucht anderthalb bis zwei, das Abitur zwei bis vier und das fachgebundene Abitur sogar drei bis vier Jahre.

Wie viel Zeit pro Woche der Kurs in Anspruch nimmt, hängt von jeder einzelnen VHS ab und sollte vor Kursbeginn unbedingt erfragt werden. Bei Vormittagskursen für das Abitur sollte mit mehr Zeit kalkuliert werden, dafür ist man oft schon nach zwei Jahren bereit für die Abschlussprüfung.
Diese findet häufig nicht an der VHS selbst, sondern an einer kooperierenden Regelschule statt.

Bliebe noch die Frage nach den Kosten:

Für einen Hauptschulabschluss muss man im Schnitt zwischen 200 und 600 € auf der hohen Kante haben, die Mittlere Reife schlägt mit 1.000 bis 1.500 € zu Buche und das Abitur kostet bis zu 8.000 € . Also am besten immer genau die einzelnen Anbieter vergleichen!

Fernstudium

Bei dieser Form sind die Lernzeiten meist nicht an spezielle Zeiten gebunden, da man sich den Stoff zu weiten Teilen selbst erarbeitet.
Bei Wunsch gibt es jedoch auch konkrete Online-Tutorien und Studi-Sprechzeiten, in denen Fragen an Lehrer gestellt und mit anderen Studenten diskutiert werden können.

Fernunis und Institute wie ILS, SGD, die Fernakademie Klett oder HAF planen pro Schulabschluss mit gut 130 € Kosten pro Monat und einer Wochenarbeitszeit von 15 Stunden.

Der Hauptschulabschluss ist dann nach 18, die Mittlere Reife nach 24 bis 36, das Fachabitur nach 24, das fachgebundene Abitur nach 30 (Technik) beziehungsweise 36 (Wirtschaft) und das Abitur nach 42 Monaten erreicht.

Die Zulassungsvoraussetzungen hängen natürlich vom gewünschten Abschluss ab; Volljährigkeit und gegebenenfalls ein bis drei Jahre Berufserfahrung sollten es aber gerade bei den Abitur-Studiengängen schon sein.

Wie auch an der VHS kann man im Fernstudium „nur“ den vorbereitenden Kurs absolvieren und schreibt die Prüfung an einer kooperierenden Schule. Nichtsdestotrotz ist der Abschluss genauso viel Wert und gleichermaßen von Betrieben und (Fach-) Hochschulen akzeptiert.

Bildquelle: © stockWERK – Fotolia.com

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