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Berufe wie der des Segelmachers sind einer der wenigen traditionellen Handwerksberufe, die seit Jahrtausenden bestehen. In dieser Zeit haben sich die Aufgaben immens erweitert. Ein Segelmacher sorgt heute dafür, dass Segelschiffe von der Stelle kommen und außerdem für Sonnenschutz und wasserdichte Zelte. Dabei kommt es auf den jeweiligen Betrieb an, wie viele Aufgaben übernommen werden. Von der einfachen Fertigung bis zum kompletten Design inklusive Gestaltung der Segelstoffe.

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Überblick:

  • Tätigkeiten
  • Ausbildung
  • Berufsaussichten
  • Gehalt
  • Weiterbildung
  • Herstellung von Segeln
  • Reinigung und Reparatur von Segeln
  • Planen
  • Sonnenschutzsegel
  • Raumausstatter
  • Mode und Lifestyle

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Was macht ein Segelmacher?

Trotz der eindeutigen Berufsbezeichnung stellt ein Segelmacher manchmal viel mehr her als nur Segel. Er kümmert sich um alle Arten von Stoffen, die draußen eingesetzt werden. Das kann dem Schutz vor der Witterung dienen, dem Sichtschutz, als Gestaltungselement oder für Spezialaufgaben.

Ausbildung zum Segelmacher

Die Ausbildung zum Segelmacher erfolgt im dualen System. Sie dauert 3 Jahre und findet in der Landesberufsschule für Segelmacher auf dem Primwall in Lübeck statt.

Die Auszubildenden lernen, wie man Segel und verwandte Produkte selbst herstellt und repariert. Danach kommt die maschinelle Bearbeitung, die heute unverzichtbar mit dazugehört.

Im 3. Lehrjahr liegt der Schwerpunkt auf der Herstellung von Markisen, Planen und der Arbeit vor Ort auf einem Schiff.

Berufsaussichten

Jedes Jahr gibt es nur eine Handvoll Frauen und Männer, die die Ausbildung zum Segelmacher beginnen. Sie haben alle 2 bis 3 Jahre die Möglichkeit eine Meisterprüfung abzulegen.

Diese Chance wird von etwa einem Dutzend Segelmachern genutzt. Sie müssen sich also nicht davor fürchten, dass Sie sich auf dem Arbeitsmarkt gegen eine Flut von Mitbewerbern durchsetzen müssen.

Andererseits sind die freien Stellen für Segelmacher stark begrenzt. Firmen, die ausschließlich nach Segelmachern suchen, sind meist in Norddeutschland ansässig. Für die Seen im Süden werden vor allem Bootsbauer gesucht, die ein breiteres Spektrum abdecken.

Gehalt eines Segelmachers

Ein Segelmacher verdient um die 2.000 Euro im Monat brutto. Es ist allerdings schwierig verlässliche Aussagen zu treffen oder einen Durchschnittswert zu bilden, da die Anstellungsverhältnisse sehr unterschiedlich sind.

Das reicht von einem Segelmacher, der exklusiv für wenige große Schiffe zuständig ist, bis zum Segelmacher-Meister mit einem eigenen Betrieb.

Die Arbeitszeit bewegt sich dabei im gesetzlich vorgeschrieben Rahmen. Abweichungen kann es geben, wenn der Segelmacher einen Notdienst anbietet, zum Beispiel bei einer Segelregatta oder anderen Events.

Weiterbildung

Wer die Meisterprüfung zum Segelmacher abgeschlossen hat, muss sich selbst nach Möglichkeiten umschauen, wie die Karriere weiter gehen könnte.

Eine Vertiefung oder Auffrischung der betriebswirtschaftlichen Kenntnisse ist oftmals sinnvoll. Daneben können sich Segelmacher im Selbststudium über verwandte Branchen informieren und ihre Kompetenz dort ausspielen.

In diesem traditionsreichen Handwerk steckt noch viel Entwicklungspotential. Neue Werkstoffe und die Verbindung mit intelligenter Mikrotechnik lassen den Beruf des Segelmachers vielleicht bald schon ganz anders aussehen.

Herstellung von Segeln

Die Kernkompetenz eines Segelmachers liegt darin Segel herzustellen. Diese werden auch auf anderen Fahrzeugen als nur auf Booten und Schiffen eingesetzt.

Beim Windsurfen erlauben durchsichtige Kunststoffsegel einen uneingeschränkten Rundumblick und müssen weitere Eigenschaften erfüllen, um für den Spitzensport geeignet zu sein. Manchmal werden auch Drachen eingesetzt, um Fahrzeuge zu bewegen.

Ein Segelmacher weiß, welche Art von Segel am besten zu einem bestimmten Fahrzeug passt. Damit spart er Material oder macht eine höhere Geschwindigkeit möglich.

Reinigung und Reparatur von Segeln

Segel sind starken Belastungen ausgesetzt. Sie dürfen nur wenig Gewicht haben und müssen zugleich sehr stabil sein. Ein Segelmacher kennt die Stellen, an denen das Material besonders verstärkt werden muss. Er kann Fehlstellen so ausbessern, so dass das Segel danach wieder für lange Zeit gute Dienste leistet.

Ein wichtiger Aufgabenbereich ist die Reinigung von Segeln. Das hat ästhetische Gründe, schützt die Segeln aber auch vor Korrosion. Der Segelmacher muss wissen, welche Art der Reinigung für das jeweilige Material geeignet ist.

Planen

Ein Segelmacher hat durch seine Ausbildung die Kompetenz und das Werkzeug um Planen passend herzustellen und zu reparieren.

Das Spektrum reicht von einfachen Planen, die zum Abdecken verwendet werden bis zu modischen Taschen, die aus alten LKW-Planen hergestellt werden. Dazu zählen auch die in der Seefahrt üblichen Persennings zur Abdeckung von Schiffsteilen.

Im Marketing werden Planen als Werbeträger genutzt. Immer wieder müssen für spezielle Aktionen Planen in besonderen Formaten hergestellt und passend angebracht werden.

Sonnenschutzsegel

Robuster Segelstoff lässt sich auf vielfältige Weise veredeln. Mit wasserabweisenden Materialien wird er zum Zelt, zur Persenning oder zur Regenjacke.

Ohne Imprägnierung findet man ihn häufig als Sonnenschutz und Sichtschutz. Segelmacher können den Schnitt so planen, dass die Sonnensegel dem Wind widerstehen können und bei Bedarf zusätzliche Funktionen bieten.

Sie lassen sich mit Hilfe eines Motors zusammenrollen oder leicht falten. In dieser Form sind die unterschiedlichsten Anwendungen als Markise oder Sonnenschirm möglich.

Raumausstatter

Segelmacher kümmern sich bei Raumausstatter-Betrieben um alle Textilien im Außenbereich. Sie können aber auch passende Bezüge und Raumelemente für Innenräume herstellen.

Dadurch werden innovative Designs für eine materialsparende oder flexible Raumgestaltung möglich. Das traditionelle Arbeitsgerät eines Segelmachers ist sein Handschuh, mit dem er die Segelnadel durch dickes Gewebe schieben kann.

Dazu kommen die modernen Verbindungstechniken Schweißen und Kleben. Damit kann man dekorieren oder praktische Anwendungen verwirklichen.

Mode und Lifestyle

Die Nähmaschine gehört zum täglichen Arbeitsgerät von Segelmachern. Da der Recycling-Trend seit einigen Jahren anhält, gibt es inzwischen die unterschiedlichsten Gegenstände aus altem oder neuem Segeltuch. Beliebt sind strapazierfähige Taschen. Man findet darüber hinaus fast alles vom Gürtel bis zum Sitzsack.

Wer eine Idee hat, die den Nerv der Zeit trifft, kann mit gebrauchtem Segeltuch und einer Nähmaschine erfolgreich Geld verdienen.

Bildquelle: © De Visu – Fotolia.com

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