Kellnern: Einer der bekanntesten und zugleich beliebtesten Nebenjobs überhaupt. Ein Grund dafür ist zum Beispiel, dass man jede Menge Trinkgeld kassieren kann – zumindest dann, wenn man sich gut anstellt. Und das Schönste am Ganzen ist: Jeder kann selbst beeinflussen, wie zahlungsfreudig die Gäste sind. Wir zeigen Ihnen 12 Tricks, die Ihnen am Ende einer Schicht mehr Trinkgeld in die Kasse zaubern.
Wie bekommt man mehr Trinkgeld?
Trinkgeld ist ein für Kellner und ähnliche Servicekräfte ein äußerst wichtiger Bestandteil des Einkommens. Anführer der Trinkgeldprofis ist die Gastronomiebranche. Hier bekommt man am häufigsten Trinkgeld von den Gästen. Und generell gilt: Je mehr Trinkgeld man bekommt, desto besser! Doch kann man die Höhe und Menge des Trinkgeldes beeinflussen?
Tatsächlich gibt es einige Tricks, die sich nicht nur in der Praxis bewähren, sondern sogar bereits durch Studien belegt worden sind. Hier kommen die besten Tipps und Tricks für mehr Trinkgeld:
1. Allem voran: Freundlichkeit und Sympathie
Klar – niemand würde einer miesmutig dreinblickenden Servicekraft freiwillig mehr Geld zuschieben wollen, als unbedingt nötig. Selbst die besten Tipps und Tricks würden nicht funktionieren, wenn man nicht mit der richtigen Basis beginnt. Und diese Basis ist eine freundliche Grundeinstellung sowie eine positive Ausstrahlung. Das ist nicht schwer, kostet allerdings in manchen Augenblicken ein wenig Überwindung. Doch wie Sie sicher wissen, macht Übung den Meister!
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2. Nicken und bejahen
Wer mehr Trinkgeld bekommen möchte, der sollte darüberhinaus noch auf einige weitere Gesten achten, die den eigenen Sympathiewert deutlich steigern können. Eine diese Gesten ist das regelmäßige Bejahen, indem man einfach ab und an bei einer Aussage des Kunden nickt. Das mag sich merkwürdig und etwas zu einfach anhören. Doch Studien belegen, dass ein leichtes gelegentliches Nicken nicht nur zu mehr Trinkgeld führt, sondern zugleich zu mehr Gesamtumsatz! Das leichte Nicken ist ein guter Verkaufstrick, um einem Kunden oder einem Gast eine positive „Ja“-Entscheidung zu erleichtern. Man nimmt durch die eigene Körpersprache subtilen Einfluss auf seine Gedanken! Probieren Sie es ruhig einmal aus! Stellen Sie eine Frage bekräftigen Sie diese durch ein einfaches und natürliches Nicken.
3. Unauffällige, leichte Berührungen
Eine weitere Studie belegt, dass Kellnerinnen, die den Gast unauffällig und nur leicht berühren, insgesamt mehr Trinkgeld bekommen. Das liegt wieder einmal daran, dass durch eine dezente Berührung die Vertrauensbasis beider Personen gestärkt wird, was wiederum den Sympathiewert erhöht. Wichtig ist dabei, dass die Berührung so natürlich wie möglich bleibt. Zum Beispiel durch ein leichtes Streifen an der Schulter oder am Arm. Bei Stammkunden hingegen ist dieser Trick leider nicht zu empfehlen.
4. Distanz brechen: Stellen Sie sich namentlich vor
Ein weiterer äußerst genialer Trick, um das meiste Trinkgeld einzustreichen, besteht darin, sich beim ersten Kontakt mit seinem Vornamen vorzustellen. Auch das sorgt dafür, dass eine anfängliche Respektsdistanz aufgelockert wird. Ein Name schafft Vertrauen. Und das wiederum verstärkt im Gast das Bedürfnis, großzügig sein zu wollen. Selbst wenn man bereits ein gut lesbares Namensschild trägt, so kann man dennoch mit den Worten „Schönen guten Tag. Mein Name ist …, darf ich Ihnen eine Karte bringen?“ äußerst gut punkten.
5. Bestellung wiederholen
Dieser Trick ist nicht nur gut, um die gewonnene Vertrauensbasis zu stärken, sondern auch, um sicherzugehen, dass man keine peinlichen Fehler in der Bestellung gemacht hat. Studien haben gezeigt, dass diese simple Geste bis zu 50 Prozent mehr Trinkgeld einbringt. Das Ergebnis wird von Psychologen damit begründet, dass durch das Wiederholen der Bestellung ein Wir-Gefühl vermittelt wird.
6. Aufmerksamkeit schenken
Aufmerksamkeit ist etwas äußerst wichtiges und wertvolles. Aufmerksamkeit zeugt von Respekt. Schenkt man einem Menschen nicht genügend Aufmerksamkeit, so wird sich dieser nicht genug geachtet fühlen. Alle bis dorthin aufgebaute Sympathie kann dadurch verloren gehen. Tragisch ist natürlich, wenn man als Kellner nicht genügend Zeit hat, um jedem Gast genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Doch das ist gar nicht nötig! Es reicht, wenn Sie jedem Gast nach einem von ihm gesagten Satz lediglich ein bis zwei Sekunden Zeit geben, in der Sie so tun, als würden Sie tatsächlich nachdenken. Allein diese zwei Sekunden können bereits viel wert sein und sich im Trinkgeld widerspiegeln. Doch auch kleine Aufmerksamkeiten können ein Zeichen der Wertschätzung sein. Legen Sie dem Gast oder seinen Kindern ein Stück Schokolade hin. Oder verabschieden Sie sich mit einer kleinen Süßigkeit. Diese kleine Geste wird sich definitiv im Trinkgeld bezahlt machen!
7. Bedienung auf gleicher Augenhöhe – wortwörtlich
Studien haben gezeigt, dass es nützlich sein kann, sich mit seinen Gästen auf gleiche Augenhöhe zu begeben. Zum Beispiel dann, wenn man die Rechnung ausstellt. Dann kann es äußerst nützlich sein, sich hinzusetzen oder sich tief genug zum Gast zu beugen, wenn dieser gerade sitzt. Mit diesem Verhalten vermeidet man ein „von oben herabblicken“. Wichtig ist natürlich, dass man dadurch nicht übermüdet wirkt. Lächeln ist also gleichzeitig angesagt! Auch dieser Trick führt laut Studien zu einer signifikanten Erhöhung des Trinkgeldes!
8. Das besondere Etwas: Ein handgeschriebenes „Danke“ auf der Rechnung
Positiv anders als alle anderen: Wenn Sie sich von anderen Bedienungen abheben können und zwar im positiven Sinne, dann werden Sie den Gast damit natürlich auch positiv überraschen. Und das wiederum führt in der Regel dazu, dass mehr Trinkgeld fließt als üblich.
Schreiben Sie auf die Rechnung doch einfach mal ein handschriftliches „Danke“ und Sie werden sehen, welche wundersame Wirkung Sie damit erzielen!
9. Eigentlich klar: Ein gepflegtes Äußeres
Eigentlich sollte es klar sein, doch sehr häufig achtet man aus verschiedenen Gründen doch nicht drauf. Das Äußere sollte immer stimmig sein. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass man sich wie eine Pop-Ikone schminkt, sondern einfach auf ein hygienisches und gleichzeitig sympathisches Erscheinungsbild achtet. Gepflegte Finger, gepflegte Haut, eine Frisur, die zum Anlass passt… All das ist wichtig für eine Grundsympathie, welche der Gast entwickeln soll. Und Sie wissen ja: Ohne Sympathie, kein Trinkgeld.
10. Stilvolles Bedienen
Egal in welcher Art von Café, Bar oder Restaurant Sie arbeiten: Verleihen Sie sich selbst einen gewissen Stil, der einfach zum Ambiente passt. Wenn Sie in einer Rocker-Kneipe arbeiten, dann bringen Sie das Biker-Flair mit sich. Wenn Sie in einem schicken Café arbeiten, dann versuchen Sie Ihre Gäste klassisch stilvoll zu bedienen. Betonen können Sie das Ganze, wenn Sie sich entsprechend kleiden. Wichtig: Nach wie vor ist Authentizität das A und O!
11. Der gute Tipp zur Bestellung
Sicher haben Sie auch das ein oder andere Mal einen Gast vor sich, der nicht so recht weiß, was er denn bestellen soll. In diesem Fall können Sie mit einer guten Empfehlung punkten. Allerdings sollten Sie dies auch nur dann tun, wenn Sie tatsächlich Ahnung haben und durch gezielte Fragen genau herausfinden konnten, was der Gast gerne mag, was ein No-Go wäre und wonach ihm gerade ist. Ist er mit Ihrem Tipp zufrieden, so wird er sich mit Sicherheit mit einem hohen Trinkgeld revangieren!
12. Überraschungen
Menschen lieben es, überrascht zu werden. Natürlich im positiven Sinne. Deswegen sollten Sie auch versuchen, Ihre Gäste immer wieder mit netten unerwarteten Gesten oder Verhaltensweisen zu überraschen. Was am Anfang nur mit viel Konzentration geht wird Ihnen mit der Zeit immer leichter fallen und wie von selbst von der Hand gehen. Verwenden Sie die beschriebenen Tipps und Tricks, um Ihre Gäste in unerwarteten Momenten zu verzaubern und geben Sie Ihnen das Gefühl, am richtigen Ort mit der richtigen Bedienung zu sein. Wichtig ist letztendlich das gute und besondere Gefühl, das der Gast während des Aufenthalts hat. Wenn er zufrieden war, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit ein nettes Trinkgeld hinterlassen. Wenn er sogar begeistert war, dann in jedem Falle!
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