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Der Schauplatz eines Verbrechens nennt sich Tatort. Nachdem die Kripo vor Ort war und die Spurensicherung alle relevanten Beweismittel in unmittelbarer Nähe des Fundorts der Leiche gesichert hat, der Abtransport der ermordeten Person sachgemäß erfolgte, wird der Tatort zunächst gesperrt. Wie lange, hängt ganz von den Ermittlungen ab. Mitunter ist es erforderlich, den Verbrechensschauplatz noch einmal aufzusuchen, um nach weiteren Indizien zu suchen.

Irgendwann ist es an der Zeit, die Wohnung, in der ein Mord geschah, oder das Gebäude, welches Schauplatz eines Kapitalverbrechens wurde, wieder zugänglich zu machen. Dann sind die Tatortreiniger gefragt. So lustig wie in der gleichnamigen Comedy-Fernsehserie dargestellt, ist der Job des Gebäudereinigers gar nicht, der damit beauftragt wird, die Hinterlassenschaften von Leichen zu entfernen und den Verbrechensschauplatz zu säubern.

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Gibt es den Job als Tatortreiniger wirklich? Ja, es handelt sich diesbezüglich um eine neue Berufsbezeichnung! Sowohl weibliche als auch männliche Gebäudereiniger können Tatortreiniger werden. Vorausgesetzt, sie können Blut sehen, haben starke Nerven und diverse Kenntnisse, die unabdingbar sind, um diese außergewöhnliche Tätigkeit auszuüben.

Tatortreiniger – außergewöhnlich Job mit Zukunft

Immobilienbesitzer, Wohnungsbaugesellschaften und private Vermieter sind auf Mieteinnahmen angewiesen. Wird in einem Mietobjekt, einer Wohnung oder einem Wohn- und Geschäftshaus ein Kapitalverbrechen verübt, hinterlässt dieses Spuren. Nach einer gewissen Zeit – die von Fall zu Fall unterschiedlich lang ist – müssen diese beseitigt werden, damit die Wohn- oder Gewerberäume wieder nutzbar sind und anderweitig vermietet werden können.

An dieser Stelle kommen die Tatortreiniger ins Spiel. Diesbezüglich handelt es sich um professionelle Gebäudereiniger, die „die Lizenz zum Tatort reinigen“ erworben haben. Eine vollumfängliche Grundreinigung, die alle Spuren des Verbrechens beseitigt, ist nicht nur im Interesse der Vermieter. Jene Personen, die ein Gebäude oder einen Raum gewerblich nutzen, möchten die Produktion nicht lange schleifen lassen und wollen möglichst schnell wieder arbeiten, um Geld zu verdienen. Deswegen ist es wichtig, dass die Tatortreinigung ohne weitere Verzögerungen gründlich und sachgemäß über die Bühne geht.

Eine private Putzfrau ist selten in der Lage, das Blut am Schauplatz eines Verbrechens zu entfernen. Egal, wie zuverlässig und fleißig sie sonst auch sein mag. Es gehört schon eine Portion Mut dazu, einen Tatort zu reinigen. Wer bereits beim bloßen Anblick eines Blutflecks in Ohnmacht fällt, scheidet als Tatortreiniger von vornherein aus. Diesbezüglich müssen Profis ran! Menschen, die starke Nerven haben, und ohne zu zögern zum Putzlappen und Schrubber greifen, um die Reinigungsarbeiten am Verbrechensort durchzuführen.

Tatortreinigung

Eines ist sicher: Morde geschehen immer wieder. Egal, ob aus Habgier, aus Neid, aus Eifersucht oder aber, weil ein Mensch zur falschen Zeit am falschen Ort war und deswegen umgebracht wird. Aus welchem Grund auch immer ein Kapitalverbrechen geschieht, es hinterlässt unschöne Spuren. Diese müssen über kurz oder lang beseitigt werden. Nicht selten werden Menschen in ihrer Wohnung ermordet, sterben durch fremde Hand in einem Gewerberaum oder in einem öffentlich zugänglichen Gebäude.

Wer bringt das Chaos am Tatort später in Ordnung, säubert die blutbefleckten Dielen, entfernt die Tatortmarkierung am Fundort der Leiche und sorgt für die notwendige Desinfizierung des Raumes, der vom Leichengift erfüllt ist? Die Tatortreiniger!

Desinfektion und Seuchenbekämpfung

Mit einfachem Hausputz, der Reinigung von Toiletten oder einer Treppenhausreinigung kann die Arbeit nicht verglichen werden, die eine Person ausübt, welche vom Gebäudeservice dazu „verdonnert“ wird, Tatorte wieder nutzbar zu machen. Es kann auch nicht jeder Gebäudereiniger dazu verpflichtet werden, Räume zu säubern, in denen ein Verbrechen geschehen ist. Schließlich verlangt dieser ungewöhnliche Job gewisse Voraussetzungen.

Tatortreiniger werden nicht nur dann gerufen, wenn es gilt, den Ort eines Gewaltverbrechens zu säubern. Sie werden gleichwohl damit beauftragt, die vollständige Reinigung eines Raumes zu übernehmen, in der ein natürlicher Todesfall stattgefunden hat oder eine Person durch einen Unfall im Haushalt bzw. durch einen Arbeitsunfall ums Leben kam.

Gebäudereiniger, die sich durch einen Meisterbrief als solche auszeichnen, können als Tatortreiniger tätig werden, wenn sie nicht nur theoretische Kenntnisse in Sachen Infektionsschutz besitzen, sondern auch die Prophylaxe aus dem FF beherrschen. Eine Ausbildung ist deswegen unabdingbar.

Neben der Desinfektion und Seuchenbekämpfung gehört ebenso die sachgerechte Entsorgung von unbrauchbar gewordenen Gegenständen zur Aufgabe der ausgebildeten Gebäudereiniger, die sich auf Tatortreinigung spezialisiert haben. Jene Personen müssen daher im Umgang mit Vollkörperschutzanzügen, Atemschutzmasken und Einweghandschuhen bestens vertraut sein.

Fazit:

Tatortreiniger mag zwar ein ungewöhnlicher Beruf sein, jedoch ist er krisensicher. Denn: Gestorben wird immer! Wer Blut sehen kann, starke Nerven besitzt, mit Desinfektionsmitteln sorgfältig umzugehen vermag und keine Scheu hat, einen Tatort zu reinigen, wird immer Arbeit haben.

Bildquelle: © Bernd Libbach – Fotolia.com

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