Die Wechseljahre (Klimakterium) – sind die Zeit der hormonellen Umstellung vor und nach der letzten Monatsblutung. In dieser Zeit verändert sich der Hormonhaushalt des weiblichen Körpers, woraus eine Reihe typischer Beschwerden resultieren. Gleichzeitig sind die Wechseljahre für viele Frauen eine Umbruchphase, in der sie nochmals ihr Leben, ihre Wünsche und Ziele überdenken.

Übersicht:

  • – Wann beginnen die Wechseljahre und wie lange dauern sie?
  • – Welche Symptome weisen auf die Wechseljahre hin?
  • – Kann der Arzt den Beginn der Wechseljahre eindeutig diagnostizieren?
  • – Wie lange sollte verhütet werden?
  • – Welche Beschwerden verursachen die Wechseljahre?
  • – Was hilft gegen Beschwerden in den Wechseljahren?

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Wann beginnen die Wechseljahre und wie lange dauern sie?

Der Beginn der Wechseljahre unterscheidet sich von Frau zu Frau. Bei manchen zeigen sich die ersten Symptome bereits nach dem 40. Geburtstag, bei anderen lassen sie sich zehn Jahre länger Zeit. Falls die Wechseljahre bereits vor dem vierzigsten Geburtstag beginnen, ist in der Medizin von einem vorzeitigen Klimakterium die Rede.

Aus medizinischer Sicht wird das Klimakterium in mehrere Zeitabschnitte unterteilt.

– Die Menopause ist der Zeitpunkt der letzten spontanen Regelblutung, deren Zeitpunkt sich nur um Nachhinein bestimmten lässt. Das Durchschnittsalter für die Menopause liegt bei 50 Jahren, jedoch ist die individuelle Bandbreite hier recht groß. Manche Frauen haben bereits im Alter von 45 Jahren keine Blutung mehr, andere erleben ihre Menopause erst mit 55 Jahren. Bei starken Raucherinnen setzt die Menopause im Vergleich zu Nichtraucherinnen um ein bis zwei Jahre früher ein.

– Die Prämenopause sind die Jahre vor der Menopause, in der sich das hormonelle Gleichgewicht allmählich ändert. Beispielsweise wird das Hormon Progesteron, das für die Steuerung des Zyklus und das Zustandekommen einer Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt, in immer kleineren Mengen produziert. Hier liegt auch die Ursache für sehr lange und/oder überstarke Regelblutungen: Aus dem Mangel an Gestagenen (Gelbkörperhormonen) und Progesteron resultiert ein Überschuss an Östrogen, da der Körper die weiblichen Geschlechtshormone zunächst unverändert weiter produziert. Während der Prämenopause wird die Periode unregelmäßiger, der Eisprung findet seltener statt. Vom ihrem Beginn bis zur Menopause vergehen rund zehn Jahre.

– Die Perimenopause umfasst einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren vor und nach der Menopause. Die Reifung der Follikel und damit auch die Produktion des Progesterons versiegt allmählich. Parallel dazu verringert sich die Produktion von Östrogenen (weiblichen Geschlechtshormonen), während sich der Spiegel der männlichen Hormone nicht verändert.

– Die Postmenopause beginnt ein bis zwei Jahre nach der letzten Periode und dauert bis etwa zum 65. Lebensjahr. In dieser Zeit kommt die Ausschüttung von Östrogenen und Gestagenen endgültig zum Erliegen.

Welche Symptome weisen auf die Wechseljahre hin?

Die ersten Symptome der Wechseljahre sind meist Zyklusschwankungen: Zum Teil kommt die Menstruation in kürzeren Abständen als bisher, andere Zyklen dauern deutlich länger und enden mit einer sehr starken Blutung. Bei vielen Frauen treten auch die bekannten Hitzewallungen schon zu einem recht frühen Zeitpunkt auf. Andere Anzeichen wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Gereiztheit sind zunächst recht unspezifisch, viele Frauen bringen sie anfangs gar nicht mit den Wechseljahren in Verbindung.

Kann der Arzt den Beginn der Wechseljahre eindeutig diagnostizieren?

Durch die Messung des Spiegels verschiedener Hormone ist eindeutig diagnostizierbar, ob die Wechseljahre bereits begonnen haben. Allerdings sind dafür mehrere Hormonmessungen über einen längeren Zeitraum nötig: Die hormonellen Veränderungen durch das Klimakterium erfolgen in Schüben, während der gesamten Prämenopause können die Konzentrationen der diagnostisch relevanten Hormone große Schwankungsbreiten zeigen.

Wie lange sollte verhütet werden?

Spontane Schwangerschaften nach dem 45. Lebensjahr sind selten, schon lange vorher nimmt die Fruchtbarkeit kontinuierlich ab. Trotzdem gilt, dass bis zum Einsetzen der Menopause auch die Möglichkeit einer späten Schwangerschaft gegeben ist. Die Antibabypille ist in dieser Lebensphase wegen des erhöhten Risikos gefährlicher Nebenwirkungen (Thrombosen, Schlaganfälle) nicht empfehlenswert. Das Mittel der Wahl ist oft eine Kupferspirale, die sicher verhütet, aber keinen Einfluss auf den Zyklus hat.

Eine Gestagen-Spirale (Hormonspirale) kann in den Wechseljahren außerdem starke Menstruationsbeschwerden mildern. Weitere Möglichkeiten sind Barriere-Methoden wie Kondome oder Diaphragmen. Natürliche Verhütungsmethoden wie das Messen der Basaltemperatur werden dagegen durch die unregelmäßigen Zykluslängen schwierig.

Welche Beschwerden verursachen die Wechseljahre?

Typische Beschwerden in den Wechseljahren sind Müdigkeit, Erschöpfungszustände und allgemein abnehmende Leistungsfähigkeit. Die hormonellen Veränderungen können auch zu Scheidentrockenheit, abnehmender Libido und sexuellen Problemen führen. Die Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen nimmt in den Wechseljahren zu. Einige Frauen leiden unter Haarausfall und entwickeln stattdessen eine stärkere Gesichtsbehaarung. Reizbarkeit, Nervosität und depressive Verstimmungen sind ebenfalls typisch für die Wechseljahre. Da ab der Perimenopause der Spiegel der Östrogene abnimmt, steigt das Osteoporose-Risiko. Den sogenannten Knochenschwund entwickeln etwa 30 Prozent aller Frauen nach der Menopause, bemerkbar macht er sich jedoch oft erst im fortgeschrittenen Lebensalter.

Was hilft gegen Beschwerden in den Wechseljahren?

Bei etwa einem Drittel aller Frauen verursacht das Klimakterium kaum Beschwerden, bei einem weiteren Drittel sind sie so schwach ausgeprägt, dass keine medizinische Unterstützung nötig ist. Behandlungsbedürftige Symptome entwickelt also „nur“ jede dritte Frau. Therapeutische Optionen sind beispielsweise eine Hormonersatztherapie mit Hormonpflastern, Tabletten oder Spritzen, jedoch können auch natürliche Arzneimittel aus Mönchspfeffer oder Traubensilberkerze durch ihren Anteil an pflanzlichen Hormonen gegen Wechseljahresbeschwerden helfen. Sport und Bewegung, gesunde Ernährung sowie die Anwendung von Entspannungstechniken tragen zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden in den Wechseljahren bei.

Wie Frauen ihre Wechseljahre erleben, hat jedoch auch eine starke seelische Komponente. Oft fallen in diese Zeit noch mehrere weitere „Wechsel“: Die Partnerschaft verändert sich, da die Kinder flügge werden. Viele Frauen entwickeln neue Interessen oder starten nochmals beruflich durch, einige orientieren sich grundsätzlich neu. Am Ende dieser Lebensphase stehen oft mehr Gelassenheit und eine gute innere und äußere Balance.

Bildquelle:  © Andrey Popov – Fotolia.com

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