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DM-Gründer kritisiert Hartz IV

Als Unternehmer ist Götz Werner schon fast weltweit bekannt. Als Gründer der Drogeriemarktkette DM ist aber nicht nur ein erfolgreicher und reicher Unternehmer, sondern auch einer der bekanntesten Kritiker des Hartz IV – Systems. In einem aktuellen Interview der Spreezeitung erläutert er die Gründe für ein BGE und warum die bisherigen Sozialleistungen abgeschafft gehören.

Das grundliegende Problem liegt weniger im Eifer und in der Motivation seiner Mitmenschen, sondern vielmehr in der ständigen Opferrolle in der wir uns oft selbst sehen. Auch den Begriff des Einkommens verstünden noch viele Menschen falsch, denn das heutige Einkommen ist weniger der Lohn der Arbeit als vielmehr die Ermöglichung der Arbeit.

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Eine moderne Dienstleistungsgesellschaft ist gar nicht mehr in der Lage die heutigen Sozialleistungen zu finanzieren, weswegen dringende Reformen im Sozialrecht und im Steuerrecht angebahnt werden müssten. Das Ziel muss immer ein bedingungsloses und durch den Staat finanziertes BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) sein. Denn nur so ist die Freiheit und die Menschenwürde jedes Bundesbürgers auch wirklich garantiert.

Dazu gehört auch die Abschaffung sämtlicher Sanktionen, sowie die gesetzliche Verpflichtung zur Arbeit. Viele Menschen fänden heute keinen Job obwohl sie sich laufend bewerben, oder auch entsprechen fortbilden. Das Problem liegt also auch hier nicht an der mangelnden Motivation. Es liegt vielmehr am System Hartz IV selbst.

Dieses System grenzt die Menschen aus anstelle sie zu integrieren und stempelt sie ab. Wer auf die Leistungen des Jobcenters angewiesen hat fühlt sich oft von anderen Menschen abhängig und genötigt, auch wenn die einzelnen Mitarbeiter des Jobcenters ihr bestes tun.

Neben den wissenschaftlichen Gründen gibt es aber auch ein Problem mit dem gesellschaftlichen Gesamtbild des Menschen. Einerseits ist unsere Gesellschaft edel, gütig und gut. Aber andererseits gehen wir Deutschen gerne daran den anderen die Schuld zu geben. Dieser Zwiespalt spiegelt sich in unserer Sozialgesetzgebung wieder, denn grundsätzlich ist derjenige der arbeitet ein guter Mensch während derjenige der auf Leistungen angewiesen ist erst einmal durch Überwachungen und Sanktionen motiviert werden muss. Diese Form der staatlichen Kontrolle und Überwachung ist laut Götz Werner auch nicht mit unserer Verfassung, dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland konform.

Grundsätzlich ist die Gestaltung der Gesellschaft in der Verantwortung aller Bürger. Da gibt es kein „Wir“ oder „Die“. Unternehmen und Bürger müssen sich aufraffen und sich gegen das durch Hartz IV enstehende Unrecht wehren. Dies geschieht bis heute viel zu wenig. Zwar gibt es immer wieder Gerichtsverfahren, aber nach den großen Protesten der Anfangszeit sind heute viele Menschen entweder nicht mutig genug oder zu egoistisch um neue Ideen umzusetzen. Götz Werner ist sich, wie viele andere Unternehmer auch, völlig sicher das die deutschen Bundesbürger arbeiten wollen. Ebenso findet eine Mehrheit das Hartz IV-System ungerecht und sozialrechtlich bedenklich. Dennoch fehlt der Aufschrei über die offensichtlichen Ungerechtigkeiten die ein „Zuckerbrot und Peitsche“-System verursacht.

Den Politikern traut Götz Werner den notwendigen Wandel nicht aus eigenem Antrieb zu. Zu viele von ihnen wollen nichts unpopuläres tun und ihre Wähler vergraulen. Hier stehen die Bundesbürger selbst in der Pflicht und müssen ihren Beitrag für ein besseres Deutschland für alle leisten.

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