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Trotz einiger Erhöhungen gibt es für das kommende Jahr auch gute Nachrichten: Insgesamt ist die Zahl der Krankenkassen, die ihre Beiträge erneut erhöhen wollen, nämlich gesunken. Die Zusatzbeiträge bleiben also überwiegend stabil. Dennoch gibt es einige Krankenkassen, die ihre Mitglieder noch weiter zur Kasse bitten wollen…

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Wechselzeit ist angesagt

Am Jahresende ist immer Wechselzeit: In in den letzten Tagen des Jahres müssen die Krankenkassen ihren Mitgliedern die geplanten Veränderungen bei den Zusatzbeiträgen mitteilen. Eine glückliche Botschaft ist zumindest, dass die Zahl der Kassenmitglieder, die sich auf eine weitere Erhöhung des Zusatzbeitrags einstellen müssen, im Vergleich zum Vorjahr geringer geworden ist. Darauf deuten die Entscheidungen der ersten Verwaltungsräte der Krankenkassen hin.

Der durchschnittliche Beitragssatz vieler Kassen soll weiterhin bei rund 15,7 Prozent liegen. Dies entspricht etwa einem Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent.

Zudem hat auch das Bundesgesundheitsministerium gegen Ende Oktober den durchschnittlichen Zusatzbeitrag auf diesen Stand fixiert: Etwa 15,7 Prozent bilden den Durchschnitt der Gesetzlichen Krankenversicherungen – also so, wie schon im laufenden Jahr.

Dabei hat der Bundesgesundheitsminister Hermann Größe (CDU) mit Sicherheit an der frohen Botschaft für viele Kassenpatienten fleißig mitgewirkt. Die Koalition verschiebt nämlich in einer umstrittenen Aktion im kommenden Jahr unglaubliche 1,5 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds an die Gesetze Krankenversicherung.

Trotz der vielen Kritik fiel die Begründung für die Aktion relativ mau aus: Zusätzliche Kosten für die Versorgung von Flüchtlingen sowie Ausgaben für den Aufbau der Telematikinfrastruktur.

Krankenkassen profitieren durch Mehreinnahmen

Nicht nur der Zuschuss aus dem Gesundheitsfonds dürfte die Krankenkassen erfreuen. Auch der Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Jobs beschert den Krankenkassen nämlich gewaltige Mehreinnahmen.

So hatten sie schon nach neun Monaten einen Überschuss von 1,55 Milliarden Euro verbucht. Im selben Vorjahreszeitraum war zum Vergleich ein Defizit von 359 Millionen gemessen worden. Hier geht das Bundesgesundheitsministerium davon aus, dass der Überschuss im vierten Quartal 2016 noch weiter ansteigen könnte.

Zu dieser recht positiven Entwicklung hatte außerdem beitragen, dass die Ausgaben der Krankenkassen recht moderat wachsen. Im ersten Halbjahr legten sie um 3,2 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2015 zu. Allerdings fallen die Ausgabenzuwächse je nach Kassenart unterschiedlich aus. In der Familie der AOK-Kassen sind sie beispielsweise mit 2,1 Prozent recht unterschiedlich. Bei den Innungskrankenkassen fallen sie dagegen mit 4,8 Prozent mehr als doppelt so hoch aus.

Auch in den Finanzergebnissen der Kassenarten spiegelte sich dies nach drei Quartalen wieder. Die Ortskrankenkassen (559 Millionen Euro) und Ersatzkassen (757 Millionen Euro) verweisen auf schwarze Zahlen. Anders sah es bei den Innungskassen aus – diese weisen ein geringfügiges Minus von sieben Millionen Euro vor.

Weitere Erhöhung des Zusatzbeitrages für die nächsten Jahre wahrscheinlich

Auch wenn die Finanzreserven der Gesetzlichen Krankenkassen auf mehr als 16 Milliarden Euro gestiegen sind, so wird der Druck auf einzelne Krankenkassen immer weiter zunehmen. Hierfür sorgen beispielsweise die Reformgesetze, die von der Koalition beschlossen wurden. Das könnte im Jahr 2017 für Mehrausgaben sorgen.

Noch im Sommer hatte hier die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, ihre langfristige Prognose bekräftigt: Der Zusatzbeitrag könnte im Jahr 2019 schon bei bis zu 1,8 Prozent liegen.

Folgende Krankenkassen werden 2017 teurer

Die BKK Melitta Plus möchte die Zusatzbeiträge um lediglich 0,1 Prozent anheben. Ebenfalls minimal teurer werden die BKK Faber-Castell & Partner (0,15 Prozent), die BKK Freudenberg (0,2 Prozent) sowie die Bertelsmann BKK (0,23 Prozent). Schon etwas deutlicher heben die IKK Brandenburg und Berlin (0,29 Prozent), die Metzger BKK und die AOK PLUS (jeweils 0,3 Prozent) ihre Zusatzbeiträge an. Die größte Erhöhung steht den Krankenversicherten der BKK ProVita bevor. Hier wird der Zusatzbeitrag um weitere 0,4 Prozent steigen.

Bildquelle: © Markus Mainka – Fotolia.com

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