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Ob Scheidung, verfrühte oder mangelnde Lebensplanung, manchmal auch ein Unglück… Die Ursachen, die eine Familie entzweien, könnten vielseitiger nicht sein. Insgesamt kommt hierzulande eine ungeheure Summe an Alleinerziehenden zusammen. Sie sind längst keine Ausnahme oder Minderheit mehr. Sie machen einen Großteil der Bevölkerung aus. Und dennoch scheinen sie beinahe ignoriert zu werden. Kaum eine andere Bevölkerungsgruppe hat es so schwer, wie die Ein-Eltern-Familien…

Oft endet der Weg in Hartz IV. Dann heißt es: viel planen, auf viel verzichten und möglichst nach Schnäppchen Ausschau halten. Nur so schafft man es, zusammen mit dem Nachwuchs über die Runden zu kommen.

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Alles andere als geplant

Der Alltag eines Alleinerziehenden ist normalerweise nicht Teil der eigenen Lebensplanung. Dennoch ist es die Gegenwart von rund 2,3 Millionen Müttern und 409.000 Vätern. Wenn es nicht schon vor der Geburt zwischen den Pärchen kracht oder ein anderer Zwischenfall für die Spaltung der Familie verantwortlich ist, dann kommt es relativ häufig nur wenige Monate bis Jahre nach der Geburt zum Vorfall.

Nicht nur für die Eltern bricht dann eine heile Welt zusammen: Besonders leidtragend sind in der Regel die Kinder. Sie tun sich schwer damit, zu verarbeiten, dass ein Elternteil plötzlich öfter oder sogar ganz weg ist. Der Verlust (wenn auch nur teilweise) kann tiefe Narben in der Psyche des Kindes verursachen.

Berufliche Hürden für Alleinerziehende

Im Durchschnitt sieht die finanzielle Situation der alleinerziehenden Elternteilen in Deutschland alles andere als rosig aus. Viele stehen vor dem finanziellen Abgrund und sind auf Hartz IV angewiesen.

Traurig aber wahr: Die hohe Anzahl der Hartz-IV-Bezieher unter den Alleinerziehenden liegt nicht etwa daran, dass die Mütter und Väter lieber Zuhause bleiben und auf den Nachwuchs aufpassen – denn dieses Klischee ist in der Bevölkerung recht weit verbreitet.

Es ist anders: Die Realität sieht so aus, dass viele Alleinerziehende gut qualifiziert sind. Auch bis vor der Trennung ist in vielen Fällen in beruflicher Hinsicht alles bestens.

Doch kommt es zur Trennung, tut sich für die Alleinerziehenden ein grausiger Abgrund auf: Plötzlich haben sie deutlich schlechtere Jobchancen. Ihnen werden beinahe ausschließlich befristete Stellen angeboten, und das auch noch auf abgespeckter Teilzeit.

Genau das ist der Punkt – In den meisten Fällen sind die Alleinerziehenden überaus fleißig. Sie wollen arbeiten, doch reicht das verdiente Geld nicht aus, um über die Runden zu kommen. Die Ein-Eltern-Familien sind dann darauf angewiesen, dass das Einkommen zumindest auf Hartz-IV-Niveau aufgestockt wird.

Theoretisch könnten die Alleinerziehenden dann auch gleich Zuhause bei ihren Kindern bleiben und die staatlichen Hilfeleistungen beziehen. Doch das möchten sich die meisten nicht zumuten. Vielen ist wichtig, für die eigene Familie zu kämpfen.

Unterhalt kommt oft gar nicht oder nur unregelmäßig

Das nächste große Problem der Alleinerziehenden ist der Unterhalt. Dieser steht den Ein-Eltern-Familien eigentlich per Gesetz zu. Trotzdem erhalten die Unterhaltsberechtigten den Unterhalt entweder überhaupt nicht oder aber in unzureichender Höhe von ihren Ex-Partnern. Auch deshalb ist das Armutsrisiko von Alleinerziehenden nach wie vor hoch.

Das bestätigt auch eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Sie zeigt, dass sich die Situation in den vergangenen zehn Jahren sogar verschlechtert hat.

Jede zweite Mutter erhält von ihrem Ex-Mann überhaupt keinen Unterhalt. In jeder vierten Familie wird der Unterhalt nur unregelmäßig gezahlt. Manchmal erhält die Familie auch deutlich weniger Unterhalt, als der Mindestanspruch für diesen wäre.

Für die meisten Ein-Eltern-Familien ist das gleich ein doppeltes Drama: Denn nicht nur der finanzielle Haushalt leidet enorm, sondern auch die ohnehin oft vorbelastete Beziehung zum anderen Partner.

Natürlich ist es schwer, dem Ex-Partner noch ins Gesicht schauen zu können, wenn sich dieser mit den Kindern trifft und man weiß, dass die finanziellen Ansprüche, die ja eigentlich den Kindern zustehen, nicht erfüllt werden.

Alleinerziehend bedeutet oft Verzicht

Geld ist leider Mangelware. Eine ausgiebige und erfüllte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist nur begrenzt möglich. Kinobesuche, Restaurant- oder Theaterbesuche stehen nur selten auf dem Plan. Dennoch sind viele der Betroffenen optimistisch. Oft planen die Alleinerziehenden wunderbare Ausflüge mit ihren Kindern.

Sie wissen, dass sie sich um ihren Nachwuchs besonders kümmern müssen. Das macht die Alleinerziehenden zu besonders bemerkenswerten Eltern. Nicht nur, dass sie sämtliche Aufgaben und Hürden alleine wuppen, an denen ein Paar manchmal verzweifeln würde, sondern auch, weil sie für ihre Kinder einfach alles tun würden.

Der unermüdliche Überlebenskampf der Alleinerziehenden ist der beste Beweis dafür, wie stark und beeindruckend die Fürsorge-Instinkte eines einzelnen Menschen sein können…

…und dennoch ist es schade, dass die Alleinerziehenden weiterhin so sehr von der Gesellschaft ignoriert werden. Hier muss sich eine Menge ändern. Die Gesellschaft sollte den Alleinerziehenden deutlich mehr Beachtung und Unterstützung schenken. Immerhin sind die Ein-Eltern-Familien ein wesentlicher Grundstein der Zukunft des Landes.

Es sind ihre Kinder, die später einmal die älteren Generationen ablösen werden. Wir sollten den Alleinerziehenden daher dankbar sein und ihnen jegliche Unterstützung aussprechen, die benötigt wird!

Bildquelle: © photowahn – Fotolia.com

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