Baggerfahrer ist der klassische Berufswunsch schon von den Kleinsten – eine typische Männerdomäne, die hohe körperliche Anforderungen mit sich bringt. Bis 1994 war dieser Beruf sogar gesetzlich ausschließlich Männern vorbehalten! In welchen Arbeitsbereichen ein Baggerfahrer tätig sein kann, welche Ausbildungsmöglichkeiten es gibt und welche Voraussetzungen Sie für einen beruflichen Werdegang als Baggerfahrer benötigen, können Sie hier nachlesen.
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Baggerführer sind mit einem Bagger auf Baustellen, in einer Kiesgrube, in einem Steinbruch oder im Garten- und Landschaftsbau im Einsatz, um Boden oder Fels zu lösen und zu bewegen. Mit einer Baumaschine lassen sich Erdvertiefungen ausheben oder füllen – ein Standbagger verfügt zu diesem Zweck über einen Aufbau, der um 360 Grad drehbar ist und der es ermöglicht, auch unter seiner Standebene zu arbeiten.
Häufig werden die Arbeiten eines Baggerführers mit Hydraulikbaggern ausgeführt. Doch nicht nur das Bedienen der Maschine selbst fällt in seinen Arbeitsbereich, der Baggerführer transportiert und wartet sein Arbeitsgerät auch. Früher nannte man die tägliche Überprüfung der technischen Funktionen als festen Bestandteil des Arbeitstages „Schmierstunde“. Technisches Interesse gehört daher zu den Voraussetzungen, die ein Baggerfahrer in spe neben einem Hauptschulabschluss auf jeden Fall mitbringen sollte.
Der Erdbaumaschinenfahrausweis
Grundsätzlich ist für den Berufs des Baggerfahrers keine reguläre Ausbildung notwendig. Einige Bagger lassen sich sogar ohne Führerschein fahren. Allerdings sind Bauherren und Unternehmer dazu verpflichtet, nur Baumaschinenfahrer zu beschäftigen, die mit Erdbaumaschinen vertraut sind. Mit einem Erdbaumaschinenfahrausweis erhöht ein Baggerfahrer also seine Chancen auf eine Anstellung.
Zudem erfüllt er die Anforderungen der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) – schließlich ist der Einsatz von Baumaschinen mit gewissen Unfallrisiken verbunden, die sich mit einer Ausbildung des Bedienpersonals mindern lassen. Einige Schulungsanbieter arbeiten zu diesem Zweck auch mit Anschauungsmaterial, das Unfälle und ihre Ursachen analysiert.
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Voraussetzungen für die Schulung zum Baggerfahrer
Wer an einer Schulung zum Baggerfahrer teilnehmen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein, über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen und die erfolgreiche Gesundheitsprüfung G 25 (Arbeitsmedizinischer Dienst) nachweisen können. Innerhalb von zwei bis drei Tagen bzw. 5 Tagen kann der Erdbaumaschinenfahrausweis in einem Kurs erworben werden. Bei der Dauer der Schulung kommt es vor allem auf die Vorkenntnisse und auf die individuellen Fertigkeiten an.
Einsteiger ohne Vorkenntnisse können auch auf intensivere Schulungen zurückgreifen, die bis zu einem Monat dauern. Abgeschlossen werden die Kurse mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Die Inhalte, die einem Baggerführer in spe vermittelt werden, drehen sich dabei sowohl um technisches Grundwissen als auch um die Prozessoptimierung und Sicherheitsaspekte im praktischen Arbeitsablauf.
Schulungsinhalte im Detail
Vorgegeben werden diese theoretischen Schulungsinhalte eines solchen Kurses von der Berufsgenossenschaft. Sie umfassen die innerbetriebliche Verantwortung und Haftung des Baumaschinenführers, den technischen Aufbau sowie die physikalischen Grundlagen von Hydraulik, die Standsicherheit eines Baggers, die Betriebssicherheitsprüfung und das Fahren im öffentlichen Verkehrsbereich – schließlich müssen Baggerführer auch am normalen Straßenverkehr teilnehmen.
Die sichere Arbeitsweise mit der Ladeschaufel liegt bei der praktischen Ausbildung im Fokus. Hier wird auf einem Trainingsgelände das Ausheben von Gräben geübt, das Anlegen von Böschungen gelehrt und eine effiziente Arbeitsweise geschult. In der Regel müssen die Schulungsteilnehmer zwei Passbilder, Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe mitbringen.
Die Lehrgangskosten können Teilnehmer in ihrer Steuererklärung geltend machen.
Umschulung zum Baggerfahrer
Als Umschulung ist der Beruf des Baggerfahrers vor allem für Menschen geeignet, die bereits im Baugewerbe Erfahrungen gesammelt haben. Sie können sich mit dieser Qualifizierung bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt verschaffen, daher unterstützt die Bundesagentur für Arbeit die Umschulung gegebenenfalls mit einem Bildungsgutschein. Wer sich für diese Förderung interessiert, muss sich allerdings individuell von seinem Sachbearbeiter in der Arbeitsagentur beraten lassen.
Ausbildung zum Baugeräteführer
Anders als bei der Schulung zum Baggerführer handelt es sich bei der dreijährigen Ausbildung zum Baugeräteführer um einen anerkannten Ausbildungsberuf in Industrie, Handel und Handwerk. Auch für diese benötigen die Kandidaten einen Hauptschulabschluss. Baugeräteführer sind im Hoch-, Straßen- und Tiefbau tätig und können nicht nur Bagger bedienen und warten, sondern alle Maschinen, die auf einer Baustelle im Einsatz sind.
Sie sorgen auch dafür, dass diese je nach Aufgabenstellung umgerüstet oder vorbereitet werden. Auch die Bedienung von Vermessungsgeräten und automatischen Steuergeräten wie Laser- und GPS-Geräten gehört zur Aufgabe von Baugeräteführern.
Anforderungen an den Auszubildenden
Wer sich zum Baugeräteführer ausbilden lassen möchte, sollte sich für Technik und Naturwissenschaften begeistern – schließlich hat er jeden Tag mit verschiedenen modernen Maschinen zu tun. Für die Reparatur und Wartung muss er zudem handwerkliches Geschick mitbringen.
Doch auch bei der Planung ist der Baugeräteführer bereits gefragt und muss Skizzen und Pläne anfertigen. Körperliche Fitness, eine ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sind wichtig, um die Herausforderungen als Baugeräteführer zu meistern. Schwindelfrei sollte man ebenfalls sein!
Attraktives Ausbildungsgehalt
Schon während der Ausbildung lockt ein attraktives Gehalt, das im ersten Ausbildungsjahr noch bei bis zu 648 Euro liegt, im zweiten Jahr bereits bis zu 996 Euro beträgt und im dritten Jahr bei bis zu 1.259 Euro liegt. Als Einstiegsgehalt wird je nach Region zwischen 1.720 und 2.000 Euro brutto bezahlt.
Als Baugeräteführer zählt Erfahrung – daher kann sich das Einkommen im Laufe des Berufslebens auf bis zu 3.000 Euro erhöhen. Auch eine Spezialisierung bietet sich an: zum Beispiel im Bereich Baumaschinentechnik, Arbeitssicherheit oder Baumaschinenprüfung.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Baggerfahrer und Baugeräteführer sind aus dem täglichen Betrieb im Baugewerbe nicht wegzudenken. Auch, wenn die Baubranche über Einbrüche aufgrund der Finanzkrise klagt: Der Einsatz eines Baggers ist dabei jedoch immer eine relativ kostengünstige Arbeitsmaßnahme, die einen hohen Nutzen bringt. Insofern ist mit einem konstanten Bedarf an Arbeitskräften zu rechnen, die zuverlässig sind und praktisches Know-how mitbringen. Es lohnt sich, sich weiter zu spezialisieren und mit Erfahrung auftrumpfen zu können.
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