Familie am

Es wird so oft vom Mutterglück gesprochen, wenn der Nachwuchs das Paar zur Familie macht. Doch wie sieht es in Wirklichkeit aus, mit dem Mutterglück in Deutschland? Ist es vielleicht am Ende alles nur eine Lüge? Lesen Sie und entscheiden Sie selbst, was Sie für richtig halten.

Übersicht

  • Was bedeutet Mutterglück?
  • Das Leid der Schuld
  • Der Perfektionismus
  • Die Betreuungsmöglichkeiten in Deutschland
  • Abhängigkeit vorprogrammiert?
  • Mütter und Karriere
  • Wie kann denn Mutterglück aussehen?

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Was bedeutet Mutterglück?

Wenn die Familienplanung in Gang gesetzt wird, steht das Mutterglück in den Startlöchern. Doch was bedeutet jetzt das Mutterglück genau? Ein hilfloses, kleines Wesen schafft es ohne weiters, das Glücksgefühl einer Mutter auf einen Höchstpunkt zu katapultieren. Doch bleibt es auch wirkliche das Mutterglück oder ist es einfach nur eine Lüge, die schön redet, was längst nicht mehr so rosig ist, wie es scheint?

In Deutschland ist das Mutterglück eine strapaziöse und von vielen Schuldgefühlen getragene Zeit, die den Müttern fast ins Gesicht geschrieben steht. Glücklich sehen die meisten nicht wirklich aus, nur sagen, sollten sie es besser nicht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz, das fast alle Mütter befolgen. Denn wenn Sie aussprechen, was viele fühlen und denken, nehmen Sie den angeblichen Glanz vom Mutterglück, Eine Lüge, an der sich so viele festhalten, um dem Ideal zu entsprechen.

Das Leid der Schuld

Mit der Geburt des Nachwuchses werden auch automatisch die Schuldgefühle geboren, die dann die Mutter, manchmal ein Leben lang, begleiten. Entspannt ist da kaum noch eine Mutter, gilt es doch im Mutterglück aufzugehen. Wer nicht im passenden Alter das passende Programm für das Kind besucht, ist schuld, wenn die Entwicklung nicht die Erfolge zeigt, die erwartet werden. Die Mutter kann am alljährlichen Laternebasteln nicht teilhaben?

Dann hat sie automatisch Schuld, wenn der Sprössling der einzige ist, der nicht stolz das diesjährige Kindergartenmodell beim Laternenumzug trägt. Ein Fauxpas. Überhaupt, sie ist selbstverständlich an allem Schuld, was den Nachwuchs betrifft und es dauert nicht lange, da fühlt sie sich auch schuldig. Die Erwartungen an die Mütter schüren den Druck, den sie sich machen. Aus den Schuldgefühlen entsteht ein Perfektionismus. Eine Mutter kann aber letztendlich nichts richtig machen, dafür aber alles falsch, denn die Lüge vom Mutterglück hat viele Gesichter.

Der Perfektionismus

Es dauert nicht lange und aus dem Mutterglück wird ein aufreibender Mutterkult, der im Perfektionismus betrieben wird. Es reicht in Deutschland oft nicht aus, dass sich Mütter aufreiben, sie sollen sich gleich für den Nachwuchs aufgeben. Der Perfektionismus, der erwartet wird ist letztlich auch nur eine Komponente in dem Zusammenspiel aller Faktoren. Die Werbung macht vor, was die Mütter umsetzen sollen.

Die Erwartungen sind so hoch, dass der Preis dafür nicht selten bedeutet, den eigenen Job an den Nagel zu hängen und sich selbst vielleicht daneben. Helikoptermütter heißt das Phänomen. Die Mutter hat nicht mal mehr eigene Interessen oder Hobbys, weil sie das Kind pflegen und verwalten muss. Sie schwebt immer und überall über dem Nachwuchs. Sieht so das Mutterglück aus, oder ist es doch nur eine Lüge?

Die Betreuungsmöglichkeiten in Deutschland

Abgesehen davon, dass die Frau schon die perfekte Mutter geben muss, soll sie auch selbstbestimmend sein und arbeitet zusätzlich. Der Spagat zwischen Beruf und Familie ist vorprogrammiert. Die Lüge vom Mutterglück nimmt Formen an.

Die Betreuungsmöglichkeiten in Deutschland sind mit den Arbeitszeiten nicht unbedingt konform. Die Frühgruppe fängt später an, als der Dienst und der Kindergarten schließt eher als der Verkäuferin lieb ist. Oftmals liegt hier die Ursache, warum die Mütter Teilzeit arbeiten, bevor sich der Schmach ausliefern, den Nachwuchs auch nach der Kita noch „fremd betreuen“ zu lassen.

Diejenigen, die ihre Einjährigen schon in der Krippe unterbringen sind in den Augen der anderen Mütter eh Rabenmütter – oder ist es nur der stille Neid, dass diese Mütter sich selbst und somit automatisch dem Kind das Leben etwas entspannter und angenehmer gestalten?

Abhängigkeit vorprogrammiert

Egal ob Sie Ihren Beruf zugunsten des Nachwuchses aufgeben oder Sie gehen in Teilzeitarbeit, die Abhängigkeit ist so gut, wie vorprogrammiert. Sie können nach und nach Ihre Selbstständigkeit verlieren, die letztlich auch von dem Verdienst abhängig ist, den Sie vorher hatten. Die Teilzeitarbeit bietet lediglich ein Zubrot für die Familie, was gewiss nicht zu verachten ist.

Doch bei einer Trennung sehen Sie die Sache bestimmt mit anderen Augen. Da fällt Ihnen dann die Lüge vom Mutterglück auf die Füße und das spüren Sie! Selbst, wenn Sie nach Ihrer Elternzeit in den Beruf zurückgehen, ist es in Deutschland keine Seltenheit, dass Sie mit einem schlechteren Posten abgespeist werden oder die interessanten Projekte schon von Kollegen geleitet werden. Mütter sind nicht die verlässlichen Komponenten im Job und Flexibilität können Sie sich nicht immer leisten.

Mütter und Karriere

Wer als Mutter Karriere machen möchte, braucht ein dickes Fell und funktionierendes Netzwerk, das spontan abrufbar, verlässlich und zu alledem noch erzieherisch wertvoll ist. Denn auch wenn eine Mutter in die Führungsebene aufsteigen will, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird ihr und nicht dem Vater, der vielleicht in der gleichen Position arbeitet, zugeordnet. Auch ein Teil der Lüge vom Mutterglück, mit einer anderen und doch so ähnlichen Facette.

Wie kann denn Mutterglück aussehen?

Mutterglück ist auf alle Fälle, dem Nachwuchs auf seinen Weg Wurzeln und irgendwann Flügel geben zu können. Mutterglück heißt aber auch, diesen Weg entspannt gehen zu können. Mit einem guten Gefühl, den Staat mit in diesen Weg pflichtschuldig einzubeziehen. Mit der Möglichkeit, Fehler machen zu dürfen und der Chance, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren.

Selbstbestimmt und ohne schlechtes Gewissen. Verantwortungsvoll seine Aufgaben wahr zu nehmen und ohne den Druck von anderen oder sich selbst. So könnte das Idealbild vom Mutterglück aussehen. Wie die Lüge vom Mutterglück aussieht, wissen Sie bestimmt selbst.

Bildquelle: © Kristin Gründler – Fotolia.com

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