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Damit Sie täglich Ihre Post im Briefkasten finden, bedarf es der zuverlässigen Arbeit von Fachkräften für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (KEP). Wenn Sie hierin eine Karriere für sich sehen, finden Sie in diesem Artikel alle notwendigen Informationen zur Ausbildung, zur Tätigkeit, den Verdienstmöglichkeiten und den beruflichen Aufstiegsoptionen durch Weiterbildungen und ein Studium. Lesen Sie einfach weiter.

Übersicht

  • Kurzprofil
  • Tätigkeiten
  • Einsatzgebiete
  • Ausbildung
  • Ablauf & Inhalte
  • Schulische Voraussetzungen
  • Persönliche Anforderungen & Interessen
  • Gehalt während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Verdienstmöglichkeiten
  • Weiterbildungen
  • Studium
  • Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

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Kurzprofil

Als Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (KEP) ist man in der Regel für die Planung, Organisation, Steuerung, Überwachung und Abwicklung vom Transport von kleinteiligen, zeitkritischen Sendungen zuständig.

Um in diesem Beruf tätig werden zu können, muss eine Berufsausbildung nach dem deutschen Bundesbildungsgesetz erfolgreich abgeschlossen werden. Je nach Arbeitsstelle ist man dann zum Beispiel in der Auftragsannahme, im Umschlag oder in der Zustellung der Postsendungen tätig.

Tätigkeiten

Ganz grob kann man die Aufgaben einer KEP-Fachkraft in zwei Tätigkeitsbereiche unterteilen: Innendienst und Außendienst. Der Außendienst ist vorrangig von der Zustellung von Briefen und Postsendungen geprägt. Arbeiten die Fachkräfte für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen als Zusteller sind sie für einen bestimmten Bezirk innerhalb der Stadt oder Ortschaften zuständig und stellen für die Bewohner die Postsendungen zu.

Ihre Arbeit beginnt in der Regel recht früh, zum Beispiel bei der Post, kann aber auch bis in die späten Abendstunden dauern, beispielsweise bei Expresssendungen von privaten Logistikdienstleistern.

Sie sind mit einem Zustellwagen, einem Fahrrad oder PKW unterwegs, müssen die Brief- und Postsendungen beim Empfänger zustellen. Je nach Brief- oder Postsendung muss der Empfang quittiert oder Zahlungen entgegen genommen werden. Sollte der Empfänger persönlich nicht anzutreffen sein, müssen entsprechende Abholscheine ausgestellt werden.

Im Innendienst gibt es verschiedene Tätigkeiten, die von KEP-Fachkräften übernommen werden können. Im direkten Kundenkontakt stehen sie bei der Entgegennahme von Briefen, Päckchen oder Paketen.

Hier beraten sie nicht nur den Möglichkeiten des Versands, sondern auch zu anderen Fragen rund um Postdienstleistungen, Porto und ähnliches. Gleichzeitig geben Fachkräfte für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen bei dieser Tätigkeit Sendungen heraus, die nicht zugestellt werden konnten oder unterstützen bei der Nachforschung von Sendungen.

Ein weiterer Arbeitsplatz für KEP-Fachkräfte ist die Sortierung in Brief- und Verteilzentren. Wenngleich Maschinen bei der Sortierung helfen müssen die Fachkräfte die Briefe, Päckchen und Pakete mit Transportwagen oder Hebezeugen zu den Laufbändern und Sortiermaschinen bringen.

Gänzlich ohne Handarbeit verläuft die Sortierung von Postsendungen trotz modernster Technik nicht. Im Rahmen dieser Tätigkeit sorgen Fachkräfte für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen für den Weitertransport zu LKWs, Schiffen oder Flugzeugen, sind also in den Bereichen Verteilung, Verladung und Übergabe tätig.

Einsatzgebiete & Branchen

Zu den typischen Arbeitgebern von Fachkräften für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen sind Post- und Paketzustelldienste, aber auch Kurier- und Expressdienstleister oder Speditionen. Auch Unternehmen des Frachtverkehrs, der Lagerwirtschaft oder Logistik haben durchaus Interesse an gut ausgebildeten KEP-Fachkräften.

Alles zur Ausbildung

Da es sich bei der Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Bundesbildungsgesetz handelt, gilt eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung als Voraussetzung für den Beruf. Die Ausbildung ist auf zwei Jahre ausgelegt und wird mit einer Abschlussprüfung beendet.

Die Ausbildungszeit verbringt man sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Wie die Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen konkret verläuft und welche Voraussetzungen möglicherweise im Vorfeld zu erfüllen sind, erfahren Sie nachfolgend.

Ablauf & Inhalte

Als Berufsausbildung mit dualem System werden Sie im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule gleichzeitig unterrichtet, teilweise im Blockunterricht oder an bestimmten Wochentagen. In jedem Fall gilt es Theorie und Praxis direkt miteinander zu verbinden. Insgesamt sind 600 Unterrichtsstunden in der Berufsschule vorgesehen.

Im ersten Jahr werden diese insbesondere die Fächer Sendungsauslieferung, Sendungsbearbeitung, Transport und Zahlungsvorgänge sein. Zum Ende des ersten bzw. zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahrs erfolgt eine Zwischenprüfung.

Im zweiten Jahr lernen die Auszubildenden dann den Kontakt mit Kunden, die Gestaltung von Arbeitsabläufen im Ausbildungsbetrieb sowie die betriebliche Datenerfassung und zusätzliche Dienstleistungen rund um den Tätigkeitsbereich der Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen.

Im Betrieb bilden Arbeitsorganisation, Kommunikation, Leistungserstellung, Auslieferung und Kassenführung die Schwerpunkte der Ausbildung. Weiterhin steigen Auszubildende in die Bereiche Annahme, Abholung, Umschlag und Auslieferung ein. Die theoretischen und praktischen Lernfelder müssen in der Abschlussprüfung zum Endes des zweiten Lehrjahres erfolgreich dargelegt werden.

Schulische Voraussetzungen

Die Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen setzt rechtlich keine bestimmte Schulbildung voraus. Grundsätzlich suchen sich die Ausbildungsbetriebe ihre Auszubildenden jedoch nach bestimmten Kriterien aus – unter anderem die schulische Vorbildung. Der Großteil der Ausbildungsbetriebe stellt Bewerber mit mindestens mittlerem Bildungsabschluss, also zum Beispiel Realschulabschluss, ein.

Nach Angaben des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) waren dies 2014 47 % der insgesamt 1.284 Ausbildungsanfänger. Den nächst größeren Anteil bilden jene Anfänger mit Hauptschulabschluss (43%).

Danach folgen 7 % mit Hochschulreife und 2 % ohne Hauptschulabschluss. Bei der Auswahl der Auszubildenden achten viele Betriebe darüber hinaus auf die Abschlussnoten im Fach Mathematik, mit Blick auf die künftige Kassenführung der KEP-Fachkräfte.

Persönliche Anforderungen & Interessen

Wer beispielsweise schlechtere Noten im Abschlusszeugnis wettmachen möchte, kann mit verschiedenen Fähigkeiten auf persönlicher Ebene punkten. Grundsätzlich sollten Sie Interesse an praktischen, organisatorischen Tätigkeiten haben: Sendungen befördern und zustellen, sortieren und Fahrzeuge beladen, Fahrrouten planen und Kunden über entsprechende Angebote und Tarife bei der Postsendung beraten.

In diesem Zusammenhang werden Personen mit hoher Leistungsbereitschaft, Sorgfalt, selbstständiger Arbeitsweise, Kommunikationsstärke und Freundlichkeit geschätzt. Nicht zu vergessen: Die Fähigkeit, Konflikte ruhig und angemessen zu lösen. Das erfordert ein hohes Maß an Reaktionsvermögen, Aufmerksamkeit, Ausdrucksvermögen und Rechengeschick.

Gehalt während der Ausbildung

Während der Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen erhalten Sie ein Gehalt. Die Ausbildungsvergütung liegt im ersten Jahr bei etwa 650 Euro bis 720 Euro und im zweiten Jahr der Ausbildung bei rund 850 Euro. Das konkrete Ausbildungsgehalt variiert je nach Arbeitgeber und Branche. Die genannten Angaben dienen daher als Orientierung für die Bewerbung zur Ausbildung.

Nach der Ausbildung

Haben Sie die Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen, stehen Ihnen als Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen verschiedene Optionen zur Verfügung. Einige bleiben direkt in ihrem Ausbildungsbetrieb beschäftigt und starten dort eine Karriere.

Denkbar ist aber durchaus auch die Beschäftigung in einem anderen Betrieb und selbstverständlich der Weg in die Selbstständigkeit als Kurierdienst oder ähnliches. Einige der Optionen und Veränderungen nach der Ausbildung haben wir hier zusammengefasst.

Verdienstmöglichkeiten

Nach der Ausbildung werden Sie direkt im beruflichen Alltag eingespannt und müssen Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Für die steigenden Anforderungen erhalten Sie ein höheres Gehalt. Als Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen verdient man als Berufseinsteiger zwischen 1.900 und 2.100 Euro brutto im Monat. Allerdings schwanken die Gehälter für KEP-Fachkräfte innerhalb der Branchen stark.

Teilweise so stark, dass auch Dumpinglöhne immer wieder die Arbeitnehmer und Öffentlichkeit beschäftigen. Mit unseren Angaben sollten Sie eine Orientierung haben, was Sie als Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen verlangen können. Selbstverständlich steigt das Gehalt mit der Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen.

Weiterbildungen für KEP-Fachkräfte

Wer sich beruflich weiterentwickeln möchte, sollte regelmäßig an Weiterbildungen zur Anpassung oder zum Aufstieg teilnehmen. Während Sie dank der Anpassungsweiterbildungen z.B. bezüglich technischer Veränderungen in der Datenerfassung oder ähnliches auf dem Laufenden bleiben, sorgen Aufstiegsweiterbildungen für die Verbesserung von Position und Gehalt.

Eine Fortsetzung der Ausbildung gelingt mit der Weiterbildung zum Kaufmann für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen. Aufsteigen können Sie unter anderem als geprüfter Fachwirt für Güterverkehr und Logistik oder als Betriebswirt für Logistik. Darüber hinaus bieten sich die Weiterbildung zum Geprüften Verkehrsfachwirt oder Ausbilder (Ada-Prüfung) an.

Die Gehaltsverbesserungen nach der Weiterbildung sind nicht zu verachten: Als Fachwirt oder Betriebswirt für Logistik verdienen Sie etwa zwischen 2.600 und 3.000 Euro.

Studium im Logistikbereich

Mit einem Studium kann man sich weitere berufliche Optionen eröffnen, und nicht nur im KEP-Bereich aufsteigen, sondern darüber hinaus Beschäftigung im Logistikbereich finden.

Wer nach der Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen ein Studium beginnen möchte, kann sich beispielsweise mit Wirtschaftsingenieurwesen, Logistik oder Supply-Chain-Management neue Wege bahnen. Nach dem grundständigen Bachelorstudium, das rund 3 Jahre dauert, ist selbstverständlich noch ein Masterstudium möglich.

Gut zu wissen: Nicht nur mit Hochschulreife dürfen Sie nach der Ausbildung zur KEP-Fachkraft ein Studium beginnen. Die Ausbildung sowie einige Jahre Berufserfahrung und weitere Zusatzqualifikationen gelten bei vielen Hochschulen ebenfalls als Voraussetzung zum Hochschulstudium.

Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

Auf dem Arbeitsmarkt eröffnen Weiterbildungen, Zusatzqualifikationen und ein Studium selbstverständlich die Perspektiven für KEP-Fachkräfte um ein Vielfaches. Doch auch unmittelbar nach der Ausbildung haben Sie gute Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden.

Nicht nur die großen Logistikunternehmen stellen ein, sondern auch viele kleinere Speditionen und Kurierdienste. Hier sollten Sie aber, wie bereits erwähnt, unbedingt auf die Verdienstmöglichkeiten achten und sich nicht unter Wert verkaufen.

Bildquelle: © BillionPhotos.com – Fotolia.com

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