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Fernuni, Berufsakademien, Hochschule für angewandte Wissenschaften… Der Uni-Dschungel in Deutschland macht es einem aber auch wirklich nicht einfach. Dabei ist es gar nicht so schwer auseinanderzuhalten, was nun was ist. Wir stellen Ihnen in diesem Artikel die verschiedenen Hochschularten in Deutschland vor, damit Sie genau wissen, auf welche Sie sich bewerben müssen.

Übersicht

  • Uni-Dschungel in Deutschland
  • PH,FH, Aka, Uni – was ist nun was?
  • Was ist eine Hochschule?
  • Warum gibt es so viele Hochschulbezeichnungen?
  • Hochschularten im Überblick
  • Weshalb ist die Volkshochschule keine Hochschule?

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Uni-Dschungel in Deutschland

Wer studieren oder sich fortbilden möchte, der wird in Deutschland auf einen Dschungel von Hochschulen und Akademien stoßen… Was ist nun was? Es gibt unzählige Begriffe und Abkürzungen. Einfacher wird einem die Auswahl damit sicher nicht gemacht.

Und damit Sie sich besser zurechtfinden und wissen, welche Bildungsstätte für Sie und Ihr Vorhaben nun die richtige ist, haben wir für Sie eine interessante Auflistung aller Hochschularten vorgenommen.

PH, FH, Aka, Uni – was ist nun was?

In Deutschland gibt es eine riesige Auswahl an Hochschultypen. Das erscheint zwar etwas kompliziert zu sein, hat aber natürlich einen bestimmten Zweck. Wie Sie sich voneinander unterscheiden und warum die Volkshochschule beispielsweise nicht zu den genannten Bildungseinrichtungen gehört, das zeigen wir Ihnen in den folgenden Absätzen:

Was ist eine Hochschule?

Eine Hochschule ist eine Einrichtung für den tertiären Bildungsbereich – sprich das, was zum Beispiel nach dem Abitur kommt. Hierbei werden der Hochschule ganz bestimmte Aufgaben zugesprochen: Sie soll die Wissenschaften und Künste durch Forschung sowie die Verleihung akademischer Grade pflegen.

War das zu kompliziert ausgedrückt?

Es ist eigentlich ganz einfach: Der Wissenschaft selbst soll die Qualität erhalten bleiben. Es soll sich nicht jeder Wissenschaftler nennen können, nur weil in der Lage ist, ein paar kleine Formeln umzustellen. Deutschland ist berühmt für seine Qualität und seine hohen Standards.

Diese gibt es natürlich auch im Bereich der Wissenschaft. Aus diesem Grund werden hier auch akademische Grade und Titel verliehen. Dadurch ist gewährleistet, dass ein Wissenschaftler auch wirklich etwas leisten musste. Zu dieser Qualitätssicherung tragen die Hochschulen einen enorm hohen Anteil bei. Immerhin trudeln hier die ganzen Sprösslinge ein, die später einmal einen akademischen Titel tragen wollen.

Abgekürzt wird die Hochschule mit dem Kürzel „HS“. Die Hochschule ist dabei nur der Oberbegriff für die Einrichtung im tertiären Bildungssektor. Möchte man spezifischer in der Klassifizierung der Hochschulen werden, so unterscheidet man zwischen:

  • wissenschaftliche Hochschulen
  • wissenschaftlich-anwendungsorientierte Hochschulen
  • gestalterisch-wissenschaftliche Hochschulen
  • künstlerisch orientierte Hochschulen

Wer als Student eine Hochschule besucht, der verfolgt in der Regel das Ziel, sich weiterzubilden beziehungsweise auszubilden und einen akademischen Grad als Abschluss zu erhalten. Dieser ist schließlich gewissermaßen die Eintrittskarte in die Welt der gut bezahlten und sicheren Jobs.

Abschlüsse an Hochschulen

Im Rahmen des Bologna-Prozesses werden an den Hochschulen gestufte Studiengänge angeboten, bei denen man den Abschluss Bachelor und Master erlangen kann. Früher waren es das Diplom und der Magister. Durch neue Reformen allerdings, die den Vergleich eines Abschlusses europaweit einfacher machen sollen, sind diese nun durch Master und Bachelor abgelöst worden.

Unterschiedliche Arten von Hochschulen

Was eine Hochschule ist sollte nun klar sein, doch gibt es unter den Hochschulen selbst noch viele interessante Unterscheidungen. Es gibt gewissermaßen Hochschularten… Das sind zum Beispiel:

  • Fernhochschulen oder Fernuniversitäten
  • Staatliche Hochschulen
  • Private Hochschulen
  • Präsenzhochschulen
  • Etc.

Warum gibt es so viele Hochschulbezeichnungen?

Bildung ist in Deutschland Ländersache. Das bedeutet, dass dadurch jedes einzelne Bundesland teilweise seine ganz eigenen Hochschularten entwickelt hat. So gibt es beispielsweise Hochschulen mit Habilitationsrecht und mit Promotionsrecht sowie Hochschulen ohne ein solches Recht.

Es gibt Hochschulen für spezifische Fachbereiche und es gibt Hochschulen mit einem etwas breiter gefächerten Angebot. Dann gibt es aber auch noch Hochschulen mit einer staatlichen Trägerschaft, also finanziell unterstützte Hochschulen sowie Hochschulen mit rein privater Trägerschaft, bei der die Studenten für die gesamten Kosten aufkommen müssen und dementsprechend hohe Beiträge und Gebühren zahlen.

Hochschularten im Überblick

Damit Sie einen kurzen und dennoch guten Überblick darüber bekommen, welche Hochschularten es gibt, haben wir für Sie hier eine kleine Auflistung vorgenommen:

  • Universität (umgangssprachlich auch Uni genannt)
  • Fachhochschule (mit FH abgekürzt)
  • Berufsakademie (mit BA abgekürzt)
  • Kunsthochschulen und Kunstakademien (umgangssprachlich auch Kunst-Aka genannt)
  • Musikhochschulen
  • Filmhochschulen
  • Filmakademien
  • Kirchliche Hochschulen (umgangssprachlich auch KiHo genannt)
  • Pädagogische Hochschulen (mit PH) abgekürzt
  • Technische Hochschule (auch TH genannt)
  • Technische Universität (auch TU genannt)
  • Wirtschaftshochschulen
  • Handelshochschulen
  • Medizinische Hochschulen
  • Tiermedizinische Hochschulen
  • Sporthochschulen
  • Hochschulen für öffentliche Verwaltung (mit HföV abgekürzt)

Ganz besondere Formen der Hochschulen sind dann noch die Fernuniversitäten und die Fernfachhochschulen. Die älteste Art einer Hochschule ist übrigens die Universität. Sie ist im Mittelalter aus Gelehrten- und Klosterschulen hervorgegangen.

Die wichtigsten Hochschularten: Diese Hochschulen sollten Sie kennen!

Natürlich müssen Sie nicht jede einzelne Hochschulart kennen, um sich letztendlich für die richtige zu entscheiden. Es genügt meist schon sich einen kurzen Überblick über die wichtigsten Hochschularten zu verschaffen. Hier möchten wir Ihnen die wichtigsten Hochschularten in Kurzform vorstellen:

Universität

Das Wort Universität leitet sich aus dem Leiteinischen „universitas magistrorum et scholarium“ ab und bedeutet soviel wie „die Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden“. Das Ganze hat doch einen sehr romantischen Anklang, oder etwa nicht? An Universitäten gibt es meist ein relativ breit gefächertes Fachangebot.

Es gibt die unterschiedlichsten Studiengänge und Fächergruppen. Beispielsweise gibt es die Theologie, die Geisteswissenschaften, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. Daneben gibt es aber auch noch Sozialwissenschaften, das Lehramt, die Medizin sowie Natur- und Ingenieurswissenschaften. Zudem verfügen Universitäten über das Promotions- und Habilitationsrecht. Hier können Doktoren hervorgebracht werden!

Um ein Studium in einer Universität aufnehmen zu können muss man die allgemeine Fachhochschulreife besitzen.

Fachhochschule

Anders als bei der älteren Universität geht es bei der Fachhochschule weniger um die Forschung – es geht viel mehr um die Anwendungsorientierung der Dinge, die man im Studium lernt. Deswegen kann an Fachhochschulen normalerweise nicht promoviert oder habilitiert werden.

Seit einigen Jahren bezeichnen sich Fachhochschulen auch häufig einfach nur „Hochschule“ oder „Hochschule für angewandte Wissenschaften“ – dieses Wortspiel kommt in Anlehnung an die englische Bezeichnung „University of Applied Sciences“.

Die typischen Studienfächer sind hierbei Technik, Wirtschaft, Sozialwesen, Ingenieurswesen, Gestaltung oder Pflege. Um an einer Fachhochschule oder Hochschule zugelassen zu werden erfordert es mindestens die Fachhochschulreife.

Berufsakademie

Berufsakademien sind bekannt dafür, dass sie während des Studiums viele Praxisphasen integrieren. Dadurch vermitteln sie die Lerninhalte auch nach dem Dualen System (praktische und theoretische Lernanteile). Es ist also ganz ähnlich wie in einer Ausbildung. Das Studienangebot von Berufsakademien beläuft sich meist auf die Fachbereiche der Informatik, Technik und Wirtschaft. Auch Berufsakademien haben kein Promotions- und Habilitationsrecht.

Übrigens: Während des Studiums hat der Student der Berufsakademie gleichzeitig einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen, das im Übrigen auch eine Partnerschaft mit der entsprechenden Berufsakademie hat. Um zugelassen zu werden ist eine allgemeine Hochschulreife erforderlich. Manchmal genügt aber auch die Fachhochschulreife.

Hochschulen und Akademien für künstlerisch-musische Fächer

Die bildende Kunst, Architektur, die visuelle Kommunikation oder die Produktgestaltung sowie das Produktdesign können an Gestaltungs- und Kunsthochschulen erlernt werden. Musikhochschulen, Hochschulen für darstellende Kunst, Schauspielkunst sowie Filmhochschulen bieten dagegen musische Künste, audiovisuelle oder schauspielerische Fachbereiche an. In Zukunft sollen hier auch die Abschlüsse Bachelor und Master „of fine Arts“ und „of Music“ verliehen werden.

Weshalb ist die Volkshochschule keine Hochschule? 

An einer richtigen Hochschule werden den Studenten beim Abschluss akademische Titel verliehen, wie zum Beispiel Bachelor und Master. An einer Volkshochschule hingegen werden solche Titel nicht verliehen. Sie bieten lediglich verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen an – um eine richtige Hochschule nach Definition handelt es sich bei der Volkshochschule jedoch nicht.

Bildquelle: © Coloures-pic – Fotolia.com

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