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Organisationsentwicklung betrifft jedes Unternehmen und jede Organisation, denn keine ist gefeit vor Veränderungen. Diese sollen wenn möglich in kontrollierten Bahnen stattfinden. Was dabei zu beachten ist, wird wissenschaftlich erforscht. Die Erkenntnisse kann man sich an Hochschulen und in speziellen Kursen aneignen. Hier erfahren Sie, was Organisationsentwicklung bringt und wo man sie erlernen kann.

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Überblick:

  • Abgrenzung
  • Das 3-Phasen-Modell
  • Organisationsentwicklung studieren
  • Workshops und Seminare
  • Inhalte
  • Change Agents
  • Berufsaussichten
  • Kritik

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Abgrenzung

Mit der Entwicklung von Unternehmen beschäftigen sich unterschiedliche Disziplinen wie zum Beispiel das Change Management. Tatsächlich lassen sich die meisten dieser Forschungsrichtungen auf die ersten Untersuchungen zurückführen, die nach dem zweiten Weltkrieg in den USA durchgeführt wurden.

Forscher wie Kurt Lewin stellten erste Modelle auf, die nach und nach angepasst an den jeweiligen Bedarf verfeinert wurden. Der Mensch und seine Rolle für die Entwicklung eines Unternehmens stehen dabei besonders im Mittelpunkt des Interesses. Die Kommunikation muss gestärkt und die Wachstumsmöglichkeiten für jeden einzelnen erweitert werden.

Das 3-Phasen-Modell

Die einfachste Art einen Umorganisationsprozess in einem Unternehmen zu betrachten, geht davon aus, dass bestimmte Strukturen verhärtet sind wie ein vereister Fluss. Deshalb muss man zunächst einmal damit beginnen die Strukturen aufzutauen, das heißt sie in Frage zu stellen und neue Ansätze zu ermöglichen.

In einer zweiten Phase müssen diese Ansätze ausprobiert und bewertet werden, um herauszufinden, welche davon langfristig die besten Ergebnisse bringen. Zum Abschluss müssen diese neuen Prozesse verfestigt, also wieder eingefroren werden. Damit lässt man freilich außer Acht, dass es ständig zu Veränderungen zum Beispiel durch Personalwechsel kommt und dass viele störende Effekte andere Gründe haben als die Strukturen im Unternehmen.

Organisationsentwicklung studieren

Sie können das Fach Organisationsentwicklung unter anderem als Fernstudium studieren. Üblicherweise dauert die Ausbildung an einer Fernschule zwei Jahre und richtet sich an Hochschulabsolventen, die bereits mindestens ein Jahr Berufserfahrung haben. Ziel ist es Manager in mittlerer oder führender Stellung zu befähigen die kontinuierliche Verbesserung zu einem festen Bestandteil der Firmenkultur zu machen.

Wenn Organisationsentwicklung als Studiengang angeboten wird, dann meist als weiterführender Masterstudiengang. Dafür ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung und Arbeitserfahrung Vorbedingung. Jede Hochschule hat da aber ihre eigenen Zulassungsvoraussetzungen.
In einigen Studiengängen wie der Wirtschaftspsychologie finden Sie die Organisationsentwicklung als Neben- oder Aufbaufach.

Außerdem wird es in den meisten wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zumindest angeschnitten. Wer vertieftes Interesse daran hat, bekommt so den Einstieg und kann seine Kenntnisse selbst weiter vertiefen.

Workshops und Seminare

Inzwischen sehen viele die Organisationsentwicklung von außen als problematisch an. Zu viele Projekte scheitern oder verlieren an Wirksamkeit, sobald die Kontrolle von außen nachlässt. Deshalb ist einer der Ansätze, die Veränderungen nachhaltig verankern sollen, die Stärkung der einzelnen Mitarbeiter auf jeder Ebene.

In vielen Unternehmen ist es üblich Prämien an diejenigen auszuzahlen, die Verbesserungen ins Unternehmen einbringen. Gleichzeitig muss das Management regelmäßig kontrollieren, ob die Firmenziele noch Sinn machen, ob sie erreicht werden und wie man nötigenfalls gegensteuern kann.

Ein objektiver Experte hat die Möglichkeit von außen zu erkennen, ob Veränderungen eher von unten oder von oben angeregt werden müssen, oder ob das Unternehmen so groß ist, dass es beständig Ansporn auf allen Eben braucht. Wenn das klar ist, können die entsprechenden Mitarbeiter in Schulungen für das Thema sensibilisiert werden.

Diese Workshops lassen sich die meisten Anbieter teuer bezahlen. Preise von mehreren tausend Euro sind nicht ungewöhnlich.

Inhalte

Wer Veränderungen in einem Unternehmen anstoßen will, braucht eine Reihe von Fähigkeiten, die man teilweise lernen kann, teilweise aber nur durch lange Praxiserfahrung erwirbt. Die Organisationsentwicklung geht davon aus, dass es auf den einzelnen Menschen ankommt, wenn Strukturen verändert werden sollen.

Gleichzeitig muss derjenige, der für die Veränderungsprozesse verantwortlich ist (Change Agent) es schaffen, einzelne Teams und komplette Belegschaften zu motivieren. Wenn das nicht möglich ist, muss er entscheiden können, wann es notwendig wird, einzelne Mitarbeiter zu entlassen. Deshalb werden Sie im Organisationsmanagement in Psychologie, Recht, Organisationsprozessen, Marketing und Informationsvermittlung geschult.

Change Agents

Im Organisationsmanagement geschulte Personen, die in einem Unternehmen aktiv daran mitarbeiten etwas zu verändern, werden als Change Agents bezeichnet. Sie müssen Objektivität bewahren können und sich gleichzeitig hervorragend mit den Abläufen in einem Unternehmen auskennen.

Da das nicht immer möglich ist, verlassen sich viele Firmen lieber auf externe Berater. Ihnen kann man im Zweifelsfall auch die Schuld zuschieben, wenn die angestoßene Veränderung nicht den gewünschten Erfolg hat.

Berufsaussichten

Wenn Sie Erfahrung in der Organisationsentwicklung haben und schon ein paar erfolgreiche Case Studies vorweisen können, dann haben Sie gute Chancen Ihre Dienste gewinnbringend anzubringen.

Die meisten Change Agents arbeiten ganz normal in einem Unternehmen und preisen ihre Fähigkeiten nicht gesondert an. Aber sie werden gern gerufen, wenn es irgendwo brennt oder nicht so klappt, wie es soll. Trotzdem haben sie bessere Karrierechancen als Kollegen in einer vergleichbaren Position ohne diese Zusatzausbildung. Change Agents sind im Unternehmen besser vernetzt, wissen besser über die Abläufe Bescheid und genießen einen Vertrauensbonus.

Auf dem freien Markt kommt es darauf an, wie gut Sie potentielle Kunden von sich überzeugen können, da Sie sich gegen Coaches, Unternehmensberater und Gurus aller Art durchsetzen müssen.

Kritik

Schätzungen zufolge scheitern anfänglich bis zu 70 % aller geplanten Unternehmensneuausrichtungen. Die Gründe dafür sind schon lange bekannt. Trotzdem ist es kaum möglich die Voraussetzungen zu schaffen, die für eine dauerhafte Verbesserung notwendig sind.
Manchmal genügt aber auch schon die Erkenntnis, dass eine Veränderung zwar wünschenswert aber einfach zu aufwändig wäre und man kurz- oder mittelfristig auch im alten Trott gut leben kann.

Bildquelle: © fotodo – Fotolia.com

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