Qualität ist schon längst von einem Schlagwort zu einem von der EU nach strengen Richtlinien regulierten Bewertungskriterium von Firmen geworden. Deshalb ist es in bestimmten Bereichen vorgeschrieben, dass ein zertifizierter Qualitätsbeauftragter TÜV/Qualitätsmanagement die qualitätskritischen Abläufe im Unternehmen überwacht.
Hier erfahren Sie, was Sie brauchen, um sich Qualitätsbeauftragter TÜV/Qualitätsmanagement nennen zu dürfen.

Übersicht:

  • Qualitätsmanagement-Normen
  • Ausbildung im Fernstudium
  • Ausbildung beim TÜV
  • Personenzertifizierung
  • Kosten
  • Ausbildungsziele
  • Selbststudium
  • Bedeutung für die Praxis
  • Voraussetzungen
  • Gehalt

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Qualitätsmanagement-Normen

Seit einigen Jahrzehnten arbeitet man intensiv am Erstellen und Verbessern verschiedenen Qualitätsmanagement-Normen wie der DIN EN ISO 9000 oder der DIN EN ISO 9001. Darin wird festgelegt, wie man den schwierigen Begriff Qualität für die praktische Anwendung nutzbar machen kann.

Neben allgemeinen Normen gibt es eine Unzahl von Normen, die speziell für bestimmte Branchen gelten. Das reicht von der Herstellung von Arzneimitteln bis zur Raumfahrt.

Neben den Normen haben sich verschiedene Modelle verbreitet, die die Zusammenarbeit im Betrieb erleichtern und die Qualität steigern sollen. Häufig lassen sich diese Rahmenvorgaben auch allgemein für das Projektmanagement verwenden.

Ausbildung im Fernstudium

Verschiedene Einrichtungen bieten die Ausbildung zum Qualitätsmanager kompakt oder in zwei Schritten an. Als erstes sollten Sie den Fernlehrgang Qualitätsbeauftragter TÜV abschließen, wenn dieser angeboten wird. Dieser kann von allen Menschen besucht werden, die sich für Qualität interessieren.

Dieser Grundlehrgang dauert in der Regel 7 Monate, wobei Sie pro Woche etwa 10 Stunden an Lernaufwand einplanen sollten. Anschließend können Sie sich zum Qualitätsmanager TÜV weiterbilden, wenn Sie die nötige Betriebserfahrung besitzen und wissen, welche Abläufe es in Ihrem Betrieb gibt, mit denen sich die Qualität beeinflussen lässt.

Die Ausbildung findet als Fernunterricht statt, Sie bekommen also die nötigen Unterlagen zugeschickt und müssen nur zu besonderen Terminen wie den Prüfungen tatsächlich vor Ort sein.

Ausbildung beim TÜV

Alternativ gibt es Wochenkurse, die direkt beim TÜV stattfinden. Sie sind modular aufgebaut und werden teilweise auch in englischer Sprache angeboten. Die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten an verschiedenen Institutionen führen manchmal zu Verwirrungen, doch allein an der Dauer können Sie schon ablesen, wie umfassend diese Kurse sind.

Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, was Sie für Ihre Karriere brauchen, lohnt es sich nachzufragen und sich ausführlich beraten zu lassen. Vom Kurs für Einsteiger bis zur anspruchsvollen Kursfolge für professionelle Nutzer ist alles mit dabei.

Die Ausbildung beim TÜV baut aufeinander auf. Sie haben für den Einstieg zwei Möglichkeiten: Die beiden Module zum Qualitätsbeauftragten oder die Abfolge Qualitätsfachkraft, Dokumentation und Interne Audits.

Danach kommt in beiden Fällen die Prüfung zum Qualitätsbeauftragten. Anschließend steht Ihnen die weiterführende Ausbildung zum Qualitätsmanager und schließlich zum Qualitätsauditor zur Verfügung.

Personenzertifizierung mit Akkreditierung nach ISO / IEC 17024

Wenn Sie nach Abschluss der Prüfung beim TÜV mindestens 18 Monate Berufspraxis im Bereich Qualitätsmanagement nachweisen können, dann können Sie sich ein Zertifikat ausstellen lassen, das für jeweils 3 Jahre gültig ist.

Kosten

Der Lehrgang zum Qualitätsbeauftragten TÜV kostet momentan um die 100 Euro pro Monat bei 7 Monaten Lehrgangsdauer. Andere Institutionen haben teilweise eine etwas längere oder kürzere Studiendauer sowie andere Gebühren.

Auch direkt beim TÜV können schnell mehrere Tausend Euro fällig werden, auch wenn der Kurs nur wenige Tage dauert.

Ausbildungsziele

Um die Qualität in einem Unternehmen oder einer anderen Institution zu erhalten oder zu steigern brauchen diese jemanden, der ein Qualitätsmanagement-System aufbauen und an die jeweilige Situation anpassen kann.

Qualität bedeutet immer auch beständige Qualitätssteigerung und braucht deswegen jemanden, der Ergebnisse auswerten und Verbesserungen vorschlagen kann.

Eine gute Ausbildung zum Qualitätsmanager geht deshalb auch auf die persönlichen Voraussetzungen ein, die Sie mitbringen müssen. Daneben lernen Sie verschiedene Modelle, Normen und Gesetze kennen, die Sie anwenden können oder müssen.

Selbststudium

Wer die hohen Kosten für einen offiziellen Kurs scheut und nicht unbedingt einen offiziellen Nachweis braucht, der kann sich auch sehr leicht selbst über die Methoden des Qualitätsmanagements weiterbilden.

Die verschiedenen Modelle gibt es teilweise seit den 70er Jahren oder noch länger. Außerdem sind seitdem zahllose Bücher und andere Materialien über Theorie und Praxis erschienen. Während dieser Zeit hat sich das Ansehen des Qualitätsmanagements stark gewandelt.

Was früher noch als fixe Idee angesehen wurde, bringt heute nachweislich mehr Umsatz und bessere Qualität.

Bedeutung für die Praxis

Bestimmten Qualitätsnormen zu folgen, ist sinnvoll. Dadurch werden Fehler vermieden und es wird eine Zusammenarbeit auf verlässlicher Basis sichergestellt. Deshalb erfüllen viele Firmen auch Normen, zu denen sie rein rechtlich gar nicht verpflichtet sind.

Unter anderem kann der Mitarbeiterzusammenhalt dadurch ganz nebenbei gesteigert werden. In fast allen Modellen nimmt die Kommunikation der Beteiligten eine wichtige Stellung ein. Dadurch werden auch die sozialen Kontakte der Arbeitnehmer untereinander gestärkt.

Wer kann Qualitätsmanager TÜV werden?

Lehrgänge zum Qualitätsmanager oder Qualitätsbeauftragten TÜV richten sich an alle, die von ihrem Unternehmen mit der Überwachung der Qualität beauftragt wurden und alle, die von sich aus in diesem Bereich aktiv werden wollen. Außerdem ist sie die Grundlage für die spätere Weiterbildung zum Qualitätsauditor.

Gehalt

Als Qualitätsbeauftragter TÜV werden in der Regel Mitarbeiter berufen, die sowieso schon eine gehobene Position einnehmen. Es müssen Spezialisten sein, die sich hervorragend mit den technischen und organisatorischen Eigenheiten eines Unternehmens auskennen und damit die Qualitätsnormen ohne Probleme darauf anwenden können.

Deshalb liegt das Gehalt von Qualitätsmanagern zwischen 2000 und mehr als 3500 Euro.
Je höher der Stellenwert der Qualität, desto mehr verdient auch ein Qualitätsmanager.

Besonders wo in Reinräumen, mit Lebensmitteln, Medikamenten und Gefahrstoffen gearbeitet wird, kann man als Qualitätsbeauftragter viel Geld verdienen.
Am höchsten sind die Gehälter aber wahrscheinlich in der IT-Branche.

Bildquelle: © Coloures-pic – Fotolia.com

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