Schon länger geht das Gerücht um, faule Menschen seien erfolgreicher, als fleißige… Doch was ist dran an dem Gerücht? Stimmt es tatsächlich, dass die Faulheit einem zu mehr Erfolg verhilft?

Der Mythos

Faule Menschen sollen erfolgreicher sein. Warum? Ganz einfach: Durch ihre Faulheit schaffen sie sich Wege, Dinge mit weniger Aufwand zu erledigen. Oder sie lassen die Dinge sogar für sich erledigen. Doch reicht das aus, um wirklich erfolgreich zu werden – oder gar erfolgreicher als fleißige Menschen?

Schließlich könnte man auch meinen, dass eine faule Person aufgrund ihrer Antriebslosigkeit nicht wirklich etwas bewegen wird.

Von nichts kommt natürlich nichts. Auch Erfolg kommt nicht von alleine. Die Feinheit jedoch, die den Unterschied ausmacht, ist, ob jemand letztendlich seinen Kopf benutzt oder nicht. Denn insgesamt lässt sich das Ganze auch auf drei sehr einfache Aussagen runterbrechen:

1. körperliche und geistige Faulheit

Wer körperlich faul ist, aber auch nicht nachdenkt, wie er sich das Leben möglichst einfach und angenehm machen kann, der wird vermutlich nicht sehr weit kommen.

2. körperlicher Fleiß und geistige Faulheit

Wer zwar körperlich fleißig ist, jedoch selten den Kopf benutzt, der wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nicht sehr viel weiter kommen.

3. körperliche Faulheit und geistiger Fleiß

Diese Kombination ist weitaus interessanter: Wer naturgemäß faul ist und seinen Verstand regelmäßig benutzt, um sich Probleme fern zu halten und sich das Leben angenehmer zu machen, der ist auf dem richtigen Weg.

Und tatsächlich: Für diesen Typen gibt es 8 Gründe, weshalb er erfolgreicher ist, als die beiden anderen…

8 Gründe, weshalb Faulheit erfolgreich macht

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Grund Nr. 1: Faulheit steigert die Effizienz

Der faule Mensch versucht immer den einfachen Weg zu gehen. Warum sollte er auch seine kostbare Zeit und Energie verschwenden? Selbst Microsoft-Gründer Bill Gates sagte einmal in einem Interview:

„I will always choose a lazy person to do a difficult job. Because he will definitely find an easy way to do it.“

Übersetzt bedeutet das soviel wie: Ich werde immer eine faule Person für einen schwierigen Job einstellen. Denn faule Menschen werden immer einen einfachen Weg finden, um die Sache zu erledigen.

Und an dieser Aussage ist etwas dran! Faulheit sorgt dafür, dass anstrengende, langwierige Tätigkeiten möglichst vermieden werden. Faule Menschen werden immer eine einfache und effiziente Lösung finden, solange ein Fünkchen Intelligenz und Kreativität mitspielen.

Grund Nr. 2: Faule Menschen sortieren Unnötiges gründlicher aus

Auch diese Eigenschaft ist bemerkenswert wichtig in der heutigen Wirtschaft. Lauf dem Pareto-Prinzip sorgen lediglich 20 Prozent der Arbeit, die wir tun, für 80 Prozent der Ergebnisse.

Beispiel: 20 Prozent der Lernarbeit sorgt für 80 Prozent unseres Wissens. Die verbleibenden 80 Prozent der investierten Arbeit sind meist nur Detailarbeiten. Oder: 20 Prozent unserer Arbeitszeit auf Arbeit verbringen wir damit, wirkliche Ergebnisse zu schaffen, die 80 Prozent vom Gesamtergebnis ausmachen. Die verbleibenden 80 Prozent unserer Arbeitszeit sind eher ineffizient (wie beispielsweise karge Meetings etc.). Und so weiter…

Faule Menschen haben aber keine Lust 80 Prozent ihrer Zeit und Energie damit zu vergeuden, unnötige Dinge zu tun, die kaum Resultate bewirken. Sie sind wahre Meister darin, unnötige Dinge auszusortieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das nennt man Effizienz. Und Effizienz ist in unserer heutigen Wirtschaft eine der wichtigsten Eigenschaften.

Grund Nr. 3: Auf den letzten Drücker – aber in kürzester Zeit!

Faulheit führt unweigerlich auch dazu, dass man sich zum Erledigen einer Sache nicht aufraffen kann. Es sei denn, sie hat hohe Priorität und ist zudem an ein zeitliches Ultimatum gekoppelt. Sobald die Zeit knapp wird, beginnen faule Menschen im Höchsttempo zu arbeiten und sind dabei voll und ganz konzentriert.

Die verschmelzen regelrecht mit ihrer Aufgabe. Wie gut oder schlecht diese Eigenschaft im Einzelfall ist sei dahingestellt – doch was das Arbeitstempo angeht haben Sie einen großen Vorteil. Ein Chef, der seinen faulen Mitarbeiter und sein potenzielles Arbeitstempo kennt, könnte zum Beispiel das zeitliche Ultimatum einfach enorm verkürzen, sodass der faule Arbeitnehmer nicht sehr viel Zeit zum Faulenzen findet.

Fakt ist: Je mehr Zeit einem bleibt, desto mehr sinnlose Wege geht man für ein Projekt, und desto mehr trödelt man. Und da sind wir auch schon wieder beim Thema Effizienz.

Grund Nr. 4: Gelassenheit

Faule Menschen, die dauerhaft hektisch sind oder mit Übereifer handeln, trifft man äußerst selten. Viel wahrscheinlicher ist es, dass ein fauler Mensch gelassen und teilweise schon geduldig auftritt. Fakt ist, dass wir gelassene Menschen als wesentlich souveräner empfinden, als hektische Personen. Egal wie viel wer geschafft hat. Es geht um den Effekt. Durch Gelassenheit und Geduld lassen sich außerdem auch viele Fehler vermeiden, die sonst sehr häufig durch Hektik entstehen.

Grund Nr. 5: Der Erfindergeist wird geweckt

Beobachten Sie einmal den Alltag: Sämtliche Erfindungen dienen dazu, uns den Alltag zu vereinfachen. Rolltreppen, Telefone, Fahrstühle, Autos… All diese Ideen wurden vor allem aus einem Grund geboren: Sie sollen uns das Leben leichter machen. Maschinen in der Produktion haben komplexe Arbeitsprozesse mit vielen Arbeitern vereinfacht. Sie funktionieren fast vollständig autark, sie arbeiten um ein Vielfaches schneller und präziser und sparen Mengen an Produktionskosten ein.

Klar, das Ganze kostet Arbeitsplätze. Doch das helle und sehr wahrscheinlich arbeitsfaule Köpfchen hinter der Sache hat dem Unternehmen damit einen großen Mehrwert geschaffen. Und zwar einen viel größeren, als ein einzelner Fließbandarbeiter jemals hätte schaffen können. Egal wie fleißig er am Band schuftet.

Grund Nr. 6: Der Faule hat das Delegieren von Kindheit an gelernt

Faule Menschen machen ungern alles selbst. Sobald sie das Gefühl haben, dass auch jemand anderes ihre Arbeit verrichten könnte, delegieren sie den Arbeitsprozess einfach. Und zwar so, dass es am Ende tatsächlich gemacht wird und mit möglichst wenig eigener Mühe verbunden ist. Diese Fähigkeit kann im späteren Beruf äußerst nützlich sein. Denn nur die wenigsten wissen, auf welche Weise man Aufgaben weitergeben muss, dass sie auch wirklich gut und richtig erledigt werden.

Gerade bei Führungskräften ist diese Fähigkeit besonders wichtig. Und leider sind viele Führungskräfte nicht im Stande richtig zu delegieren. Sie müssen es erst lernen. Der Faule hingegen hat sich das Leben mithilfe des Delegierens seit eh und je schon angenehmer gemacht. Er hat die Aufgaben, die er nicht selbst machen wollte, einfach abgegeben, und konnte sich dadurch auf andere, wichtigere Dinge konzentrieren.

Grund Nr. 7: Wenn Faulheit die Faulheit schlägt

Faule Menschen, die ihre eigene Persönlichkeit gut genug kennen, können mit ihrer Faulheit auch besonders gut umgehen. Sie entwickeln sogar Methoden, um mithilfe ihrer Faulheit produktiver zu werden und die eigene Faulheit zu schlagen: Durch nichts anderes als die Faulheit selbst. Man könnte auch sagen: Zu faul zum faul sein…

Und so geht es: Bestes Beispiel hierbei ist wohl eine Geschichte eines Mannes, die von der britischen Zeitung „Telegraph“ berichtet wurde. Sein Passwort zu seinem Facebook-Account ist 29 Zeichen lang. Wenn der Mann arbeiten muss, dann loggt er sich aus seinem Account aus. Und immer dann wenn er das Gefühl hat, er bräuchte eine Pause und würde einmal kurz gern auf Facebook nachschauen, dann ist er einfach zu faul, um sein Passwort einzugeben.

Grund Nr. 8: Im Schlaf Geld verdienen

Hier kommt die Königsdisziplin für Faule: Viele erfolgreiche Unternehmer sind stinkfaule Socken. Sie haben keine Lust, für ihr Geld arbeiten zu gehen. Sie möchten lieber Geld verdienen, während sie beim Golfen sind oder schlafen. Aus diesem nachvollziehbaren Grund haben sie Geschäftsideen entwickelt, bei denen sämtliche Arbeitsabläufe des Geschäfts automatisiert ablaufen. Sie haben Personen, die sich um ihre Angelegenheiten kümmern und müssen bei Bedarf lediglich nachsteuern.

Wir sehen also: Faulheit kann in Verbindung mit einem erfinderischen Verstand äußerst nützlich sein!

Bildquelle: © janossygergely – Fotolia.com

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