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Programmieren soll Flüchtlinge vor der Sozialhilfe bewahren und dazu beitragen, dass sie sich schnell in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt einfügen. So lautet das Ziel eines Berliner Start-Ups.

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Bessere Startmöglichkeiten bieten

In Berlin lernen Flüchtlinge seit Oktober in einem dreimonatigen IT-Kurs das Programmieren. Das soll ihnen zum einen helfen, sich schneller in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren, eine Art Starthilfe für das Berufsleben zu bekommen, zum anderen dient es aber auch der deutschen Wirtschaft, die seit Jahren nach qualifizierten IT-Fachkräften sucht.

Initiiert hat dies das Berliner Start-Up Redi School – „Readiness and Digital Integrattion“. Die Redi School bietet Flüchtlingen kostenlose Kurse an – vor allem in den Themen Wirtschaft, Selbstmarketing oder IT. Die Schüler müssen Präsentationen vorbereiten, Hausaufgaben erarbeiten und Gruppenaufgaben lösen. Man lernt in kleinen Gruppen, unterstützt von einem Kursleiter oder auch Mentor. Die Kurse finden in zwei bis drei Stunden pro Woche statt und dauern rund drei Monate.

IT-Größen beteiligen sich

Die Redi School bietet wahrlich keine unbrauchbaren Kurse zur Benutzung von Computern und Laptops an, sondern bringt die Schüler – meist Studenten der Informationswirtschaft oder ähnlichem Themen in ihren Heimatländern – mit den Großen der IT-Branche zusammen. Und vor diesen müssen sich die Kursteilnehmer dann beweisen – im besten Fall so gut, dass sie in ein Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden.

SAP stellt unter anderem Räume für die Kurse zur Verfügung, lässt Mitarbeiter die Kurse vorbereiten und sich die Ergebnisse von den Teilnehmern präsentieren. Facebook spendet finanzielle Mittel. Denn nur mit Spenden und Crowdfunding kann das Berliner Start-Up die kostenlosen Kurse für Flüchtlinge anbieten. Mit mehreren Unternehmen bestehen Kooperationen, nicht nur zur finanziellen Unterstützung, sondern auch um Flüchtlinge in Jobs zu vermitteln.

Potenziale nutzen

Den Gründern des Berliner Start-Ups geht es gar nicht zwingend darum, Wissen aufzubauen, sondern Flüchtlingen eine Chance zu geben. Viele der Kursteilnehmer verfügen nämlich bereits über gute IT- und Programmier-Kenntnisse. Vielen fehlte lediglich der Laptop, um tätig sein zu können, so die Initiatorin und Star-Up-Chefin Anne Kjaer Riechert.

Und so lassen sich gleichzeitig gute Potenziale für den deutschen Arbeitsmarkt suchen. Denn deutsche Unternehmen suchen noch immer dringend nach Fachkräften im IT-Bereich. „In Deutschland sind rund 43.000 Stellen für IT-Fachkräfte nicht besetzt“, so Riechert gegenüber „FAZ“.

„Wir brauchen dringend Leute, die sich für das Gebiet begeistern“, so Reichert weiter. Warum also nicht das Potenzial und Wissen von Flüchtlingen nutzen, die in ihren Heimatländern wahrscheinlich in ähnlichen Berufen Fuß fassen wollten.

Viele Vereine helfen Flüchtlingen

Ähnliche Ambitionen wie die des Berliner Start-Ups haben auch andere Unternehmen und Vereine. In der Schweiz nehmen 15 Flüchtlinge an einem ähnlichen Kurs teil, der IT-Kenntnisse vermitteln soll. Im Anschluss an den Kurs werden die Teilnehmer in Praktika in der Privatwirtschaft vermittelt. Dadurch soll sich die Chance auf eine Beschäftigung festigen und die Wahrscheinlichkeit, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, reduziert werden.

Bildquelle: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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