Wussten Sie’s? Mittlerweile macht der Anteil der Ein-Eltern-Familien in Deutschland sage und schreibe 20 Prozent aller Familien aus. Damit sind die Alleinerziehenden schon lange keine Randgruppe mehr, sondern ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Doch leider erhalten sie noch viel zu wenig Anerkennung für das, was sie tagtäglich leisten… Oder können Sie sich vorstellen, wie hart der Alltag für eine alleinerziehende Mutter ist?

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Ein wichtiger Teil unserer Zukunft

Mit etwa 20 Prozent der Familien sind Alleinerziehende ein ernstzunehmender Anteil unserer Gesellschaft. Wir dürfen nicht vergessen: Kinder sind für die Zukunft des Landes enorm wichtig.

Darum sollten wir auch dafür Sorge tragen, dass alle Kinder eine gute Kindheit genießen können. Sie sollten sich in der Schulzeit in Ruhe auf das Wesentliche konzentrieren können und anschließend einen Ausbildungsweg einschlagen, der ihnen zuspricht und von dem sie sich und ihre eigene Familien später einmal ernähren können.

Zumindest in einer wunderbaren Generationen-Vorstellung sollte es so sein – die Realität sieht nämlich leider etwas anders aus. Die Gesellschaft hat einen wichtigen Großteil Kinder aus den Augen verloren. Leider sind gerade die Kinder der Alleinziehenden stark ins gesellschaftliche Abseits geraten. Man könnte meinen, sie sind eine kleine Minderheit, die uninteressant für die Zukunft des Landes ist. Doch so ist es nicht. Sie sind ein gravierender Anteil der Bevölkerung!

Warum so wenig beachtet?

Wie konnte es dazu kommen, dass den Alleinerziehenden in Deutschland noch immer so wenig Beachtung geschenkt wird? Die Fakten sprechen Bände: Von den Alleinerziehenden sind rund 40 Prozent auf Hartz IV angewiesen. Das bedeutet, dass ihre Kinder in Armut aufwachsen müssen. Gleichzeitig belegen zahlreiche Studien, dass Kinder aus armen Verhältnissen besonders dazu neigen, ebenfalls in Armut zu enden.

Zwar gibt es hin und wieder politische Debatten darüber, dass die Alleinerziehenden stärker unterstützt werden sollen, doch eine signifikante Veränderung ist derweil nicht spürbar. Wie kann es sein, dass die Alleinerziehenden, obwohl die Anzahl seit Jahrzehnten zunimmt, noch immer so wenig berücksichtigt und gefördert werden?

Die täglichen Probleme der Alleinerziehenden

Tag für Tag müssen die Alleinerziehenden zusehen, wie sie die Probleme wuppen können, die teilweise nicht einmal von Pärchen bewältigt werden können. Das wohl größte Problem macht dabei das Einkommen aus. Den meisten fehlt es an Geld – hinzu kommt das Problem Zeit. Denn diese begrenzte Ressource ist ausschlaggebend dafür, dass Alleinerziehende oftmals nicht den richtigen Job annehmen können.

Immerhin haben Alleinerziehende seit einiger Zeit den Anspruch auf einen Kita-Platz für ihr Kind. Doch leider überschneiden sich die Öffnungszeiten der meisten Kitas relativ ungünstig mit den typischen Jobzeiten. Infolgedessen muss das Kind entweder zusätzlich betreut oder aber das Jobangebot abgesagt werden.

Beim Thema Job angekommen: Wussten Sie, dass Alleinerziehende recht schlechte Chancen auf eine Stelle haben? Kaum ein Personalchef möchte es gerne zugeben – doch Alleinerziehende gelten als besonders risikoreich, da sie öfter ausfallen. Man möchte sie nur ungern haben. Nicht selten werden die Alleinerziehenden dann im Bewerbungsgespräch mit bohrenden Fragen förmlich durchlöchert:

„Wer soll das Kind betreuen, wenn Sie mal zum Spätdienst müssen? Was tun Sie, wenn das Kind mal krank ist?“

Problem Lohnungerechtigkeit

Etwa 90 Prozent der Alleinerziehenden sind weiblich. Hier treffen zwei Problemfälle aufeinander: Denn noch immer verdienen Frauen im Durchschnitt weniger als Männer. Für eine Alleinerziehende ist das fatal. Nicht nur, dass die Chancen auf einen guten Job für Alleinerziehende schlechter sind – auch die Aussichten auf einen guten Verdienst sind relativ verhalten.

Druck der Gesellschaft

Können Sie sich vorstellen, wie es ist, als alleinerziehender Elternteil immer wieder gegen den heftigen Druck der Gesellschaft anzukämpfen? Möglicherweise ist es Ihnen ja noch nicht aufgefallen – doch Alleinerziehende genießen kein besonders hohes Ansehen in diesem Land. Sie ernten viel zu selten wirkliche Anerkennung für das, was sie tatsächlich leisten.

Es ist relativ typisch für die Gesellschaft, dass einfache Vorstellungen das Menschenbild bestimmen. So ist es auch beim allgemeinen Bild über die Alleinerziehenden: Viele Deutsche sind der Meinung, dass ein Kind nur dann eine wirklich gute Kindheit haben kann, wenn es bei beiden Elternteilen aufwächst. Es ist eben das vertraute Bild der „Bilderbuchfamilie“.

Infolge dieses Bildes wird schnell auf die Ein-Eltern-Familien herabgesehen. Es wird ihnen suggeriert, dass sie keine vollständige Familie sind. Sie werden als Randphänomen der Gesellschaft behandelt.

Fatal ist, dass dieser gesellschaftliche Druck spürbar ist. Und zwar sowohl für den Alleinerziehenden Elternteil, als auch für das Kind.

Regelmäßig am Ende der Kräfte

Die tägliche Doppelbelastung der Alleinerziehenden zehrt immens an ihren Kräften. Statistiken und Langzeitstudien belegen, dass Alleinerziehende deutlich häufig krank werden und zudem auch häufiger an Depressionen leiden. Besonders schlimm ist es für die gut 40 Prozent der Alleinerziehenden, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Einige von ihnen arbeiten und müssen auf Hartz IV aufgestockt werden, andere kommen aus dem Langzeitbezug von Hartz IV einfach nicht mehr heraus.

Beides kann zudem zu sozialer Isolation führen: Der Mangel an Zeit, an Geld und an Energie zieht teilweise heftige Kreise im Leben der Alleinerziehenden. Mit der Zeit lernen sie, auf bestimmte Freuden des Lebens zu verzichten. Sie stecken zurück, damit es ihren Kindern zumindest einigermaßen gut geht…

Was sich ändern muss

Das Thema „alleinerziehend“ ist noch längst nicht auf einem spürbaren Weg der Besserung. Damit sich wirklich etwas zum Positiven für die vielen Alleinerziehenden in Deutschland ändert, muss ein gesellschaftliches Umdenken erfolgen. Den Alleinerziehenden muss deutlich mehr Akzeptanz eingeräumt werden. Sie müssen mehr Anerkennung dafür erlangen, was sie Tag für Tag leisten.

Zudem ist wichtig, dass Alleinerziehenden eine verbesserte Integration in den Arbeitsmarkt ermöglicht wird. Hierzu muss eine langfristige, passende Lösung für die Kinderbetreuung gefunden werden. Für die Arbeit, die ein Alleinerziehender tätigt, sollte ein würdiger Lohn gezahlt werden, von dem die Alleinerziehenden sich und ihre Familie ernähren können.

Besserung ist bereits in Sicht, doch bis die Entwicklungen für die vielen Ein-Eltern-Familien wirklich spürbar werden, bleibt noch eine Menge zu tun. Immerhin zeigen sich glücklicherweise schon erste Ansätze. Es tut sich etwas in der Politik und auch die Gesellschaft scheint zu merken, dass auch die Kinder der Alleinerziehenden ein bemerkenswert wichtiger Baustein für die Zukunft des eigenen Landes sind. Wir sollten uns alle für ein besseres und schöneres Miteinander einsetzen.

Darum möchten wir an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle Alleinerziehenden aussprechen: Ihr seid großartig! Wir sind stolz auf euch!

Bildquelle: © drubig-photo – Fotolia.com

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