Recht am

Eine Umschuldung wird immer wieder als Allheilmittel für Privatleute, Unternehmen und ganze Staaten angepriesen, die in eine finanzielle Schieflage gekommen sind. Hier erfahren Sie, wie eine Umschuldung funktioniert und was Sie dabei beachten sollten!

Überblick

  • Was ist eine Umschuldung?
  • Mehr Schulden durch eine Umschuldung?
  • Unterschiede bei der Umschuldung zwischen Privatleuten, Firmen und Staaten
  • Umschuldung nur bei Überschuldung?
  • Umschuldung rechtlich gesehen
  • Echte und unechte Umschuldung
  • Umschuldung und Vorfälligkeitsentschädigungen
  • Was bringt eine Umschuldung?
  • Alternativen zur Umschuldung
  • Ratenkredit kündigen und umschulden
  • Datenabruf bei der SCHUFA vor Umschuldung

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Was ist eine Umschuldung?

Die Umschuldung ist eine Maßnahme, die es einem Schuldner erleichtern soll mit der Last seiner finanziellen Verbindlichkeiten klar zu kommen. Wie das genau vonstattengeht, ist nicht festgelegt.

Um das Ziel einer Umschuldung zu erreichen, sind folgende Maßnahmen möglich:

  • Die Höhe der Schulden zu mindern, indem man zu einem Geldgeber wechselt, der weniger Zinsen verlangt
  • Die Anzahl der Gläubiger zu verringern, um den Überblick zurück zu bekommen und weniger Kommunikationsaufwand zu haben
  • Den Kreditgeber wechseln, um bessere Konditionen zu bekommen, also zum Beispiel einen Zahlungsaufschub

Mehr Schulden durch eine Umschuldung?

In manchen Fällen kann es durchaus sinnvoll sein den bisherigen Schuldenbetrag noch zu erhöhen, wenn man dafür bessere Konditionen bekommt. Schulden zu machen, ist in weiten Bereichen völlig üblich und auch Umschuldungen werden regelmäßig vorgenommen.

Bei bestimmten Kreditanbietern stehen nur feste Summen zur Verfügung, wenn Sie also zum Beispiel 4.489 Euro Schulden bei verschiedenen Gläubigern abbauen wollen, müssen Sie sich unter Umständen 4.500 Euro oder mehr leihen.

Eine riskante Möglichkeit ist es einen Kredit in einer anderen Währung aufzunehmen und dann auf einen besseren Wechselkurs zu hoffen. Hier finden Sie den besten Anbieter für eine Umschuldung

Unterschiede bei der Umschuldung zwischen Privatleuten, Firmen und Staaten

Grundsätzlich funktioniert eine Umschuldung immer gleich, egal wer sie vornimmt. Die Details unterscheiden sich aber gewaltig voneinander. Für den privaten Markt haben sich neben den Banken mittlerweile ein paar Kreditportale etabliert, die gerne für eine Umschuldung genutzt werden.

Sie verlangen weniger Sicherheiten als eine Bank und geben Privatanlegern die Möglichkeit als Kreditgeber in Erscheinung zu treten.

Bei Firmen sieht die Sache etwas komplizierter aus, weil unter Umständen Verträge geschlossen werden, die keine vorzeitige Rückzahlung erlauben. Und für den Laien völlig unübersichtlich ist die Situation bei überschuldeten Staaten.

Umschuldung nur bei Überschuldung?

Von einer Überschuldung spricht man, wenn Sie etwa 20 bis 25 Prozent Ihres Einkommens für die Tilgung von Zinsen ausgeben oder wenn Sie den Überblick über Ihre Verbindlichkeiten verloren haben. In diesem Fall sollten Sie einen Schuldenberater einschalten, der mit Ihnen zusammen eine Insolvenz beantragt. Eine der Möglichkeiten die finanziellen Verhältnisse wieder zu regeln ist eine Umschuldung.

Sie müssen aber nicht überschuldet sein, um Vorteile aus einer Umschuldung zu ziehen. Behalten Sie den Finanzmarkt im Auge. Wenn die Zinsen fallen, kann es sich lohnen zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Jeder neue Vertrag bringt neben Chancen natürlich auch Risiken mit sich. Niedrige Zinsen sind nicht das einzige Kriterium, nach dem Sie entscheiden sollten!

Umschuldung rechtlich gesehen

Wenn Sie für Ihren bestehenden Vertrag neue Konditionen aushandeln, dann bleibt er mit seinen sonstigen Bestimmungen bestehen. Die Alternative ist, dass Sie den alten Vertrag kündigen und einen neuen unterschreiben. Das kann unterschiedliche Folgen haben, die sich erst später zeigen. Zum Beispiel, wenn ein Bürge eingesetzt wird, der im Fall der Fälle für ausgefallene Zahlungen einspringt.

Echte und unechte Umschuldung

Manchmal werden Maßnahmen als Umschuldung bezeichnet, bei denen es sich gar nicht um eine Umschuldung handelt. Ein Schuldenerlass ist zum Beispiel keine Umschuldung. Auch eine Stundung der Schulden ist keine Umschuldung. In einem Insolvenzverfahren werden beide Mittel aber häufiger zusammen mit einer Umschuldung verwendet.

Umschuldung und Vorfälligkeitsentschädigungen

Eine Möglichkeit sich als Gläubiger vor finanziellen Verlusten zu schützen, ist es eine Vorfälligkeitsentschädigung zu vereinbaren, die dann gezahlt werden muss, wenn Sie den fälligen Betrag früher als vereinbart zurückzahlen. Sie sollten kalkulieren, ob es sich in diesem Fall lohnt eine Umschuldung vorzunehmen.

Was bringt eine Umschuldung?

In der Theorie ist eine Umschuldung eine gute Möglichkeit besser mit den eigenen Schulden umzugehen. In der Praxis ist das allerdings umstritten. Vor allem bei Firmen und Staaten wird bemängelt, dass mit einer Umschuldung die eigentlichen Probleme, die zu einer Überschuldung geführt haben, nicht behoben werden.

Auch im Privatbereich wird das Problem mit der Überschuldung dadurch oft nur verschleppt. Wenn die Forderungen eines Gläubigers nicht mehr erfüllt werden können, wechselt man zum nächsten. Bis irgendwann kein weiterer Anbieter mehr übrig bleibt.

Außerdem ist die Kreditwürdigkeit eine weitere Größe, von der die zukünftigen finanziellen Möglichkeiten abhängen. Auch sie wird unter Umständen durch eine Umschuldung beeinflusst.

Alternativen zur Umschuldung

In einem Insolvenzverfahren werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die Ihnen als insolventer Schuldner zur Verfügung stehen. Wenn die Gläubiger bereit sind die Zahlung Ihrer Schulden für eine Weile aufzuschieben oder Teile davon zu erlassen, dann ist das für Sie vorteilhafter als eine Umschuldung.

Ratenkredit kündigen und umschulden

Laut Gesetz haben Sie das Recht nach sechs Monaten einen bestehenden Kredit zu kündigen. Ab diesen Zeitpunkt besteht eine Frist von drei Monaten, dann können Sie die Kreditsumme und alle anfallenden Gebühren zurückzahlen.

Diesen Zeitrahmen sollten Sie bedenken, wenn Sie eine Umschuldung vornehmen wollen. Wenn Sie zu einer neuen Bank wechseln, übernimmt in der Regel diese Bank für Sie die Abwicklung der Formalien. Wenn Sie sich anderswo einen neuen Kredit besorgen, dann sollten Sie darauf achten ihn frühzeitig zu beantragen. Hier finden Sie den besten Anbieter für eine Umschuldung

Datenabruf bei der SCHUFA vor Umschuldung

Wenn Sie einen Kredit beantragen wollen, brauchen Sie in den meisten Fällen einen Nachweis Ihrer Kreditwürdigkeit. Konkret fragt das Kreditinstitut bei der SCHUFA nach und entscheidet dann, ob sie mit Ihnen zusammenarbeiten möchte oder nicht.

Um Ihre Chancen besser einschätzen zu können und damit von vornherein aussichtslose Anfragen zu vermeiden, können Sie einmal im Jahr kostenlos bei der SCHUFA anfragen, welche Daten von Ihnen gespeichert wurden.

Bildquelle: © Thomas Reimer – Fotolia.com

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