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Um sein Opfer vergewaltigen zu können, gab er sich vor dem Jungen als Polizist aus: Lange Zeit bliebt die Suche nach dem Täter erfolglos. Selbst die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ im TV konnte den Fall nicht zur Aufklärung führen, doch durch eine unerwartete Wendung konnte der Täter gefasst werden!

Belogen und misshandelt

Schwerin: Ein 41 Jahre alter Altenpfleger hat gestanden. Ihm wurde vorgeworfen, im Jahr 2015 einen elfjährigen Jungen auf einem Spielplatz sexuell missbraucht zu haben. Dies teilte der Verteidiger des Täters am Rande der Verhandlung mit.

Angeklagt wurde der Mann unter anderem wegen Vergewaltigung, Kindesmissbrauchs und Amtsanmaßung. Er hatte das Kind auf dessen Weg zur Schule angesprochen und sich mit einem gefälschten Ausweis als Polizist ausgegeben. Der Mann forderte den Jungen auf, zu einem Drogentest mitzukommen.

Nur wenig später führte der Täter den 11-Jährigen in der Nähe des Schweriner Sees auf einen Spielplatz. Dort vergewaltigte er sein Opfer schließlich. Doch damit nicht genug: Anschließend drohte er dem Kind, es umzubringen, falls es zur Polizei gehen würde.

Dennoch erzählte der Junge seinen Eltern von dem Vorfall. Diese wiederum gingen sofort zur Polizei. Doch die Fahndung nach dem Übeltäter blieb erfolglos. Trotz der DNA-Spuren und weiteren Hinweisen konnte keine Spur zum Täter aufgenommen werden.

Junge erkennt Täter auf der Straße wieder

Etwa ein Jahr nach der Tat lief der Junge jedoch per Zufall seinem Peiniger in Schwerin über den Weg. Er erkannte den Mann auf der Straße wieder. Eine Funkzellenauswertung sowie ein DNA-Test konnten den Mann dann überführen – er wurde im Januar 2017 festgenommen.

Vor Gericht erklärte eine anwesende Psychiaterin, dass der Täter ihr erklärte hätte, dass er in der Nacht vor dem Übergriff in einem Bordell gewesen sei und Kokain genommen habe und dass er aufgrund des Rausches homosexuelle Phantasien gehabt habe.

Dennoch beurteilte die Ärztin den Mann als vollständig schuldfähig. Auch wenn er nicht pädophil sei, so sei er dennoch „wahllos“ bei der Wahl seiner Sexualpartner. Er würde seine Sexualität teilweise „hemmungslos“ ausleben.

Täter hatte den Vorfall verdrängt

Der Angeklagte soll die Tat nach eigenen Aussagen lange Zeit verdrängt haben, bis über den Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ berichtet wurde. Hiernach habe er oftmals in der Nachtschicht gearbeitet und tagsüber geschlafen. Auf diese Weise wollte er das Risiko senken, in der Stadt erkannt zu werden.

Laut Verteidiger soll der Täter der Familie des Opfers bereits ein Schmerzensgeld in vierstelliger Höhe gezahlt haben.

Beitragsbildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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