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Lässt man sein Kind einfach schreien oder sollte man es lieber beruhigen? Keine so einfache Frage. Viele Eltern sind der Meinung, es sei sinnvoll, das Baby einfach weinen zu lassen. Es beruhigt sich schließlich von alleine, wird müde und schläft dann vielleicht sogar einfacher ein. Doch ganz so einfach ist das Ganze längst nicht…

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Was passiert mit Kindern eigentlich, wenn man sie schreien lässt?

Kaum jemand kann sich vorstellen, wie sich das Schreienlassen auf das Kind auswirkt. Tatsächlich hat ein solches Ignorieren nämlich sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen auf das Baby, die es sein Leben lang mit sich tragen wird.

Wenn ein Baby schreit, aber nicht von seinen Eltern beruhigt wird, steigt das Stresslevel des Babys massiv an. Besonders schlimm ist es, wenn seine Eltern nicht in der Nähe sind. Zum Beispiel, weil es alleine in seinem Zimmerchen im Kinderbett liegt.

In einer solchen Situation rast der Stresspegel nur so in die Höhe! Es fühlt sich alleingelassen und hat panische Angst. Ein alter Instinkt aus längst vergessenen Urzeiten, in denen die Welt nur so vor Angreifern wimmelte.

Das Baby möchte Ihnen etwas mitteilen

Schreien ist anstrengend. Es kostet viel Energie und macht mit Sicherheit auch keinen Spaß. Das Schreien ist daher ein wichtiger Reflex des Kindes, mit dem es etwas sehr wichtiges (teilweise etwas überlebenswichtiges) mitteilen will.

Zum Beispiel, dass es Hunger hat oder dass es Schmerzen hat. Auch, wenn es sich nach Nähe sehnt, schreit ein Baby. Der schrille Schrei ist ein wichtiger Signalton an die Eltern, der keinesfalls überhört werden sollte.

Schreienlassen: Das sind die Folgen!

Wer die Hilferufe seines Babys einfach ignoriert, sorgt damit dafür, dass der Körper vermehrt Stresshormone aussendet. In einem kurzen Moment ist das nicht schlimm, doch auf Dauer kann dies eine Schädigung des zentralen Nervensystems hervorrufen. Dieser wiederum kann sogar das Wachstum und die Lernfähigkeit negativ beeinflussen.

Das Ganze funktioniert nämlich so: Lässt man sein Kind schreien, lernt es sehr früh, dass es auf ein Notfallprogarmm im Gehirn umschalten muss. Dieses dient dem Baby zum Überleben in absoluter Todesbedrohung – so, wie es auch bei den Tieren der Fall ist. Durch eine häufige Aktivierung dieses Notfallprogamms beginnt die Gehirnentwicklung des Kindes deutlich zu leiden. Die Kinder können dadurch nicht lernen, mit Stress umzugehen.

Folgen bis ins Erwachsenenalter

Selbst viele Jahre später noch zeichnet sich die traumatische Erfahrung aus der Kindheit im Erwachsenenleben ab. Tatsächlich ist es nämlich so, dass Kinder, die schreien gelassen wurden, Traumata entwickeln.

Die fehlende Rückmeldung der Eltern signalisiert dem Kind nämlich: Du kannst schreien, aber niemand hilft dir. Diese Botschaft wird herunter gebrochen auf ein fieses und einsames Gefühl, das später tief im Unterbewusstsein des Menschen große Schäden verursachen kann.

Bindungsprobleme können später einmal die Folge sein, ebenso wie Schlafstörungen, Panikattacken, Abhängigkeiten, Depressionen und vieles mehr.

Babys haben Gefühle – wenn sie schreien teilweise sogar Todesangst!

Wenn Babys schreien, möchten Sie damit direkt einen bedrohlichen Zustand mit den Eltern teilen. In vielen Fällen bedeutet das Schreien sogar Todesangst. Wenn die Eltern selbst dann nicht reagieren, ist das für das Kind ein endloser Moment des Grauens.

Darum wollen Babys besonders viel Aufmerksamkeit

Kinder brauchen Aufmerksamkeit – und je jünger sie sind, desto mehr davon ist notwendig. Durch die körperliche Nähe können Babys nämlich auch psychische Grundbedürfnisse befriedigen. Sie können durch die Nähe Stress abbauen. Nur auf diese Weise ist es den Babys möglich, eine sichere und vertrauensvolle Bindung zu den Eltern sowie zu anderen Menschen aufzubauen.

Das sollten Sie tun

Eltern, die nicht auf die Signale ihrer Kinder reagieren, tun niemandem etwas gutes – weder sich selbst, noch ihrem Baby. Kinder haben ein ganz anderes Zeitempfinden als Erwachsene.

Sie merken also nicht, ob sie nur 5 Minuten, 10 Minuten oder länger schreien – sie können auch keine Rückschlüsse aus ihrem Verhalten ziehen. Eltern müssen verstehen, dass das Schreien ein überlebenswichtiger Reflex ist. Die erste Art der Kommunikation zwischen Kind und Eltern.

Übrigens: Mittlerweile wurde sogar bestätigt, dass Kinder umso länger schreien, wenn sie von ihren Eltern ignoriert werden. Das konnten britische Forscher nachweisen. Sie zeigten auch, dass Babys, deren Bedürfnisse immer gestillt werden, insgesamt deutlich weniger schreien, als Babys, die wenig Aufmerksamkeit bekommen.

Erfolgsrezept Kuscheln

Nicht nur Erwachsene kuscheln in der Regel gerne. Kuscheln baut Stress ab und ist eine wichtige Geste. Auch Tiere kuscheln gerne. Die Natur scheint damit also etwas bezwecken zu wollen. Studien haben nun gezeigt, dass sich ein liebevoller Umgang mit dem Baby auszahlt.

Menschen, die als Kleinkinder mehr hochgehoben und liebkost werden, sollen laut Wissenschaftlern der US-Universität Notre Dame später einmal viel leichter durchs Leben kommen. Eine Gruppe unter den insgesamt 600 Testpersonen war als Erwachsener deutlich gesünder, weniger depressiv, emphatischer und sogar wesentlich produktiver als die Personen, die in ihrer Kindheit weniger Aufmerksamkeit erhalten haben.

Bildquelle: © chalabala – Fotolia.com

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