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Gehören Sie zu den Geringverdienern oder sind sich nicht sicher, ob Sie dazugehören? Dann sollten Sie folgenden Artikel lesen, der Ihnen übersichtlich und verständlich sagt, welche Erleichterungen aber auch Nachteile Sie als Arbeitnehmer mit Niedriglohn in Kauf nehmen müssen. Informieren Sie sich, denn als Geringverdiener haben Sie mehr Möglichkeiten als Sie vielleicht denken.

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Überblick

  • Definition
  • Armutsgrenze
  • Situation in Deutschland
  • Risikofaktoren
  • Versteckter Niedriglohn
  • Arbeitsleistung von Geringverdienern
  • Statistik
  • Maßnahmen gegen Niedriglohn
  • Elterngeld
  • Geringverdiener und Steuern
  • Sozialversicherungspflicht

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Definition

Was ein Geringverdiener ist, hängt davon ab, was man als Vergleichswert heranzieht. Im Allgemeinen ist die Armutsgrenze ein guter Anhaltspunkt. Wenn jemand, der in Vollzeit arbeitet, nicht oder nur wenig mehr verdient als das Einkommen, das als Armutsgrenze festgelegt ist, dann kann man ihn sicherlich zu den Geringverdienern zählen. Aber auch der Blick nach oben ist aufschlussreich. Im Vergleich zu den Top-Verdienern in Deutschland sind die meisten von uns Geringverdiener, aber auch zwischen einzelnen Branchen klaffen große Lücken.

Armutsgrenze

Es gibt verschiedene Kriterien, mit denen man die Armutsgrenze bestimmen kann. In Deutschland spielt der Begriff des Existenzminimums eine wichtige Rolle. Sie haben deshalb Anrecht auf staatliche Unterstützung, wenn Sie Ihren Lebensunterhalt nicht mehr aus eigener Kraft bestreiten können. Dabei spielt bei den Ausgaben neben einer Pauschale für Essen, Kleidung und so weiter vor allem die Miete und die Wohnnebenkosten eine wichtige Rolle.

Situation in Deutschland

Als Sozialstaat sieht die Bundesrepublik Deutschland Maßnahmen vor, die ihre Bürger vor dem Abrutschen unter die Armutsgrenze bewahren sollen. Dabei gibt es aber eine Reihe von Ausnahmen, die zeitweise geduldet oder von der Gesetzgebung sogar so vorgesehen unter der Armutsgrenze leben.

Das gilt zum Beispiel für Empfänger von gekürztem Arbeitslosengeld, die ihre Auflagen nicht erfüllen, Bewohner von stationären Einrichtungen, Selbstständige und Künstler. Für die überwiegende Mehrheit ist der Mindestlohn jedoch eines der Mittel, die dafür sorgen sollen, dass bestimmte Einkommensstandards eingehalten werden.

Risikofaktoren

Trotz Mindestlohn gibt es eine Reihe von Schlupflöchern, die Lohndumping oder Selbstausbeutung ermöglichen. Das reicht von der illegalen Beschäftigung von Schwarzarbeitern aus dem Ausland bis zu dubiosen Angeboten, die eine Verdienstmöglichkeit im Internet versprechen.

Geringverdiener finden sind häufig in folgenden Gruppen:

  • Frauen
  • besonders junge oder alte Arbeitnehmer
  • Arbeitnehmer mit keiner oder geringer Qualifikation

Vor allem Beschäftigte ohne Berufsabschluss haben es schwer eine Stelle zu finden, mit der sie mehr verdienen können als es der Mindestlohn vorschreibt.

Versteckter Niedriglohn

Geringverdiener finden sich auch in Branchen, in denen der Verdienst auf den ersten Blick attraktiv aussieht. Das kann daran liegen, dass der rein rechnerische Stundenlohn nicht mit der tatsächlichen Arbeitszeit übereinstimmt, oder daran, dass es versteckte Kosten gibt. In manchen Branchen ist es zum Beispiel üblich, dass Arbeitnehmer ihr Arbeitsgerät wie einen Lieferwagen vom Arbeitgeber anmieten müssen.

Arbeitsleistung von Geringverdienern

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Lohn bis zu bestimmten Grenzen einen wichtigen Einfluss auf die Zufriedenheit der Arbeitnehmer und damit auch auf die Qualität ihrer Arbeit hat. Ein geringer Lohn geht dabei in der Regel mit schlechter Qualität einher. Hinzu kommt, dass Billiglohnsektoren meist auch ansonsten schlechte Arbeitsbedingungen bieten. Aber trotzdem nutzen skrupellose Unternehmen die halblegalen oder illegalen Möglichkeiten immer wieder, um schnelles Geld zu machen.

Statistik

In Deutschland liegen recht genaue Zahlen darüber vor, wer zu den Geringverdienern zählt, wie hoch der Verdienst dabei liegt und welcher Bevölkerungsgruppe er angehört.

Vom Jahr 1994 bis 2010 stieg der Anteil der Geringverdiener von 16 Prozent der Bevölkerung auf 21 Prozent. Heute liegt er bei zirka 23 Prozent. Die Grenze für den Niedriglohn stieg dabei langsam auf etwa 1.800 Euro brutto im Monat.

Über eine Million Menschen in Deutschland verdienen so wenig, dass Sie als Aufstocker Anspruch auf staatliche Leistungen haben, um Ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Maßnahmen gegen Niedriglohn

Der Staat versucht mit verschiedenen Maßnahmen bei der Entwicklung der Zahl der Geringverdiener gegenzusteuern. Trotzdem ist die Geringverdienerquote in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Ob die Einführung des Mindestlohns etwas daran ändern kann, bleibt abzuwarten. Deshalb sollen Sie selbst nach Möglichkeiten suchen, um Ihre Situation zu verbessern.

Sie können bestimmte Steuererleichterungen nutzen, zahlen weniger Beiträge für die Krankenversicherung, sollten aber auch auf Ihren Arbeitgeber einwirken, dass Sie einen gerechten Lohn bekommen.

Elterngeld

Geringverdiener können ein erhöhtes Elterngeld erhalten. Eine Voraussetzung dafür ist, dass sie weniger als 1.000 Euro netto im Monat verdienen. Pro 20 Euro, die der Verdienst unter der Grenze von 1.000 Euro liegt, gibt es je einen Prozentpunkt auf das Elterngeld hinzu.

Maximal sind dadurch 33 Prozent mehr möglich (67 Prozent Elterngeld plus 33 Prozent Aufschlag, wenn Sie höchstens 340 Euro verdienen). Sie bekommen aber in jedem Fall den Mindestbeitrag von 300 Euro.

Geringverdiener und Steuern

Wenn Sie wenig verdienen, zahlen Sie auch weniger Steuern. Um die Steuerlast auf das absolute Minimum zu senken, sollten Sie einige Dinge beachten. Neben Ihrem monatlichen Einkommen spielt auch das Jahreseinkommen eine Rolle. Eine Grenze für die Einkommens- und Kirchensteuer sind 8.472 Euro pro Jahr und Person. Informieren Sie sich deshalb genau über die Regelungen zu Mini- und Midi-Jobs.
Wenn Sie nur 972 Euro jährlich Einkommenssteuer zahlen, sind Sie vom Solidaritätszuschlag befreit. Wenn Sie knapp darüber liegen, kann ein reduzierter Soli fällig werden.

Auch mit dem Ehegattensplitting können Sie unter Umständen kräftig Steuern sparen.

Weitere Möglichkeiten sind die Wohnungsbauprämie und die Bildungsprämie.

Sozialversicherungspflicht

Im Gegensatz zu ausdrücklich geringfügig Beschäftigten sind Geringverdiener grundsätzlich sozialversicherungspflichtig. Im Zweifelsfall sollten Sie sich an Ihren Arbeitgeber wenden oder sich von unabhängigen Experten beraten lassen.

Bildquelle: © dietwalther – Fotolia.com

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