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Die Auskunft über die eigenen Schufa-Einträge kann hilfreich sein – aber wie kann die Selbstauskunft kostenlos erfolgen und welche Stolpersteine liegen dabei im Weg? Der folgende kurze Ratgeber zeigt, wie die Schufa gratis mit sich reden lässt und welche Hürden Sie zu nehmen haben, um nicht doch versehentlich eine gebührenpflichtige Variante zu erwerben.

✅ In diesem Artikel werden alle Fragen zu Hartz 4 beantwortet

Übersicht:

  • Schufa-Selbstauskunft für alle
  • Kostenlose Auskunft gegen gebührenbelastete Variante
  • Komplizierte Navigation
  • Zu komplex für durchschnittliche Verbraucher
  • Ausfüllen der Schufa-Selbstauskunft
  • Absenden des Dokuments

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Schufa Auskunft

Schufa Auskunft

Schufa-Selbstauskunft für alle

Theoretisch sollten alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland einmal jährlich auf die eigenen Einträge bei der Schufa zugreifen können. Diese Auskunft kann auch sehr wichtig sein, denn nicht immer sind die Angaben korrekt. Sollten einige Einträge falsch sein, kann daraus trotzdem großer Schaden entstehen, wenn etwa Verträge aufgelöst oder Kredite nicht bewilligt werden, weil ein simpler Bürokratiefehler vorliegt.

Die Schufa-Selbstauskunft ist daher ein wichtiges Werkzeug, das eigentlich einmal kostenlos innerhalb eines Kalenderjahres zur Verfügung stehen sollte. Praktisch gesehen blockiert jedoch vor allem die komplexe Bedienung die kostenfreie Auskunft. Selbst vermeintliche „sichere“ Bestellformulare führen dazu, dass im Nachhinein doch Kosten entrichtet werden müssen.

Kostenlose Auskunft gegen gebührenbelastete Variante

Leider kostet eine Auskunft, die über die gewöhnliche Schufa-Selbstauskunft hinausgeht, 18,50 Euro pro Jahr – aber auch nur dann, wenn dieser Service online eingeholt wird. Für eine schriftliche Angabe über die eigene Bonität werden sogar 24,95 Euro verlangt. Das kann für Menschen, welche aus den eigenen Schulden entkommen und mit ihren Finanzen ins Reine kommen möchten, viel Geld sein. Umso erstaunlicher ist es, dass die Schufa die für die kostenlose Variante notwendigen Schaltflächen auf der Webseite so hervorragend versteckt.

Das kostenlose Angebot kann für Personen, welche nicht täglich mit dem Internet zu tun haben, schwer auffindbar sein. Die gebührenpflichtige Version der Schufa-Selbstauskunft wird jedoch selbstverständlich großflächig beworben. Übrigens: Die Kosten beziehen sich nicht auf den Zeitraum von einem Jahr, sondern pro Auskunft. Jede einzelne schriftliche Auskunft könnte also etwa 25 Euro kosten. Wer diese Daten vielleicht innerhalb des beruflichen Umfelds im Original benötigt, kann also viel Geld in diese Auskünfte investieren.

Komplizierte Navigation

Nicht weniger als fünf Unterseiten muss der Anwender besuchen, um endlich eine kostenlose Schufa-Selbstauskunft in Auftrag zu geben. Allerdings fehlt dann noch das recht langwierige Ausfüllen des PDF-Dokuments sowie das Versendes des Formulars per Post, eine Kopie des eigenen Ausweises (oder Reisepasses) muss ebenfalls vorliegen. Einfach ist dieser Prozess also in keinem Fall, während die kostenpflichtige Variante schon beinahe von der Startseite erreicht werden kann. Konkret laufen die einzelnen Schritte so ab:

  • – Auf der Seite der Schufa unter https://www.schufa.de/de navigieren Sie am oberen Rand auf die Schaltfläche „Privatkunden“. Die Startseite selbst können Sie in der Zwischenzeit komplett ignorieren.
  • – Direkt auf der Startseite von https://www.meineschufa.de werden Sie einen „Jetzt bestellen“-Button bemerken – welchen Sie ebenfalls ignorieren, denn dort werden Sie nur zur 18,50-Euro-Auskunft weitergeleitet. Stattdessen klicken Sie oben links auf „Auskünfte“.
  • – Auf der folgenden Seite sehen Sie an der linken Seite einige Menüeinträge. Dort finden Sie auch den Punkt „Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz“. Klicken Sie darauf und ignorieren Sie einmal mehr den großen Bestellen-Button direkt in der Mitte der Webseite.
  • – In der Mitte der folgenden Webseite sehen Sie zwei Optionen, welche auf die Namen „meineSchufa kompakt“ und „Datenübersicht nach § 34 BDSG“ hören. Die Schaltflächen unten sehen identisch aus, sie sind es aber nicht: Klicken Sie auf „Jetzt bestellen“ unterhalb der rechten Spalte, da Sie ansonsten wieder beim kostenpflichtigen Bestellformular landen.
  • – Nun gelangen Sie auf eine kleine, unscheinbare Webseite. Dort sehen sie einige Länderflaggen (in Deutsch, Englisch und Türkisch) und laden nach einem Klick auf die entsprechende Flagge ein PDF-Dokument herunter. Klicken Sie nicht links auf einen der „meineSchufa“-Einträge, da sie dieser wieder zu den kostenpflichtigen Versionen zurückführen.

Zu komplex für durchschnittliche Verbraucher

Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherzentrale Sachsen: Die Selbstauskunft in der kostenlosen Variante sei viel zu schwer auffindbar und die Navigation für den normalen Anwender nicht nachvollziehbar. Das kostenfreie Angebot wird als „versteckt“ bezeichnet, sodass dem Auskunftssuchenden die teure Variante schon fast „aufgeschwatzt“ würde.

Auf die Kosten selbst wird außerdem oft nur im Kleingedruckten eingegangen, sodass ein zu hastiger Blick schnell dazu führt, dass die Gebühren schlichtweg übersehen werden. Ob sich daran in Zukunft etwas ändern wird, dürfte fraglich sein, denn ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Einnahmen der Schufa stammt aus diesen Auskünften, für die fälschlicherweise Geld bezahlt wird – auch wenn das gar nicht nötig ist.

Ausfüllen der Schufa-Selbstauskunft

Sie sind noch immer nicht am Ziel: Das heruntergeladene PDF-Dokument müssen Sie nun ausdrucken und weitgehend ausfüllen. Achtung: Das Feld über die „kostenpflichtige Schufa-Selbstauskunft“ müssen Sie frei lassen! Unterschreiben Sie dort nicht und gehen Sie auch nicht weiter auf dieses Feld ein, da Sie sich ansonsten doch wieder für eine gebührenpflichtige Auskunft mit einem Preis von 24,95 Euro entscheiden.

Weiterhin müssen Sie eine Kopie Ihres Personalausweises beilegen, um Ihre Identität zu bestätigen. Als Alternative ist auch ein Reisepass zugelassen, allerdings muss dann auch eine Meldebescheinigung vorliegen. Sollten Sie keine deutsche Staatsbürgerschaft innehaben, können Sie nur die zweite Möglichkeit nutzen.

Absenden des Dokuments

Zu guter Letzt müssen Sie das ausgefüllte Dokument noch versiegelt per Post an die Schufa versenden. Sollten Sie alle Anweisungen in diesem Artikel befolgt haben, müssten Sie – bis auf die Briefmarke – keinerlei Kosten zu tragen haben. Schnell ist die Schufa allerdings nicht: Sie müssen einige Wochen warten, bis Ihnen die Selbstauskunft per Post wieder zugestellt wird.

Darin finden Sie alle Informationen, welche die Schufa im Laufe der Jahre über Sie gesammelt hat und welche Unternehmen oder Kreditinstitute Informationen über Sie haben einholen lassen. Die genaue Adresse, an welche Sie die Dokumente senden sollten, lautet:

SCHUFA Holding AG
Postfach 10 25 66
44725 Bochum

Bildquelle: © motorradcbr – Fotolia.com

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